Moosach · Theatergruppe feiert Premiere von »Glenn Miller & Sauschwanzl«

S’Moosacher Brettl dreht Zeit zurück

Moosach · Kürzlich startete die Laientheatergruppe S’Moosacher Brett’l mit der Komödie »Glenn Miller & Sauschwanzl« in ihre diesjährige Frühjahrsspielsaison. Gespannt verfolgten die Zuschauer die Geschichte der Familie Aicher, deren Leben in der amerikanischen Besatzungszone im Nachkriegsjahr 1946 geprägt war von Entbehrung, Schwarzmarkt und Tauschgeschäften aber auch von Schokolade, Kaugummi und dem Swing, den die »Amis« ins Land brachten.

Für die unterhaltsame und kurzweilige wie realistische Inszenierung des Familienlebens vor exakt 70 Jahren im Nachkriegsdeutschland sowie die authentische Darstellung der Charaktere erntete das zehnköpfige Ensemble und ihr Regisseur Josef Furtmayr viel Applaus. Zum Inhalt: Wir schreiben das Frühjahr 1946. Deutschland liegt in Trümmern, Bayern ist von der US-Armee besetzt. Die resolute Metzgersfrau Johanna Aicher (gespielt von Martina Kain) muss sich und ihre beiden Kinder Lenerl (Carolin Furtmayr) und Maxl (Florian Furtmayr) alleine durch die harten Nachkriegsjahre bringen, da ihr Mann, der Metzgermeister Vinzenz (Michael Hausmann) im Krieg als vermisst gilt. Die Lebensmittelmarken reichen hinten und vorne nicht, denn sie muss auch noch Opa Franz (Peter Briegel) und Cousin Ernst-August (Klaus Baake), den sie bei sich aufgenommen haben, durchfüttern. So greift sie hin und wieder selbst zum Hackbeil und schlachtet im Geheimen, um sich an der vorgeschriebenen Zwangsabgabe vorbei ein paar »Extrawürste« zu sichern. Während Tochter Lenerl ihr dabei hilft, verschachern Opa Franz und Maxl derweil alles, was nicht niet- und nagelfest ist auf dem Schwarzmarkt in München. Eine wichtige Stütze – aber nicht ganz ohne Hintergedanken – ist Johanna in dieser harten Zeit Vinzenz‘ bester Freund Jackl Bachmeier (Christian Lauß), ein Veterinärkontrolleur, der es mit den Kontrollen aber nicht immer so genau nimmt. Durch einen Zufall kommt die aus Breslau geflohene Edda Hegerflint (Andrea Richter) Johannas illegaler Schwarzschlachterei auf die Schliche und nutzt ihre Entdeckung, um sich kurzerhand bei der Familie einzunisten, was auf wenig Gegenliebe stößt. Doch nicht nur der unliebsame Flüchtling bringt das ohnehin schon schwere Leben gehörig durcheinander: Eine unangemeldete Kontrolle der zwei Amerikaner Captain Arch Duke (Michael Kraus) und Fred Thanner (Christian Stahlberg) versetzt die Familie in Schrecken, denn überall im Haus sind illegale Fleisch- und Wurstwaren versteckt. Werden sie entdeckt, droht das Gefängnis. Johanna wendet daraufhin eine nicht ganz ungefährliche List an, um weiterhin genug Fleisch an den Kontrolleuren vorbei zu mogeln und somit die Existenz ihrer Familie zu sichern. Doch bei einer erneuten Kontrolle unterläuft ihnen ein verhängnisvoller Fehler... Wer erfahren möchte, wie die Geschichte für Familie Aicher ausgeht, kann noch für folgende Abendvorstellungen Karten reservieren: 18. und 19. März unter Telefon 089/71668344 (Montag, Mittwoch und Donnerstag jeweils von 18 bis 20 Uhr), per E-Mail an

reservierung@moosacherbrettl.de oder auf www.moosacherbrettl.de

Artikel vom 14.03.2016
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