Dr. Juan-Carlos Lenz geht in den verdienten Ruhestand

Harlaching · Abschied auf Raten

Dr. Juan-Carlos Lenz (r.) verlässt Ende Juni das Kinderkrankenhaus in Harlaching, Dr. Maximilian Göppfl aus Schwabing wird ihm nachfolgen. 	Foto: hw

Dr. Juan-Carlos Lenz (r.) verlässt Ende Juni das Kinderkrankenhaus in Harlaching, Dr. Maximilian Göppfl aus Schwabing wird ihm nachfolgen. Foto: hw

Harlaching · Schon einige Male hieß es für den Kinderchirurgen Dr. Juan-Carlos Lenz von der Harlachinger Kinderklinik Abschied nehmen. Dieses Mal ist es allerdings für immer.

»Meine allererste OP habe ich hier in einem der Operationssäle des Harlachinger Krankenhauses durchgeführt, und ebenso meine allerletzte OP. Das war schon ein sehr wehmütiges Gefühl«, bekennt der scheidende Kinderarzt aus Leidenschaft. 1970 hat er dort seinen Facharzt für Chirurgie gemacht, bevor er an das Krankenhaus in Schwabing wechselte. Von dort zog es ihn und seine Familie nach Norddeutschland, um später wieder nach Schwabing zurückzukehren. 17 Jahre wirkte er am Schwabinger Krankenhaus, bevor er wieder ans Harlachinger Krankenhaus zurückkehrte. Jetzt, kurz vor seinem 69. Geburtstag ist endgültig Schluss mit der Berufstätigkeit, die für ihn auch immer Berufung war. »Nachdem ich vor drei Jahren in den Ruhestand gegangen bin, habe ich eine 10-Stunden-Stelle in der Kinderchirurgie in Harlaching angenommen. Normalerweise werden die Kinder aus dem Harlachinger Krankenhaus in Schwabing operiert, aber es gibt manchmal Gründe, warum eine Verlegung des kleinen Patienten nicht möglich oder ratsam ist«, erläutert der passionierte Mediziner.

»Ich werde meine Arbeit vermissen. Eine Operation durchzuführen ist einfach etwas ganz Besonderes«, betont er. Natürlich werden ihm auch seine kleinen Patienten und die vielen Kollegen fehlen, die ihn die letzten drei Jahre begleitet haben. Aus diesem Grund hat er seinen Abschied auch nochmals um einen Monat hinausgeschoben, denn eigentlich war schon Ende Mai das Ende seiner Dienstzeit gekommen. Um in der Urlaubszeit aber keine Engpässe aufkommen zu lassen, hat er gerne noch mal für 30 Tage verlängert. »Ich war für zehn Stunden eingestellt, aber eigentlich immer da, wenn man mich gebraucht hat«, berichtet er weiter. Die Arbeit mit den kleinen Patienten ist besonders diffizil, gilt es doch auch die meist sehr besorgten Eltern zu beruhigen und sich gleichzeitig um das Wohl der Kinder zu kümmern. »Ich habe selber Kinder und Enkel, ich kann die Sorgen der Angehörigen also gut verstehen«, betont der Harlachinger. »Die Eltern haben es meist zu schätzen gewusst, wenn man sich intensiv mit ihren Kindern beschäftigt hat«, so Dr. Lenz. Jetzt will er vermehrt seiner anderen Leidenschaft frönen und sich der Malerei widmen. »Seit ich denken kann, male ich, jetzt will ich das mal ganz professionell erlernen, was ich schon seit Jahren intuitiv mache«, so der künftige Unruheständler. Damit das Angebot der Kinderchirurgie im Harlachinger Krankenhaus weiter erhalten bleiben kann, werden nun Chirurgen des Schwabinger Krankenhauses abwechselnd ihren Dienst tun. hw

Artikel vom 18.06.2013
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