Kein Geld für neue Halle

Gemeinde Brunnthal verabschiedet ihren Haushalt

Brunnthal · Große Diskussionen waren in Brunnthal bei den Beratungen über den Haushalt für das laufende Geschäftsjahr 2015 nicht mehr erwartet worden – nachdem der gemeindliche Finanzausschuss das üppige Konstrukt bereits im Dezember ausführlich beäugt und auf den Weg gebracht hatte.

Am Ende wurde das Zahlenwerk mit kleinen Anpassungen im Rat einstimmig verabschiedet. Im Haushalt 2015 halten sich Erträge und Aufwendungen in Höhe von jeweils gut elf Millionen Euro fast exakt die Waage. Dazu plant die Gemeinde umfassende Investitionen von rund 19 Millionen Euro allein im Mehrjahrespaket bis 2018. Etwa 7,5 Millionen Euro davon will die Kommune in 2015 investieren. 2,5 Millionen Euro will man davon allein in die Neugestaltung der Ortsmitte in und um das ehemalige Lutterschmidgelände sowie gut eineinviertel Millionen in die Straßensanierung als größte Posten stecken.

Altbekannte Kostenposten wie der Lärmschutzwall an der A8 bleiben ebenfalls auf der Agenda. Hier sind zwar für 2015 lediglich 200.000 Euro Haushaltsmittel avisiert. Doch zwischen 2016 und 2018 müssen noch einmal voraussichtlich rund 1,8 Millionen Euro in die Hand genommen werden. Überschaubar erscheinen zunächst auch die Kostenbeteiligungen im Zweckverband weiterführender Schulen. Dort sind für 2015 Brunnthaler Anteile von rund 194.000 Euro vorgesehen. Allerdings bleiben hier aufgrund des Hallenbaus am Gymnasium Ottobrunn für die kommenden Budgetjahre einige finanzielle Fragezeichen.

Mehrzweckhalle wird vertagt

Zur reinen Formsache mutierte die Verabschiedung des Haushaltes im Brunnthaler Gemeinderat dann aber doch nicht so ganz. Denn Matthias Amtmann in seiner Doppelfunktion als Fraktionschef der UBW und Vorsitzender des TSV Brunnthal mahnte an, den in der Vergangenheit bereits diskutierten Bau einer Mehrzweckhalle im Gemeindegebiet nicht gänzlich aus der Perspektive zu entlassen. Amtmann kritisierte den Ansatz im Haushalt, wonach Mittel für den Hallenbau im aktuellen Mehrjahresinvestitionsplan bis 2018 überhaupt nicht aufscheinen. Angesichts eines »langen planerischen Vorlaufs« müssten dagegen Mittel eingestellt werden, so Amtmann. Andernfalls stoße der Verein alsbald an seine Grenzen. Die alte Sporthalle des TSV sei an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt. Wünsche der Abteilungen des Vereins nach zusätzlichen Übungs- und Spielzeiten könne man in großer Zahl bereits nicht mehr erfüllen.

Hier sei auch die Zukunftsfrage für den Verein gestellt. Exemplarisch nannte Amtmann die Handballabteilung. Wo die Mitgliederzahlen innerhalb von kürzester Zeit bei der Jugend von 0 auf 90 »in die Höhe geschossen« seien. »Für den Fortbestand des Vereins wird eine neue Halle notwendig sein«. Auf kurze Sicht wünschte sich Amtmann wenigstens, im aktuellen Finanzplan eine Summe von 200.000 Euro einzustellen, um Planungskosten zu decken und dem Projekt einer Perspektive zu geben. Doch der Wunsch blieb im Rat unerfüllt. Mit 12:5 Stimmen votierten die Räte gegen den Vorstoß. »Derzeit sehe ich für dieses Projekt einfach nicht die ausreichenden Mittel«, hatte Bürgermeister Stefan Kern (CSU) die Mehrheit auf seiner Seite.

Auch, weil eine mögliche Groß-Investition beim Wasserwerk in den kommenden Jahren nicht ausgeschlossen werden könne – und »Priorität« genieße. Stattdessen schrieb Kern den Vereinen wie etwa dem TSV ins Stammbuch, sich in anderen Gemeinden der Umgebung um zusätzliche Übungszeiten zu bemühen. Kern nannte exemplarisch die Hallenstandorte Ottobrunner Gymnasium und Realschule Neubiberg. Schließlich sei man dort überall auch »an den Kosten beteiligt«. Vereinschef und UBW-Sprecher Amtmann verwies drauf hin auf die »nahezu Unmöglichkeit«, vor Ort zusätzliche Hallenzeiten zu bekommen. Am Abstimmungsergebnis änderte diese Einschätzung aber nichts. RedB

Artikel vom 23.01.2015
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