Eine kleine Sonderausstellung im Museum Franz Xaver Stahl Erding, Landshuter Straße 31, zeigt »Eseleien«. Am Dienstag, 31. Januar, findet ab 13 Uhr eine Führung durch die Ausstellung statt. Außerdem ist sie am Museumssonntag, 5. Februar, 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist jeweils frei.
Als im Sommer 1895 Professor Heinrich von Zügel von Karlsruhe an die Akademie nach München berufen wurde, forderte er für die Unterbringung der neu zu gründenden Tiermalklassen einen Glasanbau. Am 18. November 1895 wurde die Tiermalschule an der Kunstakademie in den neuen Räumen eröffnet.
Der Akademie-Esel wurde an
der Tiermalschule oft porträtiert
Die Malschüler konnten bei idealen Freilichtbedingungen im »gläsernen Klassenzimmer« unter Anleitung von Professor Zügel malen. Zunächst wurden die Tiermodelle von den Münchner Pferdehändlern zur Verfügung gestellt. Später dann stellte die Akademie eigene Tierhalter an, die die Kühe, Pferde, Esel, Ziegen und auch noch andere Bauernhoftiere hielten und versorgten.
Legendär war der »Akademie-Esel«. Er wurde eigens zum Zwecke des Modellstehens um 1900 angeschafft und führte ein langes Leben an der Tiermalschule. Generationen von Malern haben den Akademie-Esel porträtiert. Der Erdinger Franz Xaver Stahl und seine Kommilitonen studierten in den 20er Jahren in unzähligen Malstunden den Münchner Akademie-Esel, seine Anatomie, seine Physiognomie und sein Verhalten.
Historische Fotografien aus der Studentenzeit Franz Xaver Stahls belegen, dass der Esel auch bei Künstlerfesten mit von der Partie war.