CSU-Johanneskirchen nimmt Anliegen der Anwohner ernst / Ortsbegehung

Brennpunkte im Viertel

Johanneskirchen · Die CSU-Johanneskirchen nimmt Beschwerden der Anwohner ernst. Deshalb lud der Ortsverband am Samstag, 24. November zu einer Ortsbegehung der sogenannten „Brennpunkte“ im Viertel ein.

Als der Vorsitzende Michael Reiter am Treffpunkt vor dem Country Inn ankam, waren die ersten Diskussionen bereits in vollem Gange. Über 30 Anlieger waren gekommen, um ihrem Ärger Luft zu machen.

CSU-Stadtratskandidat und Bezirksausschussmitglieder Hans Brendel gelang es durch eine Bericht über seinen langjährigen geduldigen Einsatz im komplexen Netzwerk von Gesetzen und Verwaltung, die ersten Wogen zu glätten.

Die erste Station der Ortsbegehung war der S-Bahnhof Johanneskirchen. Hier entlud sich erneut die Wut der Anwohner.

Kurt Scholz von der „Bürgerinitiative für Bahntunnel von Zamdorf bis Johanneskirchen“ fasste das Leid der Bürger zusammen: „Tagsüber müssen wir das Quietschen der S-Bahn und die meist geschlossenen Bahnschranken ertragen. Nachts wird der Schlaf durch die laut rumpelnden Güterzüge gestört.“

Doch auch der S-Bahnhof selbst gibt Anlass zum Ärger: Beschilderung und ausreichende Beleuchtung fehlen, was besonders in der Dunkelheit zum Problem wird. Die Müllbehälter quellen über und auch sonst hinterlassen Bahnsteig und Durchgang einen eher verwahrlosten und verdreckten Eindruck. Auch beim Behindertengerechten-Ausbau Fehlanzeige. Lifte gibt es nicht. Dafür aber jede Menge steile Treppen, die behinderten Personen den Zugang zur S-Bahn fast unmöglich machen.

Weiter führte die „Besichtigungstour“ zur Freischützstraße. Neben dem schlechten Zustand der Fahrbahn und den vielen Teerschäden (die vorraussichtlich Ostern 2002 gerichtet werden sollen), erhitzen vor allem die Gebrauchtwagenhändler, die ihre Schrottautos im „Grünstreifen“ abstellen, die Gemüter. Wie bestellt wurde ein Schrottauto mitten auf der Fahrbahn verladen - vor den Augen der CSU-Politiker.

Im September hatten die Lokalbaukomission und der Bezirksausschuss beschlossen, dass die Frist zur Räumung der Fahrzeuge noch bis Mai 2002 verlängert wird. Danach droht eine fristlose Zwangsräumung der Autos.

Viel Aufregung bereiten auch die Parkplatzprobleme in der Grimmeisenstraße. Autos, aber auch Anhänger und sogar LKWs parken in den Tiefgaragen-Einfahrten und behindern die Mieter. Auch die Einfahrt von der Grimmeisen- in die Johanneskirchnerstraße sei aufgrund parkender Fahrzeuge schlecht einzusehen, beschwerten sich die Anwohner. Sie schlugen vor, Pfosten zu installieren um das Auffahren auf die Fuß- und Radwege zu verhindern.

Als weitere „Brennpunkte“ wurden unter anderem der 89-Bus genannt, der häufig ausfällt. Das alte Postgebäude an der Ecke Johanneskirchner-/Cosimastraße, das seit zwei Jahren leer steht. Die Vernachlässigung der Straßenreinigung der Johanneskirchnerstraße hinunter zur Effnerstraße. Sowie die Rechtsabbiegespur an der Ecke Cosimastraße vom Föhringer Ring kommend. „Der Pfeil auf der Rechtsabbiegespur sei nur eine Abbiegeempfehlung was häufig für Verwirrung sorge“, so die Bürger. Sie schlugen vor, hbesser eine verpflichtende Abbiegespur zu errichten oder die Spur ganz zu entfernen.“

Immer wieder musste Ortsverbands-Vorsitzender Michael Reiter sein Diktiergerät zücken, um Anregungen aufzunehmen. Hans Brendel konnte aus einer Arbeit im Bezirksausschuss über den aktuellen Stand der Bemühungen berichten und den entnervten Anliegern Hoffnung machen. Auch Stadtrat Robert Brannekämper war während der ganzen Begehung stets eng umlagert und gab kompetent Auskunft über den Stand der Planungen und Entscheidungen im Stadtrat.

Nach fast zweistündiger Begehung bei eiskaltem Winterwetter stand dann noch ein gemeinsames Weißwurstessen auf dem Programm. Michael Reiter zog eine positive Bilanz der Ortsbegehung: „Die Begehung war ein voller Erfolg. Besonders gefreut hat mich das große Engagement der Bürger, die sich für ihren Stadtteil und damit für ihre Mitbürger einsetzen. Das ist gelebte Solidarität. Vielen Dank für diesen Einsatz, vor allem in den Zeiten allgemeiner Politikverdrossenheit!“. ct

Artikel vom 29.11.2001
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