1.500 Bäume sind das Ziel

Oberhaching/Sauerlach · Geballte Mädchenpower für den guten Zweck eingesetzt

Geballte Mädchen-Power für den Klimaschutz (v. l.): Sophia Molter-Bock, Chiara Sperling, Franziska Ernst und Stella Klein. 	Foto: Kohnke

Geballte Mädchen-Power für den Klimaschutz (v. l.): Sophia Molter-Bock, Chiara Sperling, Franziska Ernst und Stella Klein. Foto: Kohnke

Oberhaching/Sauerlach · Einen Baum für jedes Sauerlacher Kind wollen vier Schülerinnen des Gymnasiums Oberhaching pflanzen, insgesamt 1.500 Bäume.

Die Mädchen sind Botschafterinnen der Kinder- und Jugendinitiative »Plant-for-the-Planet« und setzen sich aktiv für den Klimaschutz ein. Bis zum 27. März wollen sie Spenden sammeln, dann wird gepflanzt. In der Mehrzweckhalle informierten die Vier umfassend über ihr Projekt.

Chiara Sperling (15), Sophia Molter-Bock (15), Stella Klein (14) und Franziska Ernst (14) haben sich die Sache genau überlegt und sich Rat geholt. Beispielsweise bei Sauerlachs Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV). »Ich habe nicht schlecht gestaunt, als die Schülerinnen zu mir in die Bürgersprechstunde kamen«, erinnert sich die Rathauschefin. Das war vor etwa einem halben Jahr. Sie hätten ihr Projekt eingehend beschrieben und frei heraus gefragt: »Was müssen wir da jetzt machen?«. Freilich hätten sie auch die wichtigste Frage gestellt: »Wo können später die 1.500 Bäume hin?« Bogner sagte Unterstützung zu, gab Anregungen und versprach, sich um den späteren Standort zu kümmern. Seither feilen die Mädchen am Konzept und haben sich auch den BUND Naturschutz ins Boot geholt. Sie besuchten ebenso die Firmen im Ort, um Sponsoren zu gewinnen. »Jeder Baum kostet später einen Euro, also müssen für unsere Aktion 1.500 Euro an Spendengeldern zusammenkommen«, sagt Chiara. Jeder Euro, der später mehr einginge, würde an »Plant-for-the-Planet« abgegeben.

Um einer breiten Öffentlichkeit das Projekt vorzustellen, veranstalteten die Vier unlängst einen Informationsabend in der Sauerlacher Mehrzweckhalle. Knapp 60 Besucher waren der Einladung gefolgt. Mit einer solchen Resonanz hatten sie nicht gerechnet. Entsprechend groß war die Freude während ihres Vortrags, den die Schülerinnen in Eigenregie erarbeitet hatten. Die Mädchen erläuterten Treibhauseffekt und Photosynthese, warnten vor einem Anstieg des Meeresspiegels. »Auf die Idee kamen wir ursprünglich in unserer Umwelt-Arbeitsgemeinschaft«, erzählt Chiara. Dort hätten sie Plant-for-the-Planet kennengelernt, eine Kinder- und Jugendinitiative, die Felix Finkbeiner 2007 gegründet hat. Der damals neunjährige Schüler aus dem Landkreis Weilheim-Schongau brachte weltweit einen Stein ins Rollen. Heute vertreten rund 100.000 Kinder die Ziele der Bewegung. »Es geht um ein Bewusstsein für globale Gerechtigkeit, den Klimawandel und den CO2-Ausgleich zu schaffen«, ergänzt Franziska.

Bis heute seien weltweit 13 Milliarden Bäume in 193 Ländern gepflanzt worden. Irene Weinberger-Friedrich, die Leiterin der Umwelt-AG, betrachtet das Engagement ihrer Schülerinnen mit Begeisterung: »Da liebe ich meine Arbeit und weiß, warum ich Lehrerin geworden bin«. Die Schülerinnen lebten die Werte des Gymnasiums, das mache sie sehr stolz. Bereits zum sechsten Mal erhielt das Gymnasium Oberhaching Ende letzten Jahres die Auszeichnung zur Umweltschule in Europa/Internationale Agenda 21-Schule. So wollen denn auch am 27. März die 150 Schüler der neunten Jahrgangsstufe bei der Pflanzaktion helfen. Der genaue Ort im Hofoldinger Forst steht dann fest, derzeit wird in der Gemeinde noch beraten. Einer der Bäume, eine Linde, soll allerdings einen Ehrenplatz erhalten. »Sie wird am Postanger gepflanzt, um stets an diese zukunftsweisende Aktion zu erinnern«, kündigte Bogner bereits an. Ihr Lob unterstrich die Rathauschefin mit einer Spende. K. Kohnke

Artikel vom 27.01.2015
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