Gegen die Lügen

Landkreis begeht Antikriegstag am 1. September

Der Antikriegstag auf dem »Russenfriedhof« in Moosburg ist die Gedenkfeier für die Landkreise Erding und Freising. 	Foto: sy

Der Antikriegstag auf dem »Russenfriedhof« in Moosburg ist die Gedenkfeier für die Landkreise Erding und Freising. Foto: sy

Erding/Moosburg · »Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen«, verbreitete die deutsche Propaganda am 1. September 1939. Dies stellte den Beginn des zweiten Weltkrieges dar – und seit 1957 begeht der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) an eben jenem 1. September den Antikriegstag.

Auch der DGB-Kreisverband Erding-Freising hält am Sonntag um 18 Uhr eine zentrale Gedenkfeier für die beiden Landkreise ab, nahe Moosburg. Dort, etwa auf halbem Weg zwischen Freising und Landshut, befand sich einst ein großes Lager für Kriegsgefangene, das Stammlager (Stalag) VIIA. Die Toten – zumeist Russen – wurden bei Oberreit verscharrt, direkt an der heutigen B11 gelegen. Die Bevölkerung fand dafür schnell die Bezeichnung »Russenfriedhof«. Heute ist der Ort eine Gedenkstätte. Der DGB wird für eine Ausschilderung sorgen, Parkplätze sind hier ausreichend vorhanden. Die Stadt Moosburg übernimmt wie gehabt die Schirmherrschaft für die Feier, auch der Zweite Bürgermeister Martin Pschorr (SPD) hat sich zu einem Grußwort angesagt. Pschorr hat noch keine Feier versäumt, seit die Stadt das Gelände zu einer schlichten Gedenkstätte ausbaute. Hauptredner wird heuer Hans-Dieter Schenk sein, Regionssekretär beim DGB in Landshut. Musikalisch umrahmt wird die Gedenkfeier von Toni Setz­wein, Albert Schindlbeck und Gisela Fink.

Die meisten Kriege würden mit einer Lüge beginnen, erinnern die Redner des DGB anlässlich der Gedenkfeiern immer wieder. So war auch die 1939 von Hitler verbreitete Nachricht eines polnischen Angriffs eine plumpe Lüge: Tatsächlich hatte die SS drei tote KZ-Häftlinge in Uniformen gesteckt und so einen Überfall auf die Rundfunk-Sendeanlage in Gleiwitz simuliert. In ihrem Aufruf zum Antikriegstag wiederholte der DGB auch die Forderung nach einem Verbot der Partei NPD. Denn Faschismus und Krieg gehören für die Gewerkschaftler ursächlich zusammen. sy

Artikel vom 29.08.2013
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