Aztekengruppe tanzt an der Knappertsbuschschule

Danksagung an die Erde

Fideliopark · Auf Unterricht besonderer Art durften sich die 5. und 6. Klassen der Hauptschule an der Knappertsbuschstraße erfreuen.

Die Aztekenfamilie „Grupo Calli“ tanzt für die Kinder. Der Sprecher der Gruppe wies darauf hin, wie wichtig ihnen der Erhalt ihrer Kultur sei: „Wir sind keine Artisten und was ihr seht ist keine Show!“ Vielmehr erlernten sie die Tänze von ihren Eltern, diese wiederum von ihren Eltern. So wurden die traditionellen Tänze bis auf den heutigen Tag von Generation zu Generation weitergegeben. Rhythmus, Bewegung, Trommeln, Felle, Kopfschmuck und Kleidung veränderten sich in den letzten Jahrhunderten nicht.

Viele Bräuche der Indianer werden jedoch missverstanden. Als ein Schüler fragte, warum sich die Gruppenmitglieder so auffällig schminken, erfuhr er, dass es sich dabei keineswegs um eine Kriegsbemalung handelt. Diese Bemalung stellt ein äußeres Zeichen für die Harmonie mit der Natur dar und die Azteken verbinden damit eine Danksagung an die Erde. Besonders beeindruckt waren die Schülerinnen und Schüler von den mächtigen Kopfbedeckungen.

Die der Männer wiegen jeweils etwa 6 kg. Begleitet von rhythmischem Trommeln wird um das Fell eines Ozelot getanzt, der ein Symbol für die Sonne darstellt. Die sich darum bewegenden Körper stehen für die Erde, die sich um die Sonne dreht. Die Gäste aus Mexiko nannten Frieden, Harmonie, gegenseitige Achtung und Respekt vor anderen Kulturen als wichtigste Ziele ihrer Auftritte.

Als die Gruppe sich verabschiedete, ließ sie nachdenkliche Schüler zurück, die sich anerkennend über diese Bevölkerungsgruppe äußerten. Sie bewunderten, dass es die Azteken verstanden , trotz spanischer Eroberung vor über 500 Jahren Kultur, Sprache und Teile ihrer Religion zu bewahren. Viele Schüler wollten nunmehr über die einstige Hochkultur und ihr heutiges Leben in Mexiko erfahren.

Rektor Karl-Heinz Auer meinte dazu: „Gegenseitige Achtung resultiert aus gegenseitigem Verstehen und dem Begreifen des Anders-seins. Das Ziel unserer Gäste, gegenseitiger Respekt vor anderen Kulturen, war auch Grundlage unserer Einladung. Ich bin überzeugt, wir sind diesem Ziel mit der heutigen Veranstaltung ein Stück näher gerückt.“

Artikel vom 05.12.2001
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