Heftige Proteste wegen der fehlenden Symbole auf dem Riemer Friedhof erfolgreich

Kreuze statt Marterpfähle

München-Riem · Vor einigen Wochen wurden am neuen Riemer Friedhof zwei Kreuze angebracht, nämlich eines am Glockenturm im Außenbereich und ein weiteres in der Aussegnungshalle.

Dies nahm Pfarrer Geistlicher Rat Herbert Kellermann, Stadtrat Hans Podiuk und der Vorsitzende der CSU Trudering-Riem Dr. Christian Baretti zum Anlass für eine kurze Ortsbesichtigung. Vor knapp einem Jahr war es bei der Eröffnung des neuen Friedhofteils zu heftigen Protesten gekommen, weil auf dem gesamten neuen Friedhof kein richtiges Kreuz angebracht war.

Stattdessen wurde nur ein Kunstwerk bestehend aus vier Holzpfeilern und einer Steinplatte errichtet, das auch als „Luftkreuz“ interpretiert werden könne. „In den Planungen wurde uns ein Großkreuz versprochen. Dann gibt die Stadt dem Künstler ausdrücklich den Auftrag, bewusst kein erkennbares Kreuz aufzustellen und zu guter Letzt sollen uns vier überdimensionierte Marterpfähle mit Dach als sogenanntes „Luftkreuz“ verkauft werden. Diese gestelzten Interpretationsversuche sind höchstens heiße Luft.“, so der CSU-Ortsvorsitzende Dr. Christian Baretti im November.

Weil sie die so entstandene Situation als äußerst unbefriedigend erachteten, setzten sich CSU-Fraktionschef Hans Podiuk im Stadtrat sowie Dr. Christian Baretti über den Bezirksausschuss nachdrücklich für die nachträgliche Errichtung eines „richtigen“ Kreuzes ein. Auch Pfarrer Kellermann machte sich für die Anbringung eines Kreuzes stark. „Der städtische Versuch, das Kreuz zu negieren wird scheitern.“, so Hans Podiuk bei der Vorstellung der CSU-Anträge im letzten Herbst. Er sollte Recht behalten: Aufgrund des vehementen Einsatzes wurde letztlich nach einigem Hin und Her seitens der Stadt die Nachrüstung von zwei Kreuzen zugesagt.

„Nun wurde endlich dem Wunsch der Truderinger und Riemer nach einem richtigen Kreuz auf ihrem Friedhof entsprochen. Damit sind wir natürlich sehr zufrieden“, so Hans Podiuk. Auch Dr. Christian Baretti sieht durch die Maßnahmen den Willen der breiten Masse der Bevölkerung umgesetzt: „Ein Friedhof ist eben keine weltanschaulich neutrale Zone, wie uns einige auf Seiten der Stadt weismachen wollten. Natürlich steht der Friedhof auch den Angehörigen anderer oder keiner Konfession offen. Aber dies darf nicht dazu führen, dass der Wunsch der Mehrheit nach einem Kreuz missachtet wird. Schließlich ist das Kreuz für viele trauernde Menschen ein Zeichen der Hoffnung. Ich bin sehr froh, dass sich unser Einsatz am Ende gelohnt hat!“

„Pfarrer Geistlicher Rat Herbert Kellermann, Stadtrat Hans Podiuk und Dr. Christian Baretti (Vorsitzender CSU Trudering-Riem) vor dem Glockenturm des neuen Riemer Friedhofs, auf dem kürzlich ein Kreuz errichtet wurde.“ N. F.

Artikel vom 12.09.2001
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