Musikalische Isarmärchen

Die Tradition der Münchner Volkssängerlieder und Couplets

Bringen die Zeit der Volkssänger zurück auf die Bühne: Norbert Heckner und Helmut Knesewitsch. 	Foto: Heinz Josef Braun

Bringen die Zeit der Volkssänger zurück auf die Bühne: Norbert Heckner und Helmut Knesewitsch. Foto: Heinz Josef Braun

Allach/Untermenzing · Um die 1200 Jahre Menzing, die für dieses Jahr ins Haus stehen, gebührend zu feiern, präsentieren Norbert Heckner und Helmut Knesewitsch am Dienstag, 14. Februar, ab 20 Uhr bei ihren »Isarmärchen« Münchner Volkssängerlieder und Couplets.

Ihre musikalische Liebeserklärung an das von König Ludwig I. als solches erdachte Isar-Athen geht in der Stadtbibliothek Allach-Untermenzing, Pfarrer-Grimm-Straße 1, über die Bühne. Die beiden Münchner singen und spielen in der Bücherei Volkssängerlieder und Couplets aus ihrem Programm »Isarmärchen«. Und das tun sie mit Stolz. Denn sie stehen hierbei in einer großen Tradition: Volkssänger waren um 1900 die beliebtesten Unterhaltungskünstler Münchens. Wenn die Lieder und »humoristischen Vorträge« von Papa Geis, Alois Hönle und Karl Valentin auf dem Spielplan standen, strömten auch die Menzinger in Scharen zu den Volkssängerbühnen.

Selbst die kleinste Wirtschaft lockte am Wochenende mit ihren Auftritten die Gäste an. Norbert Heckner und Helmut Knesewitsch singen und spielen all die berühmten Stücke, die für diese Zeit stehen. Aber auch reizvolle Lieder und Couplets, die im Laufe der Zeit fast vergessen wurden, gehören zu ihrem Repertoire. Dazu gibt es Geschichten aus der »alten Münchner Stadt«.

Norbert Heckner ist ein Kind dieser Stadt. Er ist Schauspieler und Kabarettist. Er hat bereits an verschiedenen Theatern, u.a. am Münchner Volkstheater und für die Komödie im Bayerischen Hof gearbeitet, war aber auch schon im Kino (»Der Untergang«, »Sophie Scholl«) und im Fernsehen zu sehen. Beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg spielte er viele Jahre lang den »Minister Erwin Huber«. Er erinnert sich gerne, wie er als Kind im Schlafanzug auf dem Diwan saß und »Ein Wagen von der Linie 8« im Radio hörte. Weil diese Lieder heute kaum noch gespielt werden, singt er sie nun selber.

Helmut Knesewitsch kommt auch aus München, hat aber viele Jahre »weit weg« verbracht – in Saarbrücken. Er tritt als Soloakkordeonist mit Musette Musik auf, hat in einer Irish-Folk-Band gespielt und einen Shanty-Chor begleitet. Das Programm mit Münchner Volkssängerliedern betrachtet er als sinnvolle Wiedereingliederungsmaßnahme zur erneuten Akkulturation in der alten Heimatstadt. Und außerdem macht es ihm einfach narrisch Spaß.

Artikel vom 06.02.2017
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