Verena Prym und Eva Wunderlich präsentieren erstes Buch in Moosach

Große Liebe zur Stadt und zum Schreiben: Autorin Verena Prym zeigt das »Stadt-ABC« als Hardcover- und Softcoverversion. Foto: ch

Moosach · Von A wie Auto bis Z wie Zeppelin: Das Alphabet ist die erste Hürde, die Kinder auf ihrer Entdeckungsreise in die Welt des Lesens nehmen müssen. Methoden zur Vermittlung gibt es viele.

Einen neuen Ansatz bietet das Kinderbuch »Stadt-ABC – Die Stadt steht still und du entdeckst«. Denn: Der Lernprozess wird hierbei in eine realistische Umgebung eingebettet. »Viele Kinder wachsen heutzutage in einer Stadt oder in städtischer Umgebung auf. Ihre Umwelt ist technisiert, modern und ändert sich schnell. Hier setzen wir an: Wir zeigen die Stadt als spannende und einladende Lernplattform für Kinder im Vorschulalter und der 1. Klasse«, erläutert die Moosacher Autorin Verena Prym das Konzept ihres ersten Buches, welches die 43-Jährige gemeinsam mit der Münchner Fotodesignerin Eva Wunderlich (39) produziert hat.

Kennengelernt hatten sich die beiden Frauen im Kindergarten ihrer Töchter und im Juni 2014 an die Arbeit fürs Buch gemacht. Dabei hatte Verena Prym schon immer den Wunsch, Bücher für Kinder zu schreiben. Mit 17 Jahren verschlug es sie zunächst nach Süd-Afrika, weil sie etwas von der Welt sehen wollte. Nach der Schule erlernte sie den Beruf der Maskenbildnerin, arbeitete darin und bekam ihre drei Kinder. Später studierte sie Kulturwissenschaften und arbeitete in einer Fotogalerie. »Weil ich aber meinen Wunsch, Bücher für Kinder zu machen, nicht vergessen konnte und mich immer wieder an Geschichten versucht habe, habe ich mir eines Tages gesagt: So, jetzt stelle ich mein erstes Buch fertig.« Eva Wunderlich studierte Fotodesign an der Staatlichen Fachakademie für Fotodesign. Seit 2006 ist sie als freischaffende Fotodesignerin tätig. Eva Wunderlich hat zwei Kinder. »Während sich andere beim Abholen ihrer Kinder für Spielenachmittage verabredeten, redeten wir über neue Ideen fürs Buch«, so Verena Prym. Entstanden sei nun ein interaktives Buch, dass auch Eltern und Großeltern nutzen können.

»Dabei bedienen wir uns der Fotografie als Instrument, um die Schnelllebigkeit der Stadt einfangen zu können und das städtische Leben abzubilden.« Was sich im Alltag wandelt, stehe plötzlich still. Für die jungen Leser ermögliche dies, dass sie beim Lesen und Betrachten des Buches ihre Umwelt wiedererkennen und »durch die fotografischen Momentaufnahmen vielleicht sogar neu oder ganz anders entdecken.« Fotografiert wurde über ein Jahr lang. »Wir wollten die Stadt in allen Jahreszeiten zeigen«, so die Autorin. Dabei sei das Buch aber längst nicht nur auf München begrenzt, sondern bundesweit nutzbar, weil es auch viele alltägliche Situationen aufgreift.

Doch wie funktioniert dies?

Jeder Buchstabe wird an einem prägnanten Objekt vorgestellt – z.B. der Münchner Flughafen – und mit einem Text erklärt. Zusätzlich wurde in jedem Foto ein phonetisches Rätsel als Suchspiel eingebaut. Prym: »Die Kinder wenden direkt den gelernten Buchstaben an und schulen dabei das innere Gehör als wichtigste Voraussetzung für das Erlernen des Alphabets.« Die Auflösung, ob alle versteckten Objekte mit demselben Anfangsbuchstaben gefunden wurden, gibt es im hinteren Teil des Buches.

»Der didaktische Ansatz unseres Buches liegt in der Zusammenführung vom Sehen, Lernen und Entdecken in der realen kindlichen Umgebung: der Stadt«, so die Autorin. Genutzt werde das Buch bereits im Kunstunterricht einer Moosacher Grundschule. Denkbar wäre auch, so Verena Prym, ein Ferienprogramm damit zu gestalten. Wer nun neugierig geworden ist und das Buch kennenlernen möchte, hat die Möglichkeit dazu bei einer Lesung am Sonntag, 13. März, von 15 bis 16 Uhr in der Bücherei Blattgold Literatur in der Meile Moosach am Bunzlauer Platz. Der Eintritt ist frei.

Das Buch ist zudem als Hardcover- und Softcoverversion bei Blattgold Literatur, in der Buchhandlung Lesetraum sowie online erhältlich unter www.vprym.com

Die Arbeit an einem zweiten Buch mit dem Titel »´KAI« – eine beinahe unglaubliche Geschichte über eine mutige Schildkröte – läuft übrigens gerade auf Hochtouren. Weitere Bücher sind in der Planung. Christine Henze

Artikel vom 24.02.2016
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