1000 Mahlzeiten verteilt: Ebersberger BRK hilft in Rosenheim

Ebersberg · 18 Stunden im Hochwassereinsatz

18 Stunden war das BRK Ebersberg in Rosenheim im Hochwassergebiet im Einsatz.	Foto: BRK

18 Stunden war das BRK Ebersberg in Rosenheim im Hochwassergebiet im Einsatz. Foto: BRK

Ebersberg · Mit fast 30 Helfern ist das Bayerische Rote Kreuz Ebersberg im Hochwassereinsatz in Rosenheim gewesen. Was sie erwartete, wusste Holger Mauerer, Leiter der SEG Betreuung kurz vor der Abfahrt nicht.

Ihm wurde lediglich telefonisch mitgeteilt, dass er mit seinem Team voraussichtlich die Betreuung und Verpflegung mehrerer hundert Betroffener und auch der Einsatzkräfte sicherstellen solle. Als erster Sammelpunkt für die Einsatzkräfte wurde Mauerer die Autobahnmeisterei in Raubling genannt.

Von dort wurden die BRK-Helfer aus dem Landkreis Ebersberg nach Bad Aibling weitergeschickt, wo sie in der Fahrzeughalle der örtlichen Rettungswache ihre mitgeführte Feldküche aufbauen und mit der Zubereitung des Abendessens für die Betroffenen und die vielen Helfer beginnen sollten. Am Sonntagabend war schnell klar, dass die Unterstützung nicht auf wenige Stunden beschränkt sein würde und noch lange kein Ende des Katastrophenfalls abzusehen war. Deshalb forderte SEG-Leiter Mauerer im Kreisverband noch Feldbetten und Decken als Übernachtungsmöglichkeit für seine Helfer nach. Da sich die Situation in der Stadt Rosenheim nach Mitternacht immer noch weiter zuspitzte, musste der dortige Krisenstab damit rechnen, dass der Mangfall-Damm brechen könnte und dadurch bis zu 30.000 Einwohner von Rosenheim kurzfristig eine Notunterkunft brauchen würden.

Vor diesem Szenario beschloss die Einsatzleitung in Rosenheim, eine weitere Unterstützungsgruppe mit speziell für solche Großschadenseinsätze ausgebildeten Führungskräften in den Krisenstab zu alarmieren. Und so machte sich gegen 1.15 Uhr die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung auch auf den Weg nach Rosenheim.

Insgesamt vier Helfer wurden in Rosenheim damit beauftragt, die Notunterkunft in der sogenannten „Gaborhalle“, einer kurzfristig zum Aufnahmelager umfunktionierten Turnhalle im Rosenheimer Stadtgebiet zu betreiben und die dort eingesetzten Kräfte zu leiten. Immer wieder wurden evakuierte Personen von Helfern der Bergwacht zur Notunterkunft gebracht. Aber auch zahlreiche Angehörige und Freunde der »Gestrandeten« kamen, um evakuierte Personen abzuholen und sie vorübergehend bei sich zu beherbergen. So war in der Notunterkunft durchgehend reger Betrieb.

Neben der psychischen Betreuung der Personen galt es für die Helfer auch ganz banale Dinge des Lebens zu regeln: So bat eine Bewohnerin aus dem evakuierten Stadtteil Oberwöhr, ihre für die nächsten Tage vereinbarten Behandlungstermine in einer Physiotherapie abzusagen. Dank der modernen Technik in ihrem modernen Einsatzleitwagen war diese wie auch die anderen Aufgaben für die Ebersberger BRK’ler schnell erledigt. „Da merkt man erst, an was man alles denken muss, wenn man eine größere Schar evakuierter Menschen betreut“, meinte eine Helferin des Österreichischen Roten Kreuzes.

Da viele der zu Betreuenden im Laufe des Montags bei Verwandten und Bekannten eine Bleibe fanden und sich die Lage in Rosenheim am Nachmittag langsam entspannte, beschloss der Krisenstab der Stadt ab Montag abends nur noch eine Notunterkunft in Aising zu betreiben und zwei der drei Notunterkünfte bis spätestens Mitternacht zu schließen. Die noch verbliebenen Personen wurden mit Bussen der Bergwacht zur Notunterkunft in Aising verlegt. Und so konnten sich die Helfer aus Ebersberg nach 18 Stunden Einsatz im Katastrophengebiet wieder auf den Weg nach Hause machen.

Bei ihrer Rückkehr berichteten die Helfer der Verpflegungsgruppe, dass sie insgesamt für 700 Personen Frühstück und für 300 Personen Mittag- und Abendessen zubereitet hatten. »Mit über 130 Kilogramm Gemüse eine Suppe zu kochen, war mal wieder eine tolle Herausforderung für uns alle«, so der Leiter der SEG Betreuung, Holger Mauerer.

Artikel vom 11.06.2013
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