Weihnachtsgedanken von Pastor Dr. Friedemann Burkhardt

Moosach · Großmut zeigen

Warum Großzügigkeit das Wichtigste beim Schenken ist, möchte Pastor Dr. Friedemann Burkhardt den Menschen gerne näher bringen.	Foto: EKM

Warum Großzügigkeit das Wichtigste beim Schenken ist, möchte Pastor Dr. Friedemann Burkhardt den Menschen gerne näher bringen. Foto: EKM

Moosach · Gedanken zur Weihnacht hat sich für Sie, liebe Leserinnen und Leser des Moosacher Anzeigers, Dr. Friedemann Burkhardt, Pastor der evangelisch-methodistischen Erlöserkirche in der Hanauerstraße in München-Moosach, gemacht.

Geben macht ein Leben lang stark

Ein Vater ist mit seinem Jungen im Fastfood-Restaurant. Weil Weihnachten ist, darf der Kleine bestellen, was er will. Der Junge beginnt zu essen. Der Vater schaut zu, freut sich über den Appetit des Jungen. Da greift er in die Pommes-Tüte und nimmt ein paar. »Papa!«, schreit der Junge, »das sind meine Pommes! Du kannst davon keine haben!«

Hat der Junge recht? Wohl kaum. Erstens hat der Junge vergessen, von wem er die Pommes hat. Der Vater hat ihn ins Restaurant gefahren, bestellen lassen und bezahlt. Zweitens realisiert er nicht, dass der Vater alle Pommes wegnehmen oder zehn Tüten bestellen könnte. Drittens versteht der Junge nicht, dass der Vater seine Pommes gar nicht braucht. Er kann sich selbst welche kaufen. Was der Vater wollte, ist, seinem Sohn Großzügigkeit einzuüben.

Momentan geht es überall ums Schenken. Viele denken, wir schenken an Weihnachten, weil die Heiligen drei Könige dem Kind in der Krippe Geschenke brachten. Tatsächlich kam das erste Weihnachtsgeschenk aber von Gott. Er beschenkte die Welt mit der Geburt von Jesus. An Weihnachten geht es um Gottes Großzügigkeit und darum, dass wir lernen, ebenso großzügig zu sein. Warum ist Großzügigkeit wichtig? Großzügigkeit ist Arznei gegen Selbstbezogenheit. Kürzlich las ich, dass Forschungen zeigen: Leute der Unterschicht seien großzügiger als Bessergestellte. Eigentlich schade. Umso mehr freue ich mich, dass es im Ozean der Selbstbezogenheit Inseln gibt, die Arznei gegen diese Selbstsucht und Selbstbezogenheit sind. Das sind Menschen, die großzügig geben: Zeit, Kraft, Geist und Geld. Auf diese Weise kommt Licht in die Welt.

Großzügigkeit vertieft Beziehungen. Stell dir vor: Dein Nachbar drückt dir einen Umschlag in die Hand und sagt: »Ich hatte den Eindruck, ich soll das tun.« Du öffnest den Umschlag und da sind 50 Euro drin! Wahnsinn! Frage: Stehst du deinem Nachbarn näher als zuvor? Natürlich! Jetzt wirst du ihn kennenlernen wollen. Großzügigkeit stiftet Gemeinschaft.

Wenn früher ein Bauer im Winter Weizen aussäte, musste er eine Entscheidung treffen: Wie viel investiere ich? Er musste von dem Korn, von dem er täglich lebte, etwas hergeben und aussäen. Mancher sagte: »Ich muss sparen! Ich brauche das Korn für Brot. Ich kann mir nicht leisten, viel einzusetzen.« Obwohl jedes Kind weiß: »Wer kärglich sät, wird kärglich ernten. Und wer reichlich sät, wird reichlich ernten«. Wenn du Ärger weiter gibst, erntest du viel Ärger. Wenn du Kritik weitergibst, erntest du Kritik. Wenn du im Gottvertrauen großzügig gibst, wird dein Gottvertrauen wachsen. Großzügigkeit wirkt Frucht.

Auf einem T-Shirt stand: »Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Aber er akzeptiert auch den Griesgram.« – Mag sein, dass Gott den Griesgram akzeptiert. Nur es wird ihm nichts bringen. Denn wer zähneknirschend gibt, wird weder befreit von Selbstsucht noch vertieft er Beziehungen.

Sich in Großzügigkeit üben

Darum: Üben wir mit den Weihnachtsgeschenken Großzügigkeit! Das muss nicht viel kosten! Sei einfach großzügig mit deinem Lob! Sei großzügig mit Dank. Sei großzügig im Dienen. Sei großzügig im Geben. Stellen wir uns vor, wir gehen zu einer Geburtstagsfeier und bringen jedem etwas mit – außer dem Geburtstagskind! Ist nicht genau das Weihnachten? Milliarden werden in Weihnachtsgeschenke investiert. Aber: Was schenkst du dem Geburtstagskind Jesus in diesem Jahr? Du konterst geschickt: »Was schenkst du einem, der alles hat?« Ok. So jemandem kannst du nur dein Herz schenken, deine Liebe oder dein Vertrauen. Du kannst zu ihm sagen: »Jesus, mein Geburtstagsgeschenk an dich ist, dass ich an Weihnachten zur Kirche gehe und dich ehre.«

Oder: »Jesus, ich schenke dir einen Teil meines Geldes zum Geburtstag, indem ich für eine gute Sache spende.« So wird Weihnachten ein echtes Geburtstagsfest und 2017 ein starkes Jahr Dr. Friedemann Burkhardt

Artikel vom 22.12.2016
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