Technischer Defekt in der Grafinger Eishalle: Rot-weißes Team muss auswärts Eiszeiten buchen

EHC Klostersee: zwei Wochen ohne »Wohnzimmer«

Trainer Doug Irwin (r.) mit dem jungen Deutsch- Kanadier Cody Labrecque, der sich beim EHC Klostersee in der Vorbereitung für einen Saison-Vertrag empfehlen will. Foto: smg

Grafing · Zu befürchten war es seit Tagen, doch war die Situation zunächst noch nicht im gesamten Umfang abschätzbar. Oder besser gesagt: Ist es eigentlich immer noch nicht.

Die Bandbreite der Sperrung des Grafinger Eisstadions wegen eines kaputten Spezial-Ventils sowie dem daraus resultierenden Austritt von Ammoniak reichte von ein paar Tagen bis zu einigen Wochen. Nach aktuellem Stand sind es nun zwei Wochen, die der EHC Klostersee ohne sein »Wohnzimmer« auskommen muss. Mit allen Konsequenzen – in sportlicher und finanzieller Hinsicht.

Das Ziel der Macher beim Grafinger Eishockeyklub ist nun, die Spielfläche am 6. September nutzbar zur Verfügung zu haben, um die an diesem Wochenende vorgesehenen Testpartien gegen den TEV Miesbach und den EC Peiting spielen zu können. »Das wäre nach heutiger Sicht das Optimum und da darf wirklich nichts dazwischen kommen und es keinerlei Verzögerung bei den anstehenden Arbeiten geben«, erklärte Teammanager Markus Amrehn den anstehenden Zeitplan. Der beinhaltet zunächst das Abpumpen von gut drei Tonnen Ammoniak. Nach Schweißarbeiten sowie dem Ventil-Wechsel der Kälteanlage muss das wieder zugeführt werden.

Ein nicht unerheblicher Euro-Betrag in fünfstelliger Höhe muss für die Reparatur aufgewendet werden. Die finanzielle Zusatzbelastung für die Klosterseer erhöht sich weiter durch den Einnahmeverlust aus der Vermietung von Eiszeiten und dazu die Kosten für die Buchung von Trainingszeiten in umliegenden Fremdhallen. Nachwuchskoordinator Marek Dobis ist aktuell fieberhaft auf der Suche nach Eiszeiten für die einzelnen Teams des Talentschuppens, nachdem das für diese Woche geplante Powerskating-Camp abgesagt werden musste. Für das Oberliga-Team hat Amrehn einen diesbezüglichen »Notfallplan« bereits erstellt. Nach einem ersten Treffen der Truppe um Kapitän Gert Acker mit Einkleidung und Ausrüstungsübergabe am Montagabend in der Mannschaftskabine geht sie drei Mal jeweils um 20.45 Uhr in Erding aufs Eis. Am Freitag (21.30 Uhr) und Samstag (15.45 Uhr) wird in Bad Tölz trainiert und in der Woche darauf sind drei Eiseinheiten in Dorfen gebucht. Der erste Test an diesem Donnerstag gegen eine Universitätsauswahl aus der kanadischen Provinz Manitoba wird in der Erdinger Eishalle als Trainingsmatch ausgetragen.

»Wir können die höchst unbefriedigende Situation nicht ändern und müssen versuchen, nun das Beste daraus zu machen«, betonte Trainer Doug Irwin am Samstag kurz nach seiner Rückkehr nach Grafing mit einer gewaltigen Portion Frust im Bauch. Der erste Klosterseer Ankömmling aus Nordamerika war Neuzugang Cody Labrecque. Der junge Deutsch-Kanadier, der sich bei den EHClern in der Vorbereitung für einen Saison-Vertrag empfehlen will, war in den vergangenen Tagen zur Eingewöhnung bereits mit einigen der künftigen Teamkollegen unterwegs. Aus dem eigenen Nachwuchs können sich »auf Probe« die mit festen Rückennummern ausgestatteten Talente Felix Kaller (33/Verteidiger), Silvester Senger (21/Verteidiger), Dennis Reis (14/Stürmer) und Jens Glombitza (17/Stürmer) beweisen. smg

Artikel vom 26.08.2013
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