Nachdenkliche Töne bei der Jahreshauptversammlung der Krieger- und Soldatenkameradschaft

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Eine Mahnung für den Frieden

Der Vereinsvorsitzende Soldaten- und Kriegerkameradschaft Höhenkirchen - Fritz Schatz - im Kreise der Vereinsmitglieder. Er appelliert vor allen an »jüngere  Kameraden« um Verantwortung im Verein zu übernehmen. Foto: VA

Der Vereinsvorsitzende Soldaten- und Kriegerkameradschaft Höhenkirchen - Fritz Schatz - im Kreise der Vereinsmitglieder. Er appelliert vor allen an »jüngere Kameraden« um Verantwortung im Verein zu übernehmen. Foto: VA

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Mit einer vollständigen Führungsmannschaft startet die Krieger- und Soldatenkameradschaft Höhenkirchen in das Jahr 2015. Aufgrund von Vakanzen musste die Mit- gliederversammlung jüngst Beisitzer für die Vorstandschaft nachwählen.

Dabei fanden sich gleich drei Mitglieder, die von den Anwesenden einstimmig in die Gesamtvorstandschaft gewählt worden sind, nämlich Herbert Eidkum (48), Burkhard Knall (68) und Otto Bußjäger (44). »Es ist sehr erfreulich, wenn auch jüngere Kameraden Verantwortung für unseren Verein mit übernehmen wollen«, so Vereinschef Fritz Schatz. Drei Neuaufnahmen waren zudem im Berichtszeitraum möglich, was der Kameradschaft einen kleinen Funken Hoffnung für den Fortbestand macht. Derzeit hat der Verein 89 Mitglieder.

Bürgermeisterin Ursula Mayer betonte in ihrem Grußwort, wie wichtig es sei, auch heutzutage zum Frieden zu mahnen. Die weltweiten Geschehnisse ließen erahnen, wie zerbrechlich dieses höchste Gut sei. Mayer berichtete on einem Angehörigen, der vor kurzem mit 86 Jahren gestorben sei. Als Sechzehnjähriger wurde er im Zweiten Weltkrieg noch zu den Waffen gerufen. »Er gehörte noch zur letzten Reserve. Viel hat er aus der Kriegszeit nicht erzählt. Aber das, was er uns berichtet hat, geht unter die Haut.« Tatsächlich erfreulich sei, dass ihr Angehöriger immerhin noch 70 Jahre in Frieden leben durfte. Genau das sei es auch, was ein Grundgedanke einer Krieger- und Soldatenkameradschaft sei: für den Frieden einzustehen. Auch die Bürgermeisterin beschäftigte, dass die Mitgliederzahl aufgrund des hohen Alters vieler Kamera- den wohl eher rückläufig sein dürfte. »Wie lange wird es noch unsere Kameradschaften geben«, hinterfragte Mayer. Aber für den Frieden einzustehen, sei wichtig und notwendig.

Ursula Mayer gab dem Verein mit auf den Weg, sich vielleicht ein weiteres, neues Ziel zu setzen, das es auch ermögliche, den Verein in die Zukunft zu tragen. Vereinsvorsitzender Fritz Schatz sicherte der Bürgermeisterin zu, sich mit der Vorstandschaft Gedanken über diese Frage machen zu wollen. Allen sei daran gelegen, dass eine Traditionskameradschaft, wie die Höhenkirchner, weiter geführt werde. Aufgrund der Veränderungen in der Bundeswehr sei es noch schwieriger geworden, Mitglieder für den Verein zu werben. Im Vorfeld zur Mitgliederversammlung habe er zusammen mit Hauptkassier Altbürgermeister Wilhelm Reitmeier besucht. Der 93-Jährige wurde zu Hause für 60 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Altbürgermeister Reitmeier bat ausdrücklich darum, dass der Verein weiter Bestand habe Für langjährige Mitgliedschaft konnte Fritz Schatz ehren: Johann Eberl (25 Jahre, Vereinsnadel in Silber), Klaus Hollmann, Kurt Krautmann und Helmut Oberberger (50 Jahre).

Anton Stürzer jun. nahm die Vereinsnadel in Gold stellvertretend für seinen Vater Anton Stürzer sen. in Empfang, der der Kameradschaft seit 40 Jahren die Treue hält. Zu einem späteren Zeitpunkt wird Hans Liebhart für 25 Jahre Zugehörigkeit ausgezeichnet. Im zurückliegenden Jahr hat die Kameradschaft intern einen Frühschoppen zum Vatertag und ein Weinfest mit einer Musikerin aus Südtirol durchgeführt. Beide Veranstaltungen fanden großes Interesse bei den Mitgliedern. Waren die »Krieger« 2014 beim 60-jährigen Wiedergründungsfest der Siegertsbrunner Kameraden, so werden sie heuer bei der 90-Jahr-Feier der Krieger- und Soldatenkameradschaft Hohenbrunn dabei sein. Auch heuer werde die Vorstandschaft bemüht sein, ihren Beitrag zur Kameradschaftspflege zu leisten. Mit großem Bedauern stellte Fritz Schatz fest, wie weiterhin gering das Interesse aus der Bevölkerung an der Feier zum Volkstrauertag sei.

Er betonte bereits beim Totengedenken im vergangenen Jahr, wie wichtig es sei, »uns immer wieder aufs Neue die schrecklichen Ereignisse in Erinnerung zu rufen, um zu verstehen, dass es so etwas nicht mehr geben darf.« Der Volkstrauertag sei weiterhin auch ein Zeichen für die Gegenwart und Zukunft. Schatz weiterhin: „Frieden und Freiheit sind leider nicht zum Nulltarif oder gar als »Flatrate« zu bekommen. Nein, es ist ein aktiver Einsatz von uns Bürgern dafür nötig, ja unabdingbar! Ohne die vielen kleinen Schritte, die von uns vor der sprichwörtlichen eigenen Türe gemacht werden können, wird es im Großen nicht funktionieren.« Deswegen sei es auch richtig, dass die Krieger- und Soldatenkameradschaft Höhenkirchen weiterhin auf die Bedeutung des Friedens für Heimat und Welt aufmerksam mache. Passender hätte am Schluss der Versammlung der Besuch der Sternsinger nicht sein können. Sie brachten den Segens- und Friedenswunsch an alle Anwesenden mit.

Artikel vom 13.01.2015
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