Eine geplante Obdachlosenunterkunft in Kirchtrudering sorgt für Zoff

Gegen den Willen der Bürger

Kirchtrudering · Hinsichtlich der geplanten Obdachlosenunterkunft in Trudering gibt es nach wie vor erhebliche Proteste der örtlichen CSU bezüglich der Informationspolitik der Stadt.

Als schlechten politischen Stil hat der Vorsitzende der CSU Trudering-Riem, Dr. Christian Baretti, die Entscheidung der rotgrünen Stadtratsmehrheit zur Obdachlosenunterkunft in Trudering bezeichnet.

Der Ferienausschuss des Stadtrats hat am 5. September gegen die Stimmen der CSU beschlossen, eine Einrichtung für Obdachlose an der Wasserburger Landstraße zwischen Schwablhof- und Windbauerstraße zu schaffen. Gleichzeitig wurde die Einrichtung eines „Runden Tisches“ angeregt. „Erst vollendete Tatsachen zu schaffen und dann darüber reden zu wollen ist keine gute Gesprächsbasis“, so der Ortsvorsitzende. „Wenn alle Würfel gefallen sind, wie sollen dann die Bürger vernünftig in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden?

Das provoziert doch gerade die Auffassung, die Meinung der Bürger interessiere ohnehin niemanden“. Auch in der Beschlussvorlage des Stadtrats stehen keine Informationen hierzu. „Rotgrün haben solche Details anscheinend nicht sonderlich interessiert. Die Stadträte von SPD und Grünen sind scheinbar blind den Wünschen ihres Sozialreferenten gefolgt.“, so nochmals BA-Mitglied Dr. Christian Baretti. Die örtliche Eigenheimervereinigung habe um eine Vertagung der Entscheidung gebeten, um die Bürger besser zu informieren. Auch dieser ausdrückliche Wunsch der örtlichen Bürger sei schlichtweg ignoriert worden.

Allmählich kommen mehr und mehr Details über die Obdachlosenunterkunft ans Tageslicht. Nach Informationen der CSU soll die von SPD und Grünen beschlossene Unterkunft weniger als 50 Meter vom Wohngebiet an der Windbauer Straße entfernt liegen. Der CSU Fraktionsvorsitzende im Rathaus, Hans Podiuk sowie der Truderinger CSU-Vorsitzende Dr. Christian Baretti hatten erst kürzlich die schlechte Informationspolitik der Stadt in dieser Frage kritisiert.

Um Näheres über den Standort der geplanten Unterkunft zu erfahren, haben Podiuk und Baretti eigene Recherchen angestellt und nun vom Sozialreferat der Stadt Pläne über die Anlage erhalten.

„Die Anlage liegt unseres Ermessens viel zu nahe an der Wohnbebauung. Dies ist so nicht akzeptabel“, so der CSU-Ortsvorsitzende Dr. Christian Baretti. Wenn die Anlage aufgrund der Beschlusslage schon nicht mehr zu verhindern sei, so solle doch wenigstens noch einmal der konkrete Standort überdacht werden. „Das Grundstück ist so groß. Man könnte die Anlage beispielsweise näher an die Kreuzung Schwablhof-/Wasserburger Landstraße verlegen. Auch das Grundstück des früheren Wertstoffhofs an der Schwablhofstraße wäre eine Alternative.“, so nochmals Dr. Christian Baretti. N. F.

Artikel vom 04.10.2001
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