Festschrift zum Doppel-Jubiläum

1.111 Jahre Holzkirchen: Startschuss für Feierlichkeiten ist gefallen

Johann Widmann präsentierte gemeinsam mit Bürgermeister Olaf von Löwis und Andreas Klotz die brandneue Festschrift zum Gemeindejubiläum. 	Foto: hw

Johann Widmann präsentierte gemeinsam mit Bürgermeister Olaf von Löwis und Andreas Klotz die brandneue Festschrift zum Gemeindejubiläum. Foto: hw

Holzkirchen · Mit der Herausgabe der Festschrift zum Doppeljubiläum innerhalb der Gemeinde Holzkirchen ist der Startschuss zu einer ganzen Reihe an Feierlichkeiten zum 1.111 Geburtstag der Gemeinde und zum 1.200 Geburtstag des Ortsteils Föching gefallen.

Das umfangreiche Werk wurde federführend vom Holzkirchner Archivar Johann Widmann und Andreas Klotz von der Geschichts-AG-Holzkirchen verfasst. Die Geschichte Holzkirchens und Föchings wird von ihrer ersten urkundlichen Erwähnung bis zum Ende des 2. Weltkrieges auf 60 informativen und reich bebilderten Seiten vorgestellt. Außerdem gibt es kleine Abstecher bis in die Zeit des Neolithikum. Bei einer Pressekonferenz wurde das stolze Werk nun der Öffentlichkeit präsentiert.

Bürgermeister Olaf von Löwis nutzte die Gelegenheit um den großen Dank der Gemeinde gegenüber den beiden Ortschronisten auszusprechen, die in kürzester Zeit ein stolzes Werk hervorgebracht haben. Die Arbeit der beiden ist dabei rein ehrenamtlich erbracht worden, betonte er. So lässt sich Holzkirchen die Feierlaune auch nicht von der Tatsache verdrießen, dass es nicht zu 100 Prozent belegt ist, dass Holzkirchen tatsächlich vor 1.111 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurde, da es in Deutschland tatsächlich damals noch ein Holzkirchen (Holzkirchen Donau Ries) gab.

Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei der erwähnten Urkunde um Holzkirchen im Landkreis Miesbach handle, sehr hoch und so habe man beschlossen, in diesem Jahr gemeinsam mit Föching zu feiern. In Holzkirchen wird man den »unrunden« Geburtstag vom 14. bis 16. Juli begehen, Föching hingegen feiert gleich eine ganze Woche lang, nämlich vom 2. bis 9. September. Wie ein roter Faden zieht sich durch Holzkirchens Geschichte die Tatsache, dass die Gemeinde das Marktrecht besaß und bis heute besitzt. In seinen Anfängen war Holzkirchen der Markt für das Kloster Tegernsee und darüber hinaus auch ein wichtiger Kreuzungspunkt ins Oberland hinein.

Weitere Märkte gab es damals nur noch in Tölz, Wolfratshausen und in Miesbach. Holzkirchen besaß als Gemeinde mit Marktrecht noch eine Reihe an weiteren Privilegien, wie beispielsweise die Tatsache, dass ein eigener Richter vor Ort war, der Recht sprechen konnte. Ein großes Problem für die Siedler in Holzkirchen war der Wassermangel, da kein fließendes Gewässer direkt durch Holzkirchen führt. So kam es im Gemeindegebiet von Holzkirchen zwischen 1490 und 1895 zu neun schweren Bränden, die erhebliche Teile der Gemeinde in Schutt und Asche legten. Den großen Aufschwung erlebte die Gemeinde mit dem Bau der Eisenbahn.

Die Eröffnung der Eisenbahnlinie München-Holzkirchen-Rosenheim im Jahr 1857, der Linie München-Holzkirchen-Miesbach im Jahr 1862, der Strecke zwischen München-Holzkirchen-Bad Tölz im Jahr 1874 sorgten für einen großen Bedeutungszuwachs. Auch die Anbindung an die S-Bahn im Jahr 1972 (Olympiade) war ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Gemeinde. Wer wissen möchte, was alles in der Zeit zwischen der ersten urkundlichen Erwähnung und dem Ende des Zweiten Weltkrieges passiert ist, sollte sich die Festschrift nicht entgehen lassen.

Für eine Schutzgebühr von 5 Euro bekommt man sie beim Bürgerservice im Rathaus, in der Gemeindebücherei, an der Abendkasse von Kultur im Oberbräu sowie an weiteren ausgewählten Stellen in Holzkirchen. Heike Woschée

Artikel vom 14.02.2017
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