Große Feierstunde: Bürgermeister Helmut Karl zeichnet 29 „Ehrenamtliche“ aus

Garching ehrt das Ehrenamt

Garching· Sie sind nicht nur »Bürger«, sondern auch »Bürgen« für eine gut funktionierende, lebendige Gemeinschaft: die ehrenamtlichen Helfer. Ohne sie wäre das öffentliche Leben um vieles ärmer.

Das gilt für Garching ebenso wie für alle anderen Städte. - Mit einem entscheidenden Unterschied: In Garching wird die Arbeit der »Ehrenamtlichen« nicht als selbstverständlich hingenommen, sondern offiziell gewürdigt. Laut einem Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 1997 werden alle zwei Jahre besonders engagierte und langjährige Mitarbeiter von Vereinen und gesellschaftlichen Institutionen geehrt.

Am letzten Wochenende war es wieder einmal soweit: Bürgermeister Helmut Karl zeichnete 29 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus. »Gerade in unserer Zeit, die von egoistischen Interessen beherrscht ist, brauchen wir Menschen, die selbstlos für die Gemeinschaft wirken«, betonte er in seiner Festansprache.

Die Richtlinien für die Vergabe der Ehrung sind sehr streng. Neben einem überdurchschnittlichen Engagement wird eine mindestens 15 Jahre lange, ununterbrochene ehrenamtliche Tätigkeit gefordert. Die meisten der Geehrten sind schon viel länger aktiv. - Kein Zweifel also, dass sie die Auszeichnung mehr als verdient haben. Sie soll auch eine Entschädigung dafür sein, dass ein Ehrenamt nicht immer nur Ehre einbringt, sondern auch Ärger und Verdruss, wie Bürgermeister Karl hervorhob.

»Ärger hatte ich zwar nicht viel«, erklärt Ilse Langermann, die seit fast 20 Jahren in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Garching mitarbeitet. »Aber die Familie musste doch sehr oft zurückstecken. Deshalb habe ich heute abend meinen Mann mitgebracht. Er hat auch seinen Anteil an dieser Auszeichnung.«

Auch Willi Krah von der Schützengesellschaft Eintracht Garching e.V. erinnert sich, dass die ehrenamtliche Tätigkeit in den letzten 23 Jahren nicht immer einfach war. Als selbständiger Unternehmer hat er ohnehin wenig Freizeit. »Aber es gibt eben noch was anderes als den Beruf«, sagt er.

»Und übernommenen Verpflichtungen muss man einfach nachkommen, man muss Verantwortung übernehmen.« Außerdem, so gesteht der hochdekorierte Schütze schmunzelnd, entschädigt die Freundschaft und Geselligkeit im Verein für alle Mühen.

Auch die Stadt Garching bereitete den Geehrten einen geselligen Abend. Nach dem offiziellen Teil gab´s ein festliches Abendessen, umrahmt von musikalischen Schmankerln der Gruppe Sappradi. (rme)

Artikel vom 28.11.2001
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