Junge Union und CSU sehen Stadt in der Verantwortung

Mehr Schutz beim Mobilfunk

Ramersdorf-Perlach · Gefährdung durch Mobilfunk? – Unter diesem Motto luden Junge Union und CSU zu einer Bürgerinformationsveranstaltung in den Gasthof „Zur Post“ ein.

Experten vom Landesamt für Umweltschutz, von den Mobilfunkbetreibern und von Seiten der Wissenschaft beantworten die Fragen der rund 70 BürgerInnen.

Dreh- und Angelpunkt der Diskussion war, ob Mobilfunk gesundheitliche Auswirkungen hat und wie man die Bevölkerung vorsorglich schützen kann. Markus Blume, der örtliche Vorsitzende der Jungen Union, und Hans Altmann, der CSU-Fraktionsvorsitzende im BA, zogen insgesamt ein positives Fazit, sehen allerdings die Stadt in der Pflicht: „Während Dutzende Städte in ganz Bayern beim Thema Mobilfunk die Sorgen der Bevölkerung ernst nehmen und mit den Betreibern ineinen konstruktiven Dialog treten, schlafen die Stadt München und ihr Oberbürgermeister.“ In seinem einführenden Vortrag legte Jan Bernkopf vom Landesamt für Umweltschutz dar, welche technischen Grundlagen Mobilfunk hat, wo die geltenden Grenzwerte für die Strahlenbelastung liegen und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gesichert wind. Dr. Frank Schönborn von VIAG Interkom erklärte den BürgerInnen im Anschluss, wo im Stadtbezirk 16 Anlagen aufgestellt seien und in welcher Form und Stärke diese ihre Strahlung abgeben. Schönborn wies daraufhin, dass es praktisch nicht möglich sei, Wohngebiete von Sendeanlagen auszusparen, weil sonst die Versorgung zusammenbrechen würde. Der Baubiologe und Experte für Elektrosmog Kurt Renz erklärte die generellen Möglichkeiten, wie man sich in der eigenen Wohnung mit Hilfe von speziellen Tapeten und Vorhängen vor Strahlen schützen kann.

Johann Altmann, der BA-Fraktionssprecher der CSU und örtlicher Stadtratskandidat, äußerte sich zur politischen Dimension des Themas Mobilfunk. Er beklagte dabei, dass sich die Stadt München der Problematik bisher nur halbherzig angenommen habe. Altmann zitierte dazu ein Schreiben an den Bezirksausschuss, in dem die Stadt zugab, nicht einmal alle Standorte von Mobilfunkanlagen zu kennen. In dieselbe Kerbe schlug Markus Blume, der die Veranstaltung initiert hatte: „Wir können heute nicht mit letzter Sicherheit abschätzen, ob und wenn ja welche Auswirkungen von der flächendeckenden Versorgung mit Mobilfunk ausgehen.

Schon alleine deshalb müssen wir handeln und die Sorgen der Bevölkerung ernstnehmen.“ Blume fordert die Stadt auf, sich mit den Mobilfunkbetreibern zusammenzusetzen und im Rahmen eines konstruktiven Dialogs für kritische Standorte in Wohngebieten oder in der Nähe von Kindergärten und Schulen Alternativen vorzuschlagen: „Was in Augsburg oder Ingolstadt möglich ist, muss doch auch in München gehen. Die Stadt muss hier endlich ihre Hausaufgaben machen.

Artikel vom 19.12.2001
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