Rege Diskussion

Giesing-Harlaching · Matthias Hintzen stellt S-Bahn-Südring vor

Giesing-Harlaching · Am Freitag, 4. März, referierte Matthias Hintzen auf Einladung der Giesinger Grünen und der Bürgerinitiative »Mehr Platz zum Leben« vor 50 Teilnehmer im Königszelt der Kulturjurte zum Thema »Totgesagte leben länger – Der S-Bahn-Südring«.

Zunächst stellte Matthias Hintzen heraus, dass das derzeitige S-Bahn-Netz im Wesentlichen dem Planungsstand von 1985 entspricht und bereits damals vorgesehene Erweiterungen bis heute nicht umgesetzt sind. Dazu gehört v. a. der Ausbau des Abschnitts zwischen Zamdorf und Johanneskirchen, wodurch auf der Strecke sowohl ein 10-Minuten-Takt als auch die oft geforderte Expressbahn zum Münchener Flughafen möglich werde.

Anschließend erläuterte Matthias Hintzen, mit welchen Annahmen der S-Bahn-Südring im entscheidenden Gutachten aus dem Jahr 2009 gegenüber dem zweiten Tunnel an der Stammstrecke schlecht gerechnet wurde. Zudem hat München laut Matthias Hintzen bereits heute so viele Einwohner, wie in diesem Gutachten für das Jahr 2025 angenommen wurden; entsprechend sei die Frage gar nicht mehr so sehr »entweder« Tunnel – »oder« Südring, als vielmehr »sowohl« – »als auch«. Da der Ausbau der Stammstrecke frühestens 10 Jahre nach Baubeginn fertiggestellt sein wird, müsse der S-Bahn-Südring sofort angegangen werden. Eine Vertreterin der Bürgerinitiative S-Bahn-Ausbau Haidhausen merkte an, dass in der Bevölkerung oftmals der Irrglaube herrsche, die Züge, die durch den zweiten Tunnel fahren sollen, würden an jeder der bisherigen Stationen halten. Wenn die Leute erführen, dass gegebenenfalls ihre S-Bahn-Linie nur noch am Ostbahnhof, am Marienplatz und in Pasing, würde sich der Widerstand viel lauter regen.

Angesprochen auf den aktuell diskutierten Nordring meinte Matthias Hintzen, dass mittlerweile jedweder Ausbau einen Fortschritt darstelle. Zudem könne der Vorschlag wenigstens nicht unter den Teppich gekehrt werden, da er von BMW und somit einem der größten Arbeitgeber in München stamme. Man sollte diese Diskussion nutzen, um die Verdrossenheit der Bürger bezüglich des Themas zu überwinden und sie mit dem S-Bahn-Südring verknüpfen: Denn der S-Bahn-Südring würde drei Mal so viele Fahrgäste transportieren wie der Nordring. Paul Bickelbacher von den Grünen, einziger anwesender Stadtrat, kündigte eine Veranstaltung für den 18. April im Schlachthof an, bei welcher der Südbahnhof an der Poccistraße Thema sein soll.

Dies sei eine gute Gelegenheit, auch das Thema Südring wieder zu diskutieren. Für den Lacher des Abends sorgte ein Vertreter des Arbeitskreises Baumgartner / Kantke / Schwarz mit einem Auszug aus der Antwort der Bayerischen Staatsregierung auf eine Anfrage des grünen Landtagsabgeordneten Markus Ganserer: »Die meisten Störfälle lassen sich lokal begrenzen. Eine Sperrung der gesamten Strecke Laim bis Leuchtenbergring ist bislang noch nicht vorgekommen.«

Artikel vom 09.03.2016
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