600 Stunden für Sport

LG Sempt richtet Leichtathletik-Meisterschaften aus

Korbinian Obermaier, Andreas Huber und Simon Holländer (v. l.) konnten sich zwar nicht für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren, gehören aber zum Top-Nachwuchs der Leichtathletikgemeinschaft Sempt. 	Foto: Sybille Föll

Korbinian Obermaier, Andreas Huber und Simon Holländer (v. l.) konnten sich zwar nicht für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren, gehören aber zum Top-Nachwuchs der Leichtathletikgemeinschaft Sempt. Foto: Sybille Föll

Ebersberg · Zum ersten Mal in ihrer 32-jährigen Vereinsgeschichte richtet die Leichtathletikgemeinschaft (LG) Sempt, ein Zusammenschluss der Leichtathletikabteilungen in den Sportvereinen Poing, Anzing, Forstinning und Markt Schwaben, Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften aus: …

Am Samstag, 7. und Sonntag, 8. September, gehen im Sportstadion Markt Schwaben 371 Nachwuchssportler in der Altersklasse U 16 an den Start – doch aus den Reihen der LG Sempt wird niemand dabei sein. Drei Kandidaten Jahrgang 1998 hatte die LG Sempt ins Rennen geschickt: Simon Holländer, Andreas Huber und Korbinian Obermaier. Doch keiner von ihnen konnte sich qualifizieren.

Trotzdem ist die LG Sempt stolz, Gastgeber dieses Blockwettkampfes zu sein. Er wird in den drei Kategorien Wurf, Lauf und Sprint/Sprung ausgetragen und umfasst je fünf Disziplinen, darunter 80 Meter Hürdenlauf, 100 Meter Sprint, Hochsprung, Weitsprung, Speer, Ballweitwurf, Kugelstoßen, Diskuswurf und 2000-Meter-Lauf. Seit nunmehr fast einem Jahr laufen die Vorbereitungen. Rund 20 Ehrenamtliche, aufgeteilt in sechs Arbeitskreise, haben sich um die Organisation gekümmert, Gespräche mit dem Deutschen Leichtathletikverband (DLV) geführt, Medaillen und Pokale angeschafft, die Verpflegung gesichert, Plakate entworfen und vieles mehr. Etwa 500 bis 600 Arbeitsstunden haben die Organisatoren laut Initiatorin Jutta Pudenz, Kampfrichterwartin für Oberbayern, investiert. Weitere 150 Helfer sind an den beiden Tagen damit beschäftigt, den perfekten Rahmen für die Sportler und Zuschauer zu schaffen, darunter 80 Kampfrichter. Das wichtigste war jedoch, die Vorgaben des DLV im Sportstadion Markt Schwaben zu erfüllen: Am Werferplatz wurde ein zweiter Diskusring gebaut, der aber künftig auch für den Hammerwurf genutzt werden kann, und alle Anlagen sind jetzt frisch saniert. Vor drei Jahren bekam die Laufbahn schon einen neuen Belag. Für Erwachsene könnte hier noch immer keine Deutsche Meisterschaft stattfinden, weil es nur sechs statt der vorgeschriebenen acht Rundbahnen gibt. »Aber für die U16reicht das aus«, so Pudenz. Für das Sportstadion Markt Schwaben ist die Meisterschaft ein schönes Geburtstagsgeschenk: Die Anlage feiert heuer ihr 20-jähriges Bestehen.

Und natürlich hätten es die Sportler der LG Sempt gern gesehen, wenn die eigenen Athleten dabei gewesen wären: »Aber die Jungs sind einfach noch nicht so weit«, sagt der Trainer und zweiter Vorsitzender der LG Sempt, Josef Holzheu. Seit zwei Jahren arbeitet er mit den Jugendlichen. Für die Teilnahme an einer solchen Meisterschaft müsse aber nicht nur der Körper, sondern auch der Geist reif sein. »Zu großer Erfolg steigt ihnen in dem Alter leicht zu Kopf«, meint der Trainer. Simon scheint dagegen gefeit zu sein. Bei den Bayerischen Meisterschaften im Fünf-Kampf belegte er Platz sieben und ist zufrieden damit. »Ich hatte mir ein realistisches Ziel gesetzt und das habe ich erreicht. Nur beim Weitsprung war ich nicht so gut«, sagt der 14-Jährige. Auch Andreas sieht es gelassen, dass er bei den Deutschen Meisterschaften nicht dabei sein kann. »Ich weiß nicht einmal, auf welchem Platz ich bei den Bayerischen Meisterschaften gelandet bin«, so der 15-Jährige.

Der Spaß am Sport und die damit verbundene Gemeinschaft mit Gleichaltrigen steht für ihn im Vordergrund. »Das ist ganz im Sinne der LG Sempt. Wir sind wie eine große Familie«, betont Holzheu. Ihm ist wichtiger, dass der Nachwuchs gut heranreife und dann im Erwachsenenalter erfolgreich ist – so wie zahlreiche Mitglieder vor ihnen, wie zum Beispiel Karin Ertl. Die ehemalige Fünf- und Siebenkämpferin, die im Jahr 2000 Hallen-Europameisterin im Fünfkampf wurde und im selben Jahr bei den Olympischen Spielen in Sydney den siebten Platz erreichte, war Mitglied der LG Sempt. Ebenso Florian Föstl, der unter anderem 2009 bei der U 20-Europameisterschaft mit der deutschen Vier-Mal-100-Meter-Staffel Gold gewann. Derzeit ist Anna-Lena Obermaier, die zwei Jahre ältere Schwester von Korbinian, eine der großen Hoffnungsträgerinnen der LG Sempt – und gilt sogar als beste Nachwuchs-Siebenkämpferin Deutschlands. Auch Sven Holländer, 17, ist ein vielversprechendes Talent. Bei den Deutschen Meisterschaften U 18 erreichte er einmal den vierten und einmal den achten Platz. Er ist sicher, dass auch die drei Jüngeren, die sich jetzt nicht für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren konnten, bei einer der nächsten dabei sein werden. Von Sybille Föll

Artikel vom 29.08.2013
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