Vom Ratskeller bis zum Dach

Bauarbeiten

Das Baureferat nutzt die Stadtratsferien, um im Großen Sitzungssaal und im Außenbereich des Neuen Rathauses eine Reihe von dringend notwendigen Arbeiten durchzuführen.

Von den Maßnahmen profitieren die Bürger ebenso wie Stadtspitze und Stadträte. Die Arbeiten im Großen Sitzungssaal wurden ausgelöst durch den Beschluss, das Monumentalgemälde »Monachia« zu restaurieren und an der Stirnseite wieder anzubringen. Die Lüftungsanlage wird überarbeitet, um die im Hochsommer unerträgliche klimatische Situation zu verbessern.

Damit der Große Sitzungssaal auch Behinderten besser zugänglich ist, werden die Türschwellen abgeschliffen. Ein Beamer und eine neue Leinwand ermöglichen künftig die zeitgemäße Präsentation von Projekten. Die Holzdecke wird gereinigt und in Teilen so durch Panele ergänzt, dass die Raumakustik verbessert wird. Gleichzeitig werden neue Lampen eingebaut, um den Raum besser zu beleuchten.

Die neue Bestuhlung ist bestellt und wird im Herbst geliefert. Die Maßnahmen im Großen Sitzungssaal kosten insgesamt 890.000 Mark. Außerdem ist ein neues, verständlicheres Leit- und Orientierungssystem für das Rathaus in Vorbereitung. Überlegt wird auch, wie die dunklen Flure an der Marienplatzseite und entlang der Weinstraße aufgehellt werden können. Doch nicht nur im Neuen Rathaus, auch in den Höfen, am Dach und an der Pforte wird kräftig gearbeitet: Das Baureferat lässt die schadhaften Innenhöfe abdichten, um die Deckenmalereien im Ratskeller zu schützen.

An der Landschaftsstraße wird das undichte Dach erneuert. Der Umbau der Pforte beim Fischbrunnen ist schon seit einigen Wochen im Gange. Hier entsteht ein helles, bürgerfreundliches Entree mit größerem Fenster, die Innenausstattung ist ergonomisch konzipiert, die dortige Technikzentrale wird auf den notwendigen aktuellen Stand gebracht. Diese und die Maßnahmen im Außenbereich kosten rund 1,65 Millionen Mark.

Das Neue Rathaus ist von Georg von Hauberrisser in den Jahren 1867 bis 1908 in neugotischem Stil erbaut worden. Der Große Sitzungssaal wurde zum Wittelsbacherjubiläum 1880 an der Stirnseite mit dem 15 Meter breiten und fast vier Meter hohen Gemälde »Monachia« geschmückt, das Karl von Piloty, der damals renommierteste Münchner Maler, schuf. Im Zweiten Weltkrieg hat das Neue Rathaus zwar vielfältige Beschädigung, jedoch keine substanzielle Zerstörung erfahren.

1952 wurde das Monumentalbild im Großen Sitzungssaal wegen technischer Umbauten abgehängt und durch einen Gobelin ersetzt. Die »Monachia« wird in etwa zweijähriger Arbeit von der Lenbachgalerie restauriert.

Artikel vom 09.08.2001
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