Drei Jahre Bauzeit

Sanierung des Moosacher Schulzentrums wird 92 Millionen Euro kosten

Das Moosacher Schulzentrum soll 2014 komplett saniert und erweitert werden. Das freut auch Stadtschulrat Rainer Schweppe.  	Fotos: ws

Das Moosacher Schulzentrum soll 2014 komplett saniert und erweitert werden. Das freut auch Stadtschulrat Rainer Schweppe. Fotos: ws

Moosach · Pünktlich zum Schulbeginn gibt es eine gute Nachricht für Moosacher Schüler und Eltern: Nach jahrelangem Hin und Her um Planung und Finanzierung, will die Stadt im kommenden Jahr das marode Schulzentrum an der Gera-/ Leipziger Straße in Moosach sanieren.

Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2014 beginnen und drei Jahre dauern. Das bedeutet für Schüler und Lehrer drei Jahre lang Lärm und Dreck. Doch danach ist der triste graue Betonklotz kaum wiederzuerkennen: Er bekommt eine helle, freundliche Außenfassade in Gelbtönen und wird komplett modernisiert.

Das Betonbauwerk, 1976 errichtet, weise »erhebliche bautechnische Mängel« auf, so Stadtschulrat Rainer Schweppe. Die baulichen Mängel seien schnell aufgetreten, seufzt die Moosacher Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber (SPD). Der Betonklotz ist inzwischen so marode, dass man ihn total entkernen muss. Nur das Skelett des Schulkomplexes wird stehen bleiben. Dann wird das Schulhaus aus seinem Rohzustand aus neu aufgebaut und gleichzeitig erweitert. Das hat seinen Preis. 92 Millionen Euro muss die Stadt für die Baumaßnahme lockermachen, wie Ursula Oberhuber vom Referat für Bildung und Sport auf Anfrage mitteilte.

In dem Komplex gibt es gleich drei Schulen: die städtische Artur-Kutscher-Realschule, das staatliche Gymnasium München-Moosach und eine Grundschule – insgesamt sind es rund 70 Klassen und etwa 1900 Schüler. Vom Herbst 2014 an müssen sie raus und werden in Containern unterrichtet. Dazu wird auf dem Sportplatz eine gewaltige Containeranlage mit 50 Klassenzimmern aufgestellt.

Nach und nach werden alle Schüler ausgelagert. Sie sind jeweils eineinhalb Jahre in den »mobilen Schulraumeinheiten« untergebracht. Die Containeranlage sei dreistöckig, kündigte Oberhu- ber an, habe also Erdgeschoss und zwei Obergeschosse. Das Interimsquartier für die Schüler verschlingt allein knapp neun Millionen Euro.

Tief unter der Erde bekommt das Schulhaus eine sogenannte weiße Wanne. Sie schützt das Gebäude von unten gegen das Grundwasser und sorgt künftig für einen trockenen Keller. Dieser ist nämlich seit Jahren feucht. Im Zuge der Generalsanierung will man durch Aufstockung und Anbauten 3000 Quadratmeter mehr an Fläche gewinnen. Räume für den Ganztagesbetrieb und eine weitere Turnhalle sollen entstehen, ebenso zusätzliche Pausenflächen sowie eine große Aula. Dort könnten auch außerschulische Veranstaltungen stattfinden, verkündete BA-Mitglied Martina Schröpfer (SPD) voller Freude. Und natürlich werde künftig das ganze Schulhaus barrierefrei.

Stadtschulrat Schweppe weist darauf hin, dass das Moosacher Schulzentrum durch die geplante Sanierung und Erweiterung »technisch und funktional mit einem Neubau vergleichbar sei«. Ein Neubau wäre noch teurer. Er würde 116 Millionen Euro kosten – 24 Millionen Euro mehr als die Sanierung. Zudem gibt es in der Nähe kein geeignetes Grundstück. Auch ein Neubau auf dem jetzigen Gelände kam nicht infrage. So blieb nur die Sanierung – das rechtfertige die 92 Millionen Euro, die die Stadt in die Generalinstandsetzung steckt, sagt die Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber. Wally Schmidt

Artikel vom 27.08.2013
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