Schulhundprojekt zeigt erste Erfolge

Oberhaching · Helfer auf vier Pfoten

Isabell Sirtl und Nicole Haßdenteufel freuen sich über die positive Wirkung der Schulhunde für das tägliche Leben an den Schulen.	Foto: hol

Isabell Sirtl und Nicole Haßdenteufel freuen sich über die positive Wirkung der Schulhunde für das tägliche Leben an den Schulen. Foto: hol

Oberhaching · Munteres Kläffen, fröhliches Wedeln mit dem Schwanz und dazu noch ein unbändiges Bedürfnis nach vielen Streicheleinheiten: Hunde wecken bei vielen Erwachsenen und gerade auch bei Kindern ein wunderbares Lebensgefühl.

»Es ist kaum zu glauben, wie stark die Anwesenheit eines Hundes die Schüler positiv beeinflusst«, freuen sich Nicole Haßdenteufel, Jugendsozialarbeiterin an der Deisenhofener Grundschule, und Isabell Sirtl, Förderlehrerin an der Mittel- und Wirtschaftsschule. Beide sind frisch gebackene Besitzerinnen von so genannten Schulbesuchshunden. Idee ist es, Empathie, Verantwortungsbewusstsein und Selbstwertgefühl der Kinder zu stärken.

Und das machen die sieben Monate alte Labradorhündin Skyla und der sechs Monate alte Airedaleterrier Spike ausgezeichnet. Während des Unterrichts sitzen sie gemütlich in ihrem Körbchen und sorgen allein schon durch ihre Anwesenheit dafür, dass die Kinder ruhiger sind, da sie durch Lärm die Hunde aufregen können. Beide Hunde erleben derzeit eine intensive Ausbildung, zunächst in der Welpenspielstunde und dann in der Junghundeausbildung. »Anschließend stellt sich bei der individuellen Entwicklung des einzelnen Tiers heraus, wie man weiter ausbildet«, erklärten Haßdenteufel und Sirtl. Doch schon jetzt bewirken sie viel Gutes in den Schulen.

Die Kinder kommen viel schneller zur Ruhe, kontrollieren selbständig den Boden auf Müll, den das Tier sonst fressen könnte, und sind sanfter und sensibler nicht nur im Umgang mit den Hunden, sondern auch mit den Klassenkameraden. Denn beim Streicheln der Tiere werden selbst die meisten Rabauken ganz sanft und entdecken dabei nicht nur ihre eigenen sensiblen Seiten, sondern auch die der Freunde in der Klasse. Die Kinder entwickeln Achtsamkeit und Respekt, falls der Hund einmal Ruhe braucht, weil er müde ist. »Dies wirkt sich direkt auf das Verhalten gegenüber den Mitschülern aus«, sagte Haßdenteufel. Außerdem eignen sich die Hunde auch sehr gut beispielsweise für Lesetraining bei verunsicherten Kindern, die dann mit dem Hund zu ihren Füßen lernen viel selbstsicherer vorzulesen.

»Es ist ein wirklich spannendes Projekt und zeigt schon jetzt in der Anfangsphase tolle Möglichkeiten«, sind sich die beiden sicher. Die Kosten für die Ausbildung der Tiere, das Futter und Zubehör müssen beide Pädagoginnen selbst berappen. »Aber zum Teil unterstützen die Lehrer oder auch der Förderverein das Projekt mit Futter oder einem Schlafkorb«, sagte Sirtl. hol

Artikel vom 02.08.2013
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