Klinikprojekt in Kirchheim

Rauscher: Die Kreisklinik in Ebersberg nicht gefährdet

Ebersberg · Die Nachricht aus dem Landkreis München über einen neuen Klinikstandort in Kirchheim hat in den vergangenen Tagen für einige Unruhe bei den Krankenhäusern und Kliniken in den umliegenden Landkreisen gesorgt.

Die CSU-Fraktion im Münchner Kreistag hat Medienberichten zufolge einen Antrag gestellt, die Eröffnung einer möglichen Klinik für alle Bürger, also keine Privatklinik, für die Spezialgebiete Tumorchirurgie, allgemeiner Onkologie und Wirbelsäulenchirurgie sowie einer Palliativstation und Notaufnahme zu prüfen. Da auch die Ebersberger Kreisklinik von einer Klinik-Neueröffnung an der Landkreisgrenze betroffen wäre, hat sich die Ebersberger SPD-Landtagsabgeordnete und Stadt- und Kreisrätin Doris Rauscher an das Bayerische Gesundheitsministerium gewandt – und kann Entwarnung geben: »Das Konzept, das an diesem Standort verwirklicht werden soll, ist im Gesundheitsministerium offenbar seit Wochen in groben Zügen bekannt – für die dort angedachten und genannten Fachrichtungen ist den Ministeriumsvertretern zufolge jedoch kein Bedarf erkennbar!

Dazu kommt: Ein formaler Antrag ist bisher nicht gestellt worden.« Das Gesundheitsministerium erläuterte im Gespräch mit MdL Rauscher auch: Um ein Projekt wie das in Kirchheim angedachte zu realisieren, müssten die Betreiber einen Versorgungsvertrag mit den Krankenkassen aushandeln. Das wäre Voraussetzung für einen Betrieb, in dem auch gesetzlich Versicherte behandelt werden könnten. Die Wahrscheinlichkeit, einen solchen Versorgungsvertrag abschließen zu können, wird von Seiten des Gesundheitsministeriums als gering eingeschätzt, ebenso wie die Zusage einer Investitionskostenförderung durch den Freistaat. Eine solche Förderung wäre nur dann möglich, wenn für die angestrebten Fachrichtungen eine Unterversorgung in der Region vorläge. »Das ist in der Region nicht der Fall, der Versorgungsauftrag ist momentan erfüllt«, so die Abgeordnete Rauscher. »Die Kreisklinik Ebersberg leistet einen wertvollen Beitrag für eine gute Versorgung, nicht nur im Landkreis Ebersberg, sondern auch darüber hinaus. Ich hoffe, diese Klarstellungen aus dem Ministerium sorgen für eine Entspannung bei den betroffenen Nachbarkliniken, denn in der angedachten Form hat das Projekt kaum Aussichten auf Erfolg!«

Artikel vom 06.07.2015
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