KFZ-Markt / Autos Jobs / Stellenmarkt Rendezvous / Partner Fundgrube / Sonstiges Immobilien Mietangebote Mietgesuche Anzeige inserieren
Wochenblatt
SamstagsBlatt Münchener
Nord-Rundschau Bogenhausener
Anzeiger Landkreis-
Anzeiger Haidhausener
Anzeiger Moosacher
Anzeiger Schwabinger
Seiten Münchner
Zentrum Südost-
Kurier Harlachinger
Rundschau Kurier
Ebersberg Sempt-Kurier
Erding Mein
Ottobrunn Ober-
schleissheimer TSV 1860
München 12job
Magazin
Gewinnspiele München · Drachen, Eis und Feuer
Wir verlosen 3 x 2 Karten für das Konzert am Sonntag, 21. April, um 19 Uhr.
München · Zwischen Couture und Kunst
Wir verlosen Eintrittskarten.
Weitere Gewinnspiele
Oguz Lüle (Die Linke)
Oguz Lüle: Alter: 53 Jahre, Beruf/Stand: Betreiber und Inhaber des Kulturzentrums Wörthhof in München Haidhausen, »Ich kandiere für den Bundestag bei der Linken Partei«
- Rekordverdächtiges Ergebnis für »jungen Unbekannten«
Artikel vom 24.09.2013: CSU-Newcomer siegt - Bezirkstagswahl – Landtagswahl – Bundestagswahl 2013
Themenseite zum Superwahljahr 2013 der Bayern
Meine politischen Inhalte und Ziele
- Gegen Armut in Deutschland
- Gegen den Krieg
- Arbeitskampf und Rassismus
- Organisationen der türkischen Regierung im Ausland besonders in Deutschland
- Leiharbeit und Werkvertragsarbeit
Seit 1980 lebe ich in München und bin hier politisch aktiv. Davor habe ich
in der Türkei gelebt. Ich war aktiv in der Jugendorganisation Dev-Genc (Revolutionäre
Jugend). Dev-Genc hatte damals schätzungsweise 300.000 Aktivisten. 1988
bis 1991 war ich in der Türkei im Gefängnis. Ich habe damals mitgewirkt,
dass 18 vom Militärgericht zum Tode verurteilten Gefangenen durch einen
120 Meter langen Tunnel ausbrechen konnten. Seit dem Militärputsch saßen
sie ohne Verfahren im Gefängnis. Die meisten von Ihnen waren Kurden. Ich
wurde deswegen zu 8 Jahre 4 Monaten verurteilt – 3 Jahre musste ich im Gefängnis
sitzen. »Man geht irgendwohin, aber man nimmt das Gedankengut mit.«
2007 habe ich dann das freie Kulturzentrum Wörthhof gegründet, um ungerecht
behandelte Menschen zu unterstützen. Inzwischen besuchen etwa 90 Kinder
die Ballettkurse und 110 Erwachsene kommen zu den Kursen wie Capoeira, Yoga,
Pilates, Gesang und vieles mehr. Wir haben einen Flohmarktladen eröffnet,
damit wir das freie Kulturzentrum finanzieren können. Dadurch sind wir unabhängig
von staatlichen Trägern. Zur Finanzierung fahre ich zusätzlich an drei Tagen
in der Woche Taxi. Um gegen die Ungerechtigkeiten in diesem Land zu kämpfen,
haben wir eine »Initiative für Zivilcourage« ins Leben gerufen. Die engagierte
Arbeit der »Initiative für Zivilcourage« führte dazu, dass die Stadt München
der Initiative den Förderpreis »Münchner Lichtblicke« verlieh. Dazu heißt
es in der Begründung der Jury: »Im Jahr 2007 kam ein um seinen Lohn betrogener
und wohnungsloser türkischer Arbeiter ins Kulturzentrum Wörthhof und bat
um Unterstützung. Oguz Lüle vermittelte eine ehrenamtliche Anwältin und
nahm ihn auf. Herr Lüle und ein ständig wachsender Unterstützerkreis gingen
seitdem mit großem Mut und Entschiedenheit gegen die skandalöse Unterbezahlung
vieler türkischer Bauarbeiter im München vor und hatten Erfolg. 2009 entstand
daraus die Initiative für Zivilcourage. In einem Interview antwortete Oguz
Lüle auf die Frage, warum er sich dabei in gefährliche Situationen begibt
und sich mit Mächtigen anlegt: »Indem wir Zivilcourage haben. Und Courage
ist mächtiger als die andere Macht«. Die Initiative umfasst inzwischen zirka
30 Personen, die sich mit zahlreichen Aktionen und Aktivitäten für Migranten
aus den neuen EU-Beitrittstaaten einsetzen, die in München in prekären Verhältnissen
leben. Die Mitarbeiter der Initiative beraten zum Beispiel bulgarische Tagelöhner,
verhandeln mit den Arbeitgebern, begleiten sie zu Behörden, organisieren
Deutschkurse und helfen ihnen auch mal aus einer verzwickten Lage. Bisher
gibt es für diese Menschen kein vergleichbares Angebot in München, vor allem
keinerlei Unterstützung ihrer Selbsthilfe.«
In letzter Instanz
beim Oberlandesgericht haben alle 60 Arbeiter aus der Türkei ihre Klagen
gewonnen. Die Arbeiter, die schon in der Türkei leben, bekommen 5000.- bis
14000 Euro. Sie bekommen diese Gelder sicher. Wie wir bei diesen Fällen
sehen, kommen die Menschen hierher und genügend Probleme gibt es hier auch,
dann glauben die Menschen die hier schon vorher waren, dass die bestehenden
Probleme mit diesen Menschen begonnen hätten. Das nehmen die Arbeitgeber
zum Anlass, daraus ihren Nutzen zu ziehen.
Die Arbeitgeber können
also die Löhne soweit herunter drücken, wie sie wollen. Die anderen Menschen
arbeiten ja für den wenigen Lohn. Wenn diese Menschen sich mit hiesigen
Menschen zusammentun und diese die hier niedrigen Löhne bekämpfen würden,
wäre ein Teil der Lösung da.
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
Weiterlesen
- Münchner Wochenblatt / SamstagsBlatt (weitere Artikel)