Ärger mit neuem Kursbecken im Klausener Bad

Giesing/Harlaching · Nutzung nicht erlaubt

Giesing/Harlaching · Immerhin rund fünf Millionen Euro hat sich die Stadt München die Renovierung und Erweiterung des traditionsreichen Hallenbades Giesing-Harlaching an der Klausener Straße kosten lassen – vor vier Wochen wurde die runderneuerte Anlage hinter dem Trainingsgelände des FC Bayern mit großem Hurra wieder eröffnet.

Doch trotz der wichtigen Eingriffe in den zuletzt marode gewordenen Bestand liegt die Crux offenbar ausgerechnet im erweiterten Angebot – das derzeit noch viel zu wenig angenommen wird. Der Fokus der Kritik insbesondere einer Bürgerin und langjährigen Nutzerin richtet sich dabei auf jenen eigens geschaffenen Anbau auf dem Gelände des Nasstempels, in dem das neue Kursbecken untergebracht ist. An sich eine tolle Sache – doch derzeit für Mareike Keßler schlicht nicht nutzbar.

Ihren Ärger darüber tat sie jetzt Münchens Oberbürgermeister (OB) Christian Ude in einem offenen Brief kund. Weil die Nachfrage so gering sei, dürfe sie als potentiell einzige Nutzerin derzeit nicht in das Becken, wundert sich die Dame – die nach einer Hüftoperation allzu gerne ihre notwendigen Reha-Übungen in dem neuen, an sich bestens für diese Nutzung geeigneten Becken verrichten würde. »Jetzt muss ich zweimal wöchentlich per Taxi ins Pullacher Bad fahren, obwohl ich das Giesinger Bad mühelos zu Fuß erreichen könnte«, so die Harlachingerin. Nicht zuletzt für eine Amortisierung der Kosten bedürfe es einer befriedigenden Lösung, schrieb sie dem Oberbürgermeister ins Stammbuch. Keßler verwies in diesem Zusammenhang auch auf die eigene Verbundenheit mit dem Nasstempel. Unter anderem habe ihr Sohn dort schwimmen gelernt. »Ein Witz« sei zudem die Schließung der Sauna, die sie zuvor lange Jahre genutzt hatte. Wie berichtet, war der Schwitztempel trotz zahlreicher Einsprüche vonseiten des örtlichen Bezirksausschusses und von Bürgerseite nach städtischem Credo aus Gründen von Besuchermangel geschlossen worden.

Das Vorgehen beim Kursbecken verteidigen die Stadtwerke: »Das Kursbecken ist auf die Bedürfnisse ausschließlich unseres Kursprogramms ausgerichtet und steht der Öffentlichkeit außerhalb dieser Kursstunden nicht zur Verfügung«, bestätigt Christine Kugler in ihrer Funktion als Chefin der SWM-Bäderbetriebe. Die Bäderchefin verweist vor Ort allerdings auf ein umfangreiches Alternativangebot im Klausener-Bad. So stünde den Gästen neben zwei Kinder- und einem Nichtschwimmerbecken auch das Sportbassin vor Ort zur regelmäßigen Verfügung. Dass das Kursschwimmbecken künftig durch eine Öffnung für breitere Besucherkreise stärker genutzt werden könnte – danach sieht es allerdings nicht aus. Trotz des Briefs an Münchens obersten Verwaltungschef. HH

Artikel vom 12.06.2013
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