Den Helfern eine Hilfe

Freiwillige Feuerwehr Moosach bekommt neue Übungspuppen

Eigentlich würde man hier Nichts sehen. Doch die Bergung aus verqualmeten Gebäuden muss im Ernstfall reibungslos klappen.	Foto: Katja Brenner

Eigentlich würde man hier Nichts sehen. Doch die Bergung aus verqualmeten Gebäuden muss im Ernstfall reibungslos klappen. Foto: Katja Brenner

Moosach · Die Freiwillige Feuerwehr Moosach hat zwei neue Mitarbeiter. Ihnen kann man regelmäßig die Rippen brechen, sie stürzen sich in Schluchten oder lassen sich vom Auto überfahren. Sie sind aber keine lebensmüden Stuntmänner – Nein, sie sind Übungspuppen.

Es ist wichtig, dass Feuerwehrleute gut ausgebildet sind, beziehungsweise gut ausgebildet werden. Diese Ausbildung darf nicht nur aus grauer Theorie bestehen. Die Praxis ist der Schlüssel. Um aber praktisch üben zu können, braucht man das entsprechende Equipment. Die Freiwillige Feuerwehr Moosach ist daher froh über die beiden Neuen: Ein Modell zum Üben der Reanimation und eines zur Bergung aus Gefahrensituationen.

Schließlich leistet die freiwillige Feuerwehr oft auch Erste Hilfe: Jeder Feuerwehrmann muss einen erweiterten Erste-Hilfe-Kurs besuchen und jedes Jahr seine Fähigkeiten und Fertigkeiten auffrischen. Denn im Notfall sind sie für die Reanimation zuständig und müssen hierfür entsprechend ausgebildet sein. Wiederbelebung kann man gut an der Erste-Hilfe-Puppe, die viele vermutlich noch aus dem eigenen Erste-Hilfe-Kurs kennen, üben. »Wir hatten schon einmal eine solche Puppe. Die ist aber inzwischen ziemlich alt und funktioniert auch nicht mehr richtig. Das ist auch der Grund, weshalb wir eine neue anschaffen wollten«, erörtert Markus Niedermeier, stellvertretender Abteilungsführer der Freiwilligen Feuerwehr Moosach.

Auch die zweite Puppe, mit der man die Rettung aus Gefahrensituationen übt, ist den Helfern eine große Hilfe. Sie kommt etwa zum Einsatz, wenn es darum geht, für Situationen, bei denen man Personen aus brennenden Gebäuden retten muss, zu trainieren. Man kann mit ihr auch Personenschäden, bei denen Betroffene unter Fahrzeugen eingeklemmt sind, simulieren. Markus Niedermeier erklärt: »Früher haben wir uns solche Rettungspuppen selbst gebastelt. Wir haben alte Skianzüge genommen und sie dann einfach mit Stofffetzen ausgestopft. Da kommt man aber maximal auf etwa 15 Kilo.« Die neue Puppe wiegt hingegen 70 Kilo. Das entspricht ungefähr dem Gewicht einer durchschnittlich schweren Person. Dadurch werden die Übungssituationen sehr viel realitätsnäher.

»Die Rettungspuppen sind münchenweit bei den Freiwilligen Feuerwehren beliebt«, erklärt Niedermeier. Laut ihm hielten sie zwar lange, seien aber auch nicht ganz billig. Die Anschaffungskosten von insgesamt 1330 Euro wären für den Verein so ohne Weiteres kaum zu stemmen gewesen. Daher ist die Freiwillige Feuerwehr dem Bezirksausschuss Moosach für die finanzielle Unterstützung bei deren Anschaffung dankbar. Er hatte den Löwenanteil übernommen. Und nicht zuletzt profitieren hiervon alle: Gut geschulte Einsatzkräfte sind effektiv für ganz München ein großer Gewinn.

Kürzlich kam die Rettungspuppe auch schon das erste Mal zum Einsatz. Christoph Muser, seinerseits Abteilungsführer bei der Freiwilligen Feuerwehr Moosach, berichtet: »Vor einigen Tagen haben wir das Hacklhaus zu Übungszwecken eingeräuchert. Manchmal stellen sich bei solchen Übungen die Freundinnen der Feuerwehrmänner oder die Männer selbst als Opfer zur Verfügung. Manchmal geht das aber schlichtweg nicht. Denn auch in Übungssituationen muss es schnell gehen. Es besteht Verletzungsgefahr. Und auch Übungen haben ihre Grenzen: Wer möchte schon sein Bein freiwillig unter dem Reifen eines Kraftfahrzeuges einklemmen?« Katja Brenner

Artikel vom 14.12.2016
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