Bei Schlaganfall die 112 wählen

Ebersberg · Reger Zulauf bei bayernweiter Aufklärungskampagne in Ebersberg

Die Aufklärungskampange »Bayern gegen den Schlaganfall« machte Station im Ebersbeger Einkaufszentrum. 	Foto: Sigrid Iding

Die Aufklärungskampange »Bayern gegen den Schlaganfall« machte Station im Ebersbeger Einkaufszentrum. Foto: Sigrid Iding

Ebersberg · Besteht bei einem Menschen Verdacht auf einen Schlaganfall, muss sofort der Notarzt unter Telefon 112 gerufen werden, denn bei dieser Erkrankung zählt jede Minute, wenn Folgeschäden verhindert werden sollen.

Das ist die Kernbotschaft der Aufklärungskampagne »Bayern gegen den Schlaganfall«. Wie wichtig das Thema in der Bevölkerung geworden ist, zeigte der große Zulauf im Schlaganfall-Infobus am vergangenen Montag vor dem Ebersberger Einkaufszentrum. In dem signalroten Londoner Doppeldeckerbus ließen sich zahlreiche Passanten über Risikofaktoren und richtiges Handeln im Notfall aufklären. Organisiert hatten die Aktion die Kreisklinik Ebersberg und das Ärzte-Netzwerk INVADE (Interventionsprojekt zerebrovaskuläre Erkrankungen und Demenz im Landkreis Ebersberg).

Zur Auftakt-Pressekonferenz waren auch Vertreter aus der Politik gekommen, um die Bedeutung dieser Aufklärungskampagne zu unterstreichen, so die Bundestagsabgeordneten Ewald Schurer (SPD) und Andreas Lenz (CSU), die Landtagsabgeordneten Thomas Huber (CSU) und Doris Rauscher (SPD), Bezirkstagsabgeordnete Susanne Linhart, Landrat Robert Niedergesäß (CSU), der auch gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Kreisklinik Ebersberg ist, sowie Ebersbergs Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU). Niedergesäß verwies auf die Klinik-Qualitätszahlen, wonach 2013 im Landkreis Ebersberg 345 Menschen einen Schlaganfall erlitten, 20 weniger als ein Jahr zuvor. »Leider kommen viele zu spät in die Klinik, denn entscheidend sind die ersten drei bis viereinhalb Stunden«, sagte Dr. Klaus Pürner, Oberarzt der Inneren Medizin in der Kreisklinik Ebersberg.

»Wir freuen uns über jeden Patienten, der durch Prävention und Information gerettet werden kann«, betonte Niedergesäß und lobte das Engagement der Kreisklinik und INVADE mit Unterstützung der AOK und der TU München, das vor drei Jahren bereits mit dem vom Bayerischen Gesundheitsministerium verliehenen Qualitätssiegel »Gesundheitsregion Bayern« honoriert wurde. Bei 4.000 Patienten der AOK Ebersberg konnte in den letzten 13 Jahren seit Bestehen von INVADE die Pflegebedürftigkeit um zehn Prozent gesenkt werden. »In Zukunft würden wir das Projekt gerne auf alle AOK-Versicherten im Landkreis, die über 50 Jahre alt sind, ausdehnen, langfristig gesehen sogar auf ganz Deutschland«, erklärte Dr. Othmar Gotzler, Internist und INVADE-Vorstandsvorsitzender.

Der Landtagsabgeordnete Thomas Huber stellte in Aussicht, dass die Gesundheitsregion künftig noch mehr unterstützt und vernetzt werden könnte. Hierzu sei er im Gespräch mit Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml. Auch Niedergesäß kündigte ein neues Projekt an: Gemeinsam mit der Kreisklinik wolle man eine regionale Gesundheitskonferenz durchführen. Dass man sich als Patient in Ebersberg »gut aufgehoben« fühlt, erfuhr Bürgermeister Walter Brilmayer Anfang des Jahres am eigenen Leib, als er ärztliche Behandlung wegen einer Herzerkrankung benötigte. Für die Stadt bedeute der Gesundheitsstandort Ebersberg mit Kreisklinik und über 40 Arztpraxen auch einen wichtigen Wirtschaftsfaktor, sagte der Ebersberger Rathauschef.

Artikel vom 07.07.2014
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