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Mehr Bankerl für Grafing!
Grafinger Bürgerinitiative fordert mehr Sitzmöglichkeiten
»Setzens Eana!« Der Grafinger Bär mit den Initiatoren Michaela Müller, Patrizia Laaf, Josef Koller mit Enkeltochter Isabella und Beate Eckert (v. li.). Foto: Privat
Grafing · Die sonnigen und milden Frühlingstage locken die Grafinger raus ins Freie. Zeit für ein Sonnenbad, einen ausgedehnten Spaziergang und natürlich das erste Eis der Saison. Doch wo kann man sich in der Innenstadt gemütlich hinsetzen um seine Eiswaffel zu genießen.
Oder einfach nur zum Ratschen? Das ist in Grafing gar nicht so einfach. »Grafing hat ein Bankerlproblem« findet die Transition Initiative Grafing. Bereits im Januar hat die Initiative gemeinsam mit dem Seniorenbeirat unter dem Motto »Setzens Eana« zum ersten »Bankerlspaziergang« durch die Bärenstadt geladen, um geeignete Bankerl-Standorte zu finden. »Dabei wurden etwa 17 Wunsch-Bank-Orte im Zentrum gefunden«, verrät uns Beate Eckert. Sie ist eine der Initiatorinnen des Bankerl-Projekts. »Für weitere Vorschläge sind wir natürlich immer offen«, sagt Sabine Kirchner von der Transition Initiative Grafing. »Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt«.
Für Ideen und Anregungen für mögliche Standorte kann man sich per Mail an transition-grafing@web.de oder unter Telefon 0 80 92 / 40 03 persönlich an Beate Eckert wenden. Weitere Aktionen veröffentlicht die Initiative unter www.transitiongrafing.de im Internet. So ist u. a. ein weiterer Bankerlspaziergang im Mai geplant.
Alle neuen Bänke müssen natürlich noch entworfen, finanziert und betreut werden. Deswegen ruft das Bankerl-Bündnis in einem offenen Brief Stadt, Bürger, Geschäftsleute und Vereine auf zum »Bankpaten« zu werden. »Es gibt schon eine lange Liste potentieller Banksponsoren und Bankpaten. Die Resonanz der Geschäftsleute ist durchweg positiv. Selbstverständlich müssen die neuen Bänke von der Stadt genehmigt werden«, sagt Eckert.
Die Gestaltungsideen der Bänke reichen bislang von Park-, Eis-, Bienen-, und Klangbankerl bis hin zu so genannten Mitfahrbankerl. Letztere gibt es mittlerweile schon in mehreren deutschen Städten und Orten. Sie sollen gerade in den ländlichen Regionen die Mobilität erleichtern, erklärt uns Eckert. Erst im letzten Jahr ist ein solches Mitfahrbankerl im Kreis Miesbach in Irschenberg ins Leben gerufen worden. So sollen Menschen auch ohne eigenes Fahrzeug in die Nachbarorte und entlegenere innerörtliche Ziele gelangen. »Wir wünschen uns Mitfahrbankerl an allen Ausfallstraßen der Stadt. Dies ist jedoch ein größeres Vorhaben, da diese möglichst mit Regendach und Richtungstafeln ausgestattet werden sollen. Auch hierfür suchen wir natürlich Sponsoren und Paten«, so Eckert.
Außerdem sieht Eckert noch weitere Vorteile des Projekts. Gerade für die vielen Grafinger Senioren. »Unsere Bürgerschaft altert, Grafing dehnt sich aus, die Wege werden länger. So ist der Weg zu Fuß vom Zentrum zum Friedhof oder zum Musikschulgebäude für ältere Mitbürger ohne Rastmöglichkeit kaum zu schaffen«. Dies hätten Recherchen des Grafinger Seniorenbeirats ergeben.
»Unsere Stadt soll in Zukunft fußgängerfreundlicher werden«, meint Beate Eckert. Das Grafinger-Bankerl-Team möchte mit dieser Initiative ihren Beitrag dazu leisten. Eckert selbst hat auch schon eine Vorstellung für einen schönen Platz für ein Bankerl: »Eine Bärenbank auf unserem hoffentlich bald parkplatzfreien und verkehrsberuhigten Marktplatz«.
Von Stefan Dohl
Artikel vom 31.03.2017Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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