Weitere Teamaufstellung, Streit um DEL II, Jahreshauptversammlung – es ist viel los in der »eislosen« Zeit

Grafing · Mündlich in trockenen Tüchern: EHC-Torhüter Berger bleibt

Playoffszene des EHC Klostersee gegen die Roten Teufel  Bad Nauheim, die als Zweitliga-Aufsteiger mit weiteren Klubs gegen den Verband derzeit um die Anerkennung einer »selbstständigen« DEL II ringen.	Foto: smg/Nicky Alexander

Playoffszene des EHC Klostersee gegen die Roten Teufel Bad Nauheim, die als Zweitliga-Aufsteiger mit weiteren Klubs gegen den Verband derzeit um die Anerkennung einer »selbstständigen« DEL II ringen. Foto: smg/Nicky Alexander

Grafing · Der EHC Klostersee kann die nächste Vertragsverlängerung vermelden. Torhüter Dennis Berger wird auch in der Oberliga-Saison 2013/14 im Kader der Grafinger Rot-Weißen stehen.

»Wir sind uns einig, auch wenn er erst in den nächsten Tagen unterschreiben wird«, erklärte EHC-Teammanager Markus Amrehn auf Anfrage. Der Grund für die Verzögerung bei der Unterschrift ist ganz einfach: Der 21-jährige Goalie, in den Sommermonaten beim IC Königsbrunn auf Inlinern im Spielbetrieb, war zuletzt mit der deutschen Inlinehockey-Auswahl bei der Weltmeisterschaft in Dresden aktiv.

»Nach der Rückkehr von Dennis von der Inline-WM wird zeitnah alles fixiert, mündlich ist wie gesagt bereits alles klar«, schob Amrehn nach. Parallel dazu wird auch versucht, die weiteren noch offenen internen Personalien relativ bald abzuarbeiten. Was Neuzugänge betrifft, halten sich die Klosterseer Offiziellen weiterhin bedeckt. Man stehe mit einigen Kandidaten in sehr aussichtsreichen Gesprächen, doch wolle und müsse man diesbezüglich derzeit überhaupt nichts überstürzen, so der Kommentar hierzu.

Verständlich, denn anderweitige Aufgaben gibt es trotz der »eislosen« Zeit derzeit an fast allen Ecken und Enden. Neben der Vorbereitung der Jahreshauptversammlung, die am Dienstag, 25. Juni, ab 19.30 Uhr im Grafinger Hotel »Kastenwirt« stattfinden wird, hat man sich vor allem mit dem immer heftiger werdenden Streit zwischen den einzelnen Verbänden (DEB, ESBG und Landesverbände) und den daraus folgenden unterschiedlichen Strömungen bei den Vereinen und auch Fans auseinanderzusetzen.

Zum Wochenende hin war EHC-Präsident Alexander Stolberg, der sich auch im Deutschen Eishockeybund engagiert und dort über den eigenen Tellerrand hinausschaut, offenbar derart geladen, dass er die mehr und mehr eskalierende Situation um die Loslösung der zweiten Bundesliga als DEL II vom Verband öffentlich kommentierte. »Das betrifft auch uns in der Oberliga, weil die konkreten Ansätze für eine DEL II eine faktische Abschottung gegenüber der dritthöchsten Ligenstufe bedeuten würden. Der auch im Eishockey übliche gleitende Auf- und Abstieg, hierzulande eigentlich nicht wegzudenken und das Salz in der Suppe, wäre damit gestrichen.«

Es gehe um eine einheitliche und durchgängige Struktur und genau das sei bei einer neuen Gesellschaft wie der DEL II außerhalb des DEB’s nicht mehr gewährleistet. »Das Konzept legt allein schon durch den so genannten 5000-Punkte-Stadionplan ganz unverhohlen dar, dass man sich künftig genehme´ Aufsteiger auswählen will und andere trotz eventueller sportlicher Qualifikation abweisen.« Gleiches mahnten einige Tage davor bereits die Tölzer Löwen öffentlich an. Man investiere jährlich einen sehr hohen sechsstelligen Betrag in die Ausbildung seiner Nachwuchsspieler, anstatt diesen für Lizenzgebühren und Sicherheitsleistungen auszugeben.

Für Stolberg ist einer der bei der Propagierung einer DEL II aufgeführten Eckpunkte ein ausgemachter Witz. »Eine Profiliga muss von Profis geführt werden. Dem ist nur zuzustimmen. Doch damit können sich die Zweitliga-Vertreter schlecht selbst meinen. Die machen fast ausnahmslos Verluste, leben von Jahr zu Jahr am Rande der Insolvenz. Wo sollen denn da noch die Mehrkosten für eine neue Gesellschaft inklusive Personal und Inventar herkommen?« Noch mehr geknausert würde da vielerorts definitiv beim Nachwuchs werden. Er sieht die in den vergangenen Jahren ja durch die ESBG praktizierte Selbstverwaltung als gescheitert an.

Öffentlich zu Wort gemeldet hat sich auch die Fangemeinschaft. Der Verband Deutscher Eishockeyfanklubs (VDEFC), in dem unter anderem auch der EHC-Fanklub von ´79 organisiert ist, forderte alle Verantwortlichen dringend auf, sich im Interesse des Sports schleunigst zu einigen. Und für einen wieder durchgängigen Ligabetrieb nach sportlichen Kriterien von DEL bis hinunter in die Bezirksliga zu sorgen – was die Einführung einer DEL II eigentlich ausschließt. Nachdem die Zweitligisten (mit Ausnahme des ESV Kaufbeuren und SC Riessersee) das Ultimatum des DEB zur Bewerbung für eine zweite Bundesliga unter Verbandsdach untätig verstreichen ließen, ist der nächste Akt im Sommertheater bereits angesagt. smg

Artikel vom 10.06.2013
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