Ude betreibt in Wartenberg Wahlkampf

Wartenberg · Saunaabend mit der SPD

Christian Ude lief zu großer Form auf: Die Genossen sorgten für tolle Stimmung im heißen Wartenberger Festzelt.        Foto: sy

Christian Ude lief zu großer Form auf: Die Genossen sorgten für tolle Stimmung im heißen Wartenberger Festzelt. Foto: sy

Wartenberg · Die Musikkapelle spielt „Mein Heimatland“, Christian Ude marschiert ein. Der Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl braucht sich nicht warm zu reden: Es ist nämlich nicht warm, sondern heiß.

Schon kursiert der Witz, dass es der „Saunaabend“ werden dürfte, als der dieser Dienstag in Wartenberg in die Annalen eingeht. Ude zieht, nachdem die Pressevertreter die „offiziellen“ Bilder im Kasten haben, den Frack aus. Hemdsärmelig geht er strammen Schrittes ans Rednerpult und legt los: „Bayern ist ein herrliches Land! Aber das haben wir doch nicht der CSU, sondern dem Herrgott zu verdanken. Das wird doch einem gläubigen Volk noch klar zu machen sein.“ Das sind Sprüche, die ankommen. Genüsslich breitet Ude das Landesbank-Debakel vor den rund 300 Gästen aus und hält den Erfolg der Stadtsparkasse München dagegen. Er erinnert an den Verkauf der Bayernwerke, mit der Folge, dass die Landesregierung jetzt nichts Konkretes für die Energiewende tun könne, und setzt die Stadtwerke München dagegen, die hunderttausend Euro jährlich an die Stadtkasse abführen, nachdem die Stadt sie unter seiner Führung aus der defizitären Lage herausgeführt habe: „Da sieht man, wer mit Geld umgehen kann.“

Doch in Wartenberg drückt den Menschen der Schuh ganz woanders, das weiß der Kandidat. Er gibt zu, dass er vor einem Jahr noch für die dritte Startbahn gewesen sei: Aber man werde wohl noch dazu lernen dürfen. Dass die Zahl der Flugbewegungen sich im Augenblick auf dem Niveau von 2008 bewege, habe die Flughafengesellschaft immer verschwiegen. Der Bedarf für eine dritte Startbahn sei trotz steigender Passagierzahlen einfach nicht da, weil auch die Größe der eingesetzten Maschinen wachse, meint der Münchner OB. Gleichzeitig warnt er davor, das Thema als abgehakt zu betrachten, weil jene, die die dritte Startbahn trotz Bürgerentscheids in München immer noch wollen, nicht aufgäben. Dem Redner wird ein Maßkrug voll Bier gebracht. „Danke! Das ist anständig“, sagt Ude. Die Genossen führen vor, dass auch sie zünftig bayerisch Stimmung machen können, mit Kabarett-Einlagen und Blasmusik – und so schaffen sie einen großartigen Abend. sy

Artikel vom 19.06.2013
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