Viel Platz für Kinder

Straffer Zeitplan für Hort-Neubau in der Dr. Max-Straße

Feierten gemeinsam mit den Handwerkern das Richtfest für den neuen Hort: Bernhard Klaus vom Bauamt Grünwald, Architekt Thomas Gotzeck, Zimmerer Michael Huber, der den Richtspruch verfasste und Bürgermeister Jan Neusiedl.	Foto: hw

Feierten gemeinsam mit den Handwerkern das Richtfest für den neuen Hort: Bernhard Klaus vom Bauamt Grünwald, Architekt Thomas Gotzeck, Zimmerer Michael Huber, der den Richtspruch verfasste und Bürgermeister Jan Neusiedl. Foto: hw

Grünwald · Um die Betreuungssituation in Grünwald ist es gut bestellt. In gemeindlicher und freier Trägerschaft gibt es derzeit 242 Hortplätze. Anfang September, pünktlich zum Schulbeginn sind es 23 mehr.

Dann soll der neue Hort an der Dr. Max-Straße 15, direkt gegenüber der Martin-Kneidl-Grundschule fertig gestellt sein. Jetzt feierte die Gemeinde bei klirrender Kälte Richtfest. Bürgermeister Jan Neusiedl begrüßte die Gästeschar, die zu dem frohen Ereignis gekommen war herzlich und ließ die Geschichte des neuen Hauses Revue passieren. Ursprünglich sei nämlich geplant gewesen, das »Blaue Haus«, das zuvor an dieser Stelle stand, so umzubauen und zu ertüchtigen, dass man von einem Neubau absehen könne. Nötig war ein weiterer Hort geworden, da die beiden Hortgruppen, die bislang im Schuljahr 2014/15 im neu eröffneten Gymnasium untergebracht waren, zum neuen Schuljahr weichen müssen.

Dieser war von Anfang an nur als Interimslösung gedacht, erläuterte das Grünwalder Gemeindeoberhaupt weiter. Das Gymnasium, das mit den Klassenstufen 5, 6 und 7 seine Arbeit begonnen hatte, brauche zum neuen Schuljahr nun alle seine Räumlichkeiten, um für die nachwachsenden Klassen Platz zu haben. Das »Blaue Haus« sollte nun als neuer Hort dienen, allerdings war nach eingehenden statischen Untersuchungen klar, dass die Sanierung und ein Umbau des bestehenden Hauses, das noch aus den 30er Jahren stammt, wirtschaftlich unsinnig wäre. »Folgerichtig entschied sich der Gemeinderat für den Neubau eines dreigruppigen Kinderhortes mit 73 Plätzen. Für die Planungen erhielt das Münchner Architekturbüro Thomas Gotzeck den Auftrag«, erläuterte der Rathauschef weiter. Wie sportlich der Zeitplan für das neue Gebäude ist, kann man daran sehen, dass mit den Baumaßnahmen erst im Juli 2016 begonnen wurde.

So galt der besondere Dank des Bürgermeisters neben dem Gemeinderat, der diese Entscheidung auf den Weg gebracht hatte, vor allem den fleißigen Handwerkern, die hier im straffen Zeitplan hervorragende Arbeit leisten würden.

Rund 4 Millionen Euro kostet das neue Gebäude, eine Summe, zu der die Gemeinde Grünwald keinerlei Zuschüsse vom Freistaat bekommt, wie Jan Neusiedl betonte. »Folglich sind 100 Prozent der erbrachten Leistungen auch tatsächlich durch die Gemeinde Grünwald finanziert worden. Das ist eine stolze Summe, aber wir scheuen uns als Kommune nicht, in die Zukunft unserer Kinder zu investieren«, betonte das Gemeindeoberhaupt.

Die Planung des Hortes, der die bisherige Kinderbetreuungseinrichtung nicht nur ersetzt, sondern auch gleichzeitig weitere Plätze schafft, passe genau in das Konzept der Gemeinde Grünwald, betonte Neusiedl: »Wir wollen bei der Schaffung der Betreuungsplätze dem Bedarf nicht hinterherhinken, sondern vorausschauend handeln, da der Bedarf an Kinderbetreuung ständig wächst. Wir wollen die Mütter, die ihre Kinder hier bei uns in die Krippe geben können, nach dem Schulstart ihrer Kinder nicht im Regen stehen lassen«, fasst Bürgermeister Neusiedl die Arbeit des Gemeinderates zusammen.

Der zuständige Architekt Thomas Gotzeck gab den Gästen nach dem Grußwort des Bürgermeisters noch einen kleinen Einblick in die aufwendige Gebäudeplanung. »Das ursprüngliche Konzept des Gebäudes als Umnutzung und Erweiterung des Altbaus geplant, musste zu Gunsten eines kompletten Neubaus aufgegeben werden. Planen auf der grünen Wiese erscheint erstmals als eine einfachere Ausgangsbedingung, als der Umbau eines Altbaus, doch Anforderungen an den Entwurf stellten sich als nicht so einfach dar«, erklärte der Architekt. Ein Gebäudekonzept war erforderlich, das in diversen Bereichen die zulässigen Grenzen auslotet. Dabei herausgekommen ist ein schlichter, kompakter Baukörper mit ruhigem Satteldach, ohne Aufbauten oder Gauben.

Der zweite Fluchtweg wird über eine angrenzende Stahltreppe auf der Südseite erfüllt. Sowohl im Erdgeschoss als auch im 1. Obergeschoss und Dachgeschoss wird eine Gruppe untergebracht sein. Ein Aufzug sorgt für die nötige Barrierefreiheit. Viel Platz zum Spielen gibt es nicht nur im Garten und in den Gruppenräumen sondern auch im Untergeschoss, wo es einen zusätzlichen, großzügigen Raum zum Toben, Basteln und Spielen gibt. Durch entsprechende Lichtschächte wird auch dieser Raum mit Tageslicht erleuchtet. Das letzte Wort bei diesem Richtfest hatte, wie es der Brauch will, der Zimmerer Michael Huber, der dann feierlich den Richtspruch vortrug und zum wichtigsten Teil, zumindest für die anwesenden Handwerker überleitete, zur Eröffnung der Brotzeit.

Denn, so betonte es auch Bürgermeister Neusiedl, ist das Richtfest eigentlich das Fest der beteiligten Handwerker, ein Zeitpunkt, um den fleißigen Männern ein Dankeschön zu sagen und zwar in Form einer deftigen Brotzeit. hw

Artikel vom 01.02.2017
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