Im »wilden Osten«

Der Grafinger Filmemacher Robert Kristen stellt seine Reiseerlebnisse vor

Eine der Etappen auf Robert Kristens Reise: Die Altstadt von Stralsund.	Foto: VA

Eine der Etappen auf Robert Kristens Reise: Die Altstadt von Stralsund. Foto: VA

Grafing · Waren Sie schon einmal an der Ostsee? Nein?! Dann besteht am Mittwoch, 11. März, um 20 Uhr die nächste Möglichkeit, die »raue Schönheit« des »Baltischen Meeres« kennenzulernen.

Denn der Grafinger Reise- und Dokumentarfilmer Robert Kristen war wieder mit seiner Kamera unterwegs. Vielen ist er durch seine zahlreichen Vorführungen und Reiseberichte im Grafinger Raum bereits bestens bekannt. Seit 15 Jahren referiert er jährlich zwei- bis dreimal in der Stadtbücherei Grafing über seine große Passion: »Filmen ist nicht mein Beruf, jedoch seit 50 Jahren meine Leidenschaft«, sagt Kristen. Dabei ist er schon weltweit mit seiner Kamera unterwegs gewesen: »Ich habe bereits Reiseberichte über China, Russland, Norwegen, Amerika, Ägypten sowie die Donau von der Quelle bis zum Delta und über das Baltikum gezeigt, sowie Dokumentationen über Grafing und diverse regionale Ereignisse.« Dieses Mal hat Robert Kristen einen Teil der neuen Bundesländer besucht, viele Sehenswürdigkeiten eingefangen und mit seiner Kamera festgehalten. Seine mannigfaltigen Eindrücke von der Landschaft, der Natur und den historischen Stadtkernen wird er nun der interessierten Öffentlichkeit in der Grafinger Stadtbibliothek präsentieren. Die Aufnahmen sind übrigens bei einer Wohnmobilreise im Jahre 2010 entstanden.

Von der Lausitz bis zur Insel Rügen

Sein Film beginnt in Niederschlesien, in der Region um Zittau. Dort findet man noch zahlreiche typische Umgebindehäuser. Zittau ist auch durch das aus dem 15. Jahrhundert stammende »Fastentuch« bekannt, das wie durch ein Wunder erhalten geblieben ist. Ein städtebaulicher Höhepunkt der Lausitz ist Görlitz, das durch die Neiße getrennt ist und sowohl zu Polen als auch zu Sachsen gehört. Es beherbergt einzigartige historische Bauten. Bautzen ist das Zentrum der Sorben, die noch heute ihre Eigenarten pflegen, zu denen auch der Osterritt zählt. »Die damals vom Regime (meint die SED-Staatspartei, Anm. d. Red) bewusst vernachlässigten Zentren der Städte wie Zittau, Görlitz und Bautzen, um nur einige zu nennen, haben sich prächtig entwickelt und belegen ihre einstige Bedeutung. Vor allem die Kirchen zeigen nach ihrer Restaurierung ihre unverfälschte, historische Pracht«, sagt der Grafinger rückblickend. Weiter geht die Reise über den Spreewald zur größten und wohl bekanntesten deutschen Insel, nach Rügen. Mondäne Badeorte wie Binz, Sellin, Göhren sowie Sassnitz mit den Kreidefelsen werden gezeigt. Rügen ist seit der Wende nicht mehr wiederzuerkennen, sagt Kristen. Gerade in den Sommermonaten droht alljährlich ein Verkehrsinfarkt. Der Tourismus und der Trubel veränderten und prägten die Insel nachhaltig. Aber Robert Kristen fand auch noch ruhige Oasen. Wie in der Bucht von Arkona und auf der Halbinsel Mönchsgut, wo sich noch heute kleine, idyllische Fischerdörfer befinden.

Einmal durch den »wilden Osten«

Die »Straße der Backsteingotik« führt von Stralsund über Warnemünde und Rostock nach Wismar und weiter über Güstrow nach Schwerin, die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. Es folgen die Mecklenburgische Seenplatte mit dem Hauptort Waren, das historische Neubrandenburg und Schloss Rheinsberg, die Kinderstube der Preußenprinzen. Der Film wird am Mittwoch, 11. März, um 20.00 Uhr in der Stadtbücherei Grafing, Grenzstraße 5, gezeigt. Der Autor und die Leitung der Bücherei laden dazu herzlich ein. Der Eintritt ist wie immer kostenfrei. Spenden sind erwünscht. Eine Platzreservierung ist zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek möglich unter Tel. 0 80 92 / 67 33.

Stefan Dohl

Artikel vom 03.03.2015
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