Ein spannendes, generationsübergreifendes Projekt in und über Giesing

Ganz besondere Stadt- und Lebenspläne Giesings wollen Anette Weber und Vanessa Jeker (li.) entwerfen. Vieles an Giesinger Erfahrungen kann dabei auch Uwe Wolf beisteuern. Foto: HH

Obergiesing · »Zu Obergiesing: Da fällt mir so vieles ein«, meint Uwe Wolf lachend. Seit fast drei Jahrzehnten lebt der Fotografie-Fan und überzeugte »Knipser« auf Giesings Höhen und hat vieles an Eindrücken und Erfahrungen in diesem lebendigen Stadtquartier gesammelt.

Bei der Agfa gleich um die Ecke seiner Wohnung war er lange Jahre beschäftigt, dem neuen Flohmarkt am Grünspitz in Sichtweite seiner Wohnung will er helfen, sich weiter zu entwickeln. Tergernseer Platz, die Feldmüllersiedlung, Deutschlands erster Mac Donald an der Martin-Luther-Straße oder das »Sechzger-Stadion« gleich nebenan, wo er damals erfolgreiche Löwen in wahren Früh-Bundesliga-Schlachten wie gegen den FC Nürnberg beobachtet hat«. Der Mann kennt sein Umfeld. Damit ist Uwe Wolf prädestiniert für ein spannendes Projekt »Stadtpläne – Lebenspläne«, das die in Giesing lebende Theaterpädagogin, Regisseurin und Autorin Anette Weber in den kommenden Monaten rund um die Tegernseer Landstraße etablieren möchte. Noch ist wenig von dem Aktionsprogramm bekannt. Doch das soll sich in den kommenden Monaten ändern. »Giesing hat wie jedes Stadtviertel seinen eigenen Charme und seine ganz eigene Geschichte«, beschreibt Weber ihren Ansatz. »Viele Orte sind nicht nur mit historischen Ereignissen verknüpft, sondern schreiben auch ganz persönliche Geschichten.«

In dem Projekt »Stadtpläne – Lebenspläne wollen Weber und die Schauspielerin Vanessa Jeker diesen Geschichten aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Giesinger nachgehen. Wie sieht das Giesing der Bewohner aus? Was macht es besonders? In Form von spielerischen Sequenzen und Rundgängen soll das Viertel erkundet und vorgestellt werden. Senioren sollen dabei die Gelegenheit erhalten, von ihrem vertrauten Viertel, aber auch von den Veränderungen vor Ort und von alltäglichen wie besonderen Giesinger Begebenheiten im Wandel der Zeit zu erzählen. Auch ein ganz besonderer Stadtteilplan soll dabei entstehen. »Mit Orten, von denen andere bisher vielleicht noch gar nichts gehört haben«, schmunzelt Weber und blickt auf Uwe Wolf – dem da sicher die ein oder andere Idee in den Sinn kommt. Aber auch Jugendliche und junge Erwachsene sollen aktiv mitwirken. »Sie sollen ihre Sicht auf den Lebensraum hier aufzeigen«, so Weber bei der Präsentation des Projekts. »Ihre Sicht auf den Lebensraum, welche Orte sind für die jungen Leute von Relevanz? Hat das Viertel für sie überhaupt eine Bedeutung?«, umreißt Anette Weber wesentliche Ansätze. In der Begegnung unterschiedlicher Generationen und Typen sollen die kleinen und die größeren Geschichten zutage treten, Umfeld und Lebenswelten beleuchtet werden und am Ende des auf zwei Monate angelegten Projektes in eine performative Stadtführung münden. Dort sollen die Erkenntnisse, Erfahrungen und das »Giesingerisch« Erarbeitete einer interessierten Öffentlichkeit präsentiert werden. Ein spannender Ansatz. Die Arbeit wird aus Mitteln des Bund-Länder-Kommunen-Programms »Soziale Stadt« und der Stadt München finanziert.

Infos für Interessierte

Wer mitmachen möchte, ist herzlich willkommen. Detailinformationen vermittelt die Projektleiterin Anette Weber (Tel. 01 76 / 70 21 42 50; E-Mail giesingerlebensplaene2015@yahoo.de; www-giesing-stadtplaene-lebensplaene.de). Nachzulesen sind die Projektdetails auch auf den Internetseiten des Stadtteilladens an der Tegernseer Landstraße 113.

Artikel vom 20.05.2015
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