Aus der Zeit 200 vor Christi

Spektakulärer Fund bei Bauarbeiten in Grünwald

Adolf Dransfeld, Bürgermeister Jan Neusiedl und Wolfgang Kuny (von links) am Fundort. Am Boden sieht man einen Teil der Gebäudespuren, im Hintergrund weitere Baggerarbeiten auf dem Gelände.	 	Foto: Gemeinde Grünwald

Adolf Dransfeld, Bürgermeister Jan Neusiedl und Wolfgang Kuny (von links) am Fundort. Am Boden sieht man einen Teil der Gebäudespuren, im Hintergrund weitere Baggerarbeiten auf dem Gelände. Foto: Gemeinde Grünwald

Grünwald · Die Grabungsarbeiten auf dem Gelände nördlich der Grünwalder Tobrukstraße haben erst begonnen und schon gibt es archäologische Ergebnisse. Wenige Zentimeter unter der alten Humusschicht sind deutlich die Umrisse eines Gebäudes zu erkennen.

Es hat die Maße 13 auf 20 Meter. Vorsichtig wird dieser Fund in die Zeit um 200 v. Chr. datiert, also in die keltische Spätlaténezeit.

Im Zuge der vorbereitenden Arbeiten für den Neubau des »Hauses der Begegnung« wird in Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) eine umfangreiche archäologische Erkundung durchgeführt. Dazu wird der Oberboden entsprechend den Vorgaben des begleitenden Archäologen abzutragen. Dieser Fachmann heißt Adolf Dransfeld, der für das Münchner Unternehmen »SingulArch Grabungen« tätig ist. »Ich habe so einen Fund in dieser Große bisher noch nicht gesehen«, erklärt der Archäologe. Auf ausreichend Erfahrung kann er zurückgreifen, immerhin beschäftigt er sich seit 1960 mit Ausgrabungen. Dieser Fund könne seiner Einschätzung nach ein »Aushängeschild für Grünwald« darstellen. Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl zeigt sich hoch erfreut über den Grabungsfund. Ganz überrascht worden sei er zwar von der Nachricht nicht, dass die Abtragungsarbeiten Ergebnisse erzielen, da unweit auch schon Funde entdeckt worden sind: so bei der Parkgarage, »An den Römerhügeln« (Kindergarten) und beim Gymnasium Grünwald.

»Die bisherigen Erkenntnisse zeigen«, so Bürgermeister Neusiedl, »dass das Isartal und im Speziellen die Hochterrasse von Grünwald auch schon in den Jahrtausenden vor unserer Zeitrechnung begehrter Siedlungsraum war.« Der nunmehr aufgedeckte Fund würde aber schon allein aufgrund seiner Größe bemerkenswert sein.

Noch vor den Osterfeiertagen wird ein Team von »SingulArch Grabungen« auf die Baustelle kommen, um die Funde genauer zu dokumentieren.

Immer wieder schaut auch Gemeinderatsmitglied Wolfgang Kuny vorbei, um die Ausgrabungen zu verfolgen. Mit seinem unermüdlichen Einsatz und Engagement gilt er als Initiator des Projekts, die Vorgeschichte Grünwalds für die Nachwelt darzustellen.

Artikel vom 01.04.2015
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