Weniger Verkehr ist das Ziel

BA18-Vorsitzender Clemens Baumgärtner blickt in das neue Jahr

BA-Chef Clemens Baumgärtner hat eine lange TO-DO-Liste für die Stadtbezirke Harlaching und Untergiesing vorbereitet. Immer mit dabei, die Harlachinger Rundschau.	Foto: Hettich

BA-Chef Clemens Baumgärtner hat eine lange TO-DO-Liste für die Stadtbezirke Harlaching und Untergiesing vorbereitet. Immer mit dabei, die Harlachinger Rundschau. Foto: Hettich

Harlaching/Untergiesing · Das neue Jahr ist nun schon ein paar Wochen alt, wir haben jetzt mit Clemens-Baumgärtner, Vorsitzender des BA 18 darüber gesprochen, was für 2017 für Harlaching-Untergiesing wichtig sein wird.

Harlachinger Rundschau: Welche Themen werden nach Ihrer Auffassung die wesentlichen für den Stadtteil in 2017 sein?

Clemens Baumgärtner: Sicherlich breiten Raum wird die Neubebauung des so genannten Hans-Mielich-Karrees einnehmen. Hier hat das Objekt ein neuer Unternehmer erworben, der sich sehr signifikant von den üblichen Verdächtigen aus der Branche der Bauträger unterscheidet. Weder wird er das Objekt in Eigentumswohnungen aufteilen, noch wird er eine sonst übliche Luxussanierung vornehmen. Nachdem der vordere Gebäudeteil aufgrund statischer Probleme abgerissen wird und neu zu gestalten ist, wird nicht nur ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt werden. Es wird auch eine teilweise schon geschehene breite Bürgerbeteiligung geben. Diese positiven Signale nimmt der Bezirksausschuss im Sinne einer Zusammenarbeit gerne auf. Eine solche Zusammenarbeit zwischen dem neuen Eigentümer und der Landeshauptstadt besteht bereits. Auch von dort kommen nur positive Signale. Diese positiven Signale weiter zu überwachen und zu begleiten wird eines der größten Themen im Sinne von mehreren 100 Mietern in diesem Objekt sein.

Gleiches gilt aber auch für die nahe im Umgriff liegende Bebauung des Osram-Geländes. Auch hier steht weitere Bürgerbeteiligung an, deren tatsächliche Durchführung ich mit Nachdruck betreiben möchte. Von besonderer Bedeutung, auch nahegelegen, ist die Neubebauung des Candidplatzes. Im Hinblick auf die Notwendigkeit zur Schaffung von Miet-und Gewerbeflächen möchte ich in Zusammenarbeit mit dem Planungsreferat die Entwicklung des Platzes vorantreiben. Es gibt eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten, die eine Beibehaltung sowohl der Spielflächen als auch eine Bebauung miteinander kombinieren. Letztlich wird es insbesondere auch darum gehen, die hinterliegenden Grundstücke von Lärm und Abgasen so gut als möglich abzuschirmen.

Hier wird ein absoluter Schwerpunkt der Diskussion im Jahre 2017 liegen. Letztgenanntes auch insbesondere vor dem Hintergrund, als die Erweiterung des Stadions an der Grünwalderstraße ein Thema für das Jahr 2017 ist. Es ist die Erweiterung auf bis zu 18.500 Sitzplätze geplant. Hier gilt es in einer intensiven Diskussion und vor allen Bürgerbeteiligung die berechtigten Sorgen der Anwohner in Einklang mit den Interessen der Vereine unter Landeshauptstadt zu bringen. Sicherlich wird es nicht möglich sein, sämtliche Interessen gleichförmig zu berücksichtigen. Wahrscheinlich wird es ein Kompromiss werden müssen, der nicht alle befriedigt, trotzdem aber eine Weiterentwicklung ermöglicht.

Ein weiterer Schwerpunkt wird die Abgasbelastung Mittleren Ring sein. Wenngleich sicher ambitioniert ist auch im Jahre 2017 auf der Agenda, die Errichtung eines Tunnels zu befördern. Viele kleine Schritte werden und müssen hier zum Erfolg führen. Besonderes Augenmerk werden wir auf die Entwicklung an der Isar legen. Schon im vergangenen Jahr war eine intensive Diskussion und die Bereitschaft zu Verbesserungen hinsichtlich der Freizeitnutzung der Isarauen im Gange. Zusammen mit den Referaten und den anliegenden Bezirksausschüssen wurden die potentiellen Lösungsmöglichkeiten erörtert. Ein Teil dieser Lösungsmöglichkeiten soll nun im Jahre 2017 umgesetzt werden. Insbesondere eine stärkere Überwachung des grillen, möglicherweise auch ein teilweises Verbot des grillen in Höhe des Tierparks müssen zeigen, ob der gewünschte Effekt für die Anwohner eintritt, mit weniger Abgasen und Gerüchen belästigt zu werden. Sollte der bisherige Maßnahmenkatalog keinen Erfolg zeigen, so werden wir hier mit Sicherheit nachjustieren müssen. Allgemein ist die Verkehrssituation im 18. Stadtbezirk kritisch zu würdigen und genau zu überprüfen.

Nicht nur die Geiselgasteigstraße ist zu verkehrsreichen Zeiten kaum mehr in der Lage, den Autoverkehr aufzunehmen. Der zunehmende Pendelverkehr wird insbesondere dazu führen, dass in Untergiesing jenseits des mittleren Rings in Richtung Tierpark gesehen die Einführung eines Parkraummanagements sehr wahrscheinlich ist und von vielen Bürgern gefordert wird. Dies gilt auch für ein Parkraummanagements jenseits des mittleren Rings in Harlaching in Richtung der Fromundstraße. Die naheliegende U-Bahn führt zu einem Verdrängungswettbewerb zwischen Händlern und Anwohnern. Hier eine Lösung zu finden ist vordringliche Aufgabe im Jahre 2017.

Zu beobachten wird auch die bisher als unproblematisch zu bezeichnende Situation der Situierung von Flüchtlingen am Osram Gelände und die Neueinbringung von der Unterkunft am Hollerbusch für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge. Hier gilt es, etwaige Konflikte im Vorfeld zu erkennen und zu meistern. Wichtig wird im Jahre 2017 noch die Situation der Grundschule an der Rotbuchenstraße sein. Sie platzt aus allen Nähten. Möglicherweise bietet sich die Chance, ein staatliches Grundstück an der Harthauserstraße für eine zusätzliche Grundschule in etwas kleinerer Form nutzbar zu machen. Die Meinung der Bürger wird hier in besonderer Weise zu berücksichtigen sein und sicherlich Gegenstand einer Bürgerversammlung werden.

Welche Inhalte haben Sie persönlich sich für die kommenden 12 Monate auf die Fahnen geschrieben?

Clemens Baumgärtner: Für das neue Jahr habe ich mir als politisches Ziel gesetzt, eine noch intensivere Verzahnung des Bezirksausschusses mit den städtischen Referaten aktiv zu vertreten und durchzusetzen. Die Mitglieder des Bezirksausschusses wurden in dieses Gremium gewählt, um die Interessen der Viertelanwohner gegenüber der Stadt zu vertreten. Dieses Ziel noch intensiver zu verfolgen ist mein persönlicher Wunsch für das Jahr 2017.

Dazu werden wie bisher auch die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit erhalten, im Bezirksausschuss zu Wort zu kommen, aber auch im Rahmen von Einwohnerversammlungen spezifische, lokal besonders bedeutende Themen diskutieren zu können.

Welche Grußbotschaft zum neuen Jahr würden Sie gerne aussenden?

Clemens Baumgärtner: Meine Grußbotschaft gilt allen Bewohnern des 18. Stadtbezirkes. Nehmen Sie Teil an der Politik, machen Sie mit, bringen Sie sich in den politischen Diskurs auf welchem Weg auch immer ein.

Sei es schriftlich mit Anträgen oder mündlich in den monatlichen Vollversammlungen. Nur wer mitmacht verschafft sich und seinem Anliegen Gehör!

Wir danken Ihnen für das Gespräch!

Dieses Interview führte für die Harlachinger Rundschau Harald Hettich.

Artikel vom 18.01.2017
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...