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Ebersberg · Das Museum Wald- und Umwelt lockt Besucher aus nah und fern

Zum internationalen Museumstag am 22. Mai lockt das Museum Wald und  Umwelt mit einem Sonderprogramm auf die Ludwigshöhe.	Foto: sd

Zum internationalen Museumstag am 22. Mai lockt das Museum Wald und Umwelt mit einem Sonderprogramm auf die Ludwigshöhe. Foto: sd

Ebersberg · Es ist schon wieder Ferienzeit und die Leute zieht es wieder vermehrt in das »grüne« Münchner Umland. Das Museum Wald und Umwelt auf der Ebersberger Ludwigshöhe ist hierbei gewiss kein Geheimtipp mehr.

Bereits seit zwölf Jahren zieht das Umweltmuseum die Besucher aus nah und fern an. Ein Grund dafür mag natürlich die idyllische Lage an der Weiherkette mit ihren unzähligen Freizeit- und Einkehrmöglichkeiten, als auch die gute Erreichbarkeit sein.

Des weiteren scheint das Museum mit seiner Ausrichtung so etwas wie den »Zeitgeist« getroffen zu haben. Heutzutage zeigen die Menschen ein verstärktes Interesse an Naturschutz und Umweltthemen – das meint auch Ines Linke (40). Sie ist seit letztem September neue Leiterin des Umweltmuseums. Sie sagt: »Ich bin zwar noch nicht lange hier vor Ort, doch scheint es hier in der Region sehr viele engagierte Menschen in der Bürgergesellschaft, in Politik, Bildung und Verwaltung zu geben, die sich an den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung orientieren und dies in ihren jeweiligen Handlungsbereichen aktiv gestalten.«

Als gelernte Försterin scheint sie die ideale Besetzung für ein auf Wald- und Naturkunde spezialisiertes Museum zu sein. Und im Ebersberger Forst muss sich eine gelernte Forstwirtschaftlerin ja schon fast zwangsläufig wohlfühlen. Auch von der Konzeption des Museums ist sie überzeugt: »Nicht nur thematisch stellt das Museum Wald und Umwelt in Ebersberg eine Besonderheit dar. Vor allem die enge Verbindung zwischen Museum und Umweltstation, zwischen Ausstellung und Veranstaltungen, zwischen drinnen und draußen, ermöglicht in besonderer Weise Kindern und Erwachsenen eine jeweils altersgemäße Reflexion menschlichen Einflusses auf unsere Wälder und unsere Umwelt.«

Die ehemalige Stuttgarterin Linke hat sich bereits sehr gut in der Kreisstadt eingelebt: »Ich wurde in Ebersberg sehr offen und herzlich aufgenommen. So konnte ich mich in der neuen Arbeitsumgebung rasch sehr wohl fühlen und ich habe schon viele schöne Ausflugstipps erhalten, um die neue Heimat auch in der Freizeit vertieft erkunden zu können.«

Noch bis zum 22. Mai ist im Museum Wald und Umwelt die Sonderausstellung »Abfall-Rohstoff von morgen« zu sehen (Der Kurier berichtete Ausgabe 29/2015). Die Ausstellungsmacher beschäftigten sich vor allem mit der Frage, was jeder Einzelne tun kann, um die exorbitante Müllproduktion hierzulande zu reduzieren. »Wenn jeder so Leben würde, wie wir Europäer mit unserem Konsum und Müllverhalten, hätten wir schon zwei Erden verbraucht«, mahnte Ausstellungskurator Jochen Carl. Anhand von Schautafeln und Installationen bekommen die Besucher einen Eindruck vom globalen Rohstoffverbrauch bis zum Jahre 2050, und die damit einher- gehenden verheerenden Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt. »Die Sonderausstellung beleuchtet ein Thema, mit dem jeder von uns im Alltag zu tun hat. Und es ist ein Thema, das sowohl ökologische, als auch deutliche soziale und ökonomische Dimensionen hat, was bei den Museums-Besuchern auf großes Interesse gestoßen ist«, erklärt Linke. »Wie man aus den Rückmeldungen in der Sonderausstellung entnehmen kann, machen sich vor allem die Kinder intensive Gedanken dazu, wie eine gerechte Welt für Mensch und Umwelt aussehen sollte.«

Auch zum »Internationalen Museumstag« am Sonntag, 22. Mai, lädt das Natur und Umweltmuseum mit einem Sonderprogramm ein: »In diesem Jahr lautet das Motto aller teilnehmenden Museen »Kulturvielfalt«, zeitgleich findet der Internationale Tag der biologischen Artenvielfalt statt«, erzählt Linke. Doch was genau wird an diesem Tag alles geboten? »Beispielhaft werden für Familien und alle Interessierten an verschiedenen Mitmach-Stationen im Außengelände die Vielfalt und Schönheit der Natur erlebbar. Dreierlei Museumsführungen informieren über die kulturelle und historische Entwicklung unserer Wälder bis heute.« Parallel dazu wird es in den Museumsräumen eine Ausstellung und einem Vortrag über das Reizthema »Wölfe« geben. Draußen kann man die Schur der Schafe miterleben. Der Eintritt ist an diesem Tag kostenfrei.

Regulär ist das Museum Wald und Umwelt samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. An Sonntagen werden um 14.30 Uhr Führungen durch das Museum und die Sonderausstellung angeboten. Erwachsene zahlen 2,50 Euro Eintritt, ermäßigte Karten für Studenten und dem Nachwuchs gibt es zu 1,50 Euro.

Aber auch außerhalb der »normalen« Öffnungszeiten des Museums lohnt sich ein Besuch der Ludwigshöhe. Das gesamte Gelände ist frei zugänglich und wenn man die Stationen des Naturerlebnispfades besucht, hat man noch die Möglichkeit bis zum 31. Mai an einer Besucherbefragung teilzunehmen. »Wir wollen erfahren, welche Themen und Stationen die Besucher bei Natur- und Erlebnispfaden eigentlich besonders interessieren, damit wir diese Interessen bei einer anstehenden Überarbeitung möglichst gut berücksichtigen können«, erklärt Museumsleiterin Linke die Aktion.

Besucherbefragung bis zum 31. Mai

Der Fragebogen liegt am Museum und im Rathaus aus und kann auf der Museums-Homepage unter www.museumwaldundumwelt.de ausgefüllt werden.

Auch nach dem internationalen Museumstag ist im Museum viel geboten – bereits am Sonntag 29. Mai, findet eine Schmankerlführung passend zur Jahreszeit »Hollersekt und Blütenduft« statt. Und auch die nächste Sonderausstellung ist bereits in Planung: »Wir sind derzeit in der Konzeption einer Sonderausstellung rund um das Thema Wald als Bildungsraum,« verrät uns Ines Linke. »Dabei arbeiten wir partizipativ mit Ebersberger Akteuren aus Waldkindergarten, -hort und -krabbelgruppe zusammen.

Wir planen auch hier eine Verbindung von innen und außen, so dass der Wald selbst zum Teil der Ausstellung wird. Zu sehen sein soll die Ausstellung voraussichtlich ab Ende September.« Man darf also weiterhin gespannt sein. sd

Artikel vom 18.05.2016
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