Stunde der Gartenvögel im Landkreis

Landkreis · Der Spatz ist Spitze

Ebersberg · Im Ranking derneunten Stunde der Gartenvögel des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) ist der Spatz im Landkreis Ebersberg an der Spitze.

Trotz des sehr durchwachsenen Wetters haben 109 Vogelfreunde insgesamt 2.419 Tiere gezählt. Bezogen auf die einzelnen Gärten lag die Vogeldichte in Ebersberg aber deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Nummer Eins ist wieder der Spatz, Mauersegler, Schwalbe und Co. leiden besonders unter dem verregneten Frühjahr. Mit 332 Exemplaren hatte der Spatz den Schnabel vorn – 2012 waren es noch 294. Er wurde zwar in ebenso vielen Gärten wie im Vorjahr (77 Prozent) beobachtet, trat aber dort, wo er zu sehen war, in kleineren Schwärmen auf. Die Amsel verteidigt den zweiten Platz mit 329 Tieren. Sie ist praktisch in jedem Ebersberger Garten zu Hause. Bronze geht an die Kohlmeise (250 Exemplare). Bei den „TopTen“ der wichtig­sten Vogelarten gab es gegenüber dem Vorjahr kleinere Veränderungen. Zahlenmäßig konnten alle Arten kräftig zulegen. Der Star musste einen Platz abgeben (212 Tiere/vierter Platz). Ihm folgen Blaumeise (133), Grünfink (122), Buchfink (118), Feldsperling (110), Mauersegler (90) und Elster (79).

Besonders erwischt hat es die Rauchschwalbe. Sie ist nur noch an vier Prozent der Orte anzutreffen, an denen die Vogelfreunde gezählt haben (Vorjahr: neun Prozent). Die Folgen des langen Winters und der anhaltend nasskalten Witterung scheinen sich auch für Ebersberg zu bestätigen. Denn in ganz Bayern sieht der LBV die Lage für die Rauch- und Mehlschwalben, aber auch die Mauersegler als besorgniserregend an. Aufgrund des verregneten Frühjahrs gibt es für diese Vögel nicht genug Insekten als Nahrungstiere.

Ebenfalls überraschend ist auch eine weitere Folge des langen Winters: Vogelarten, die im Winter nach Bayern ziehen und die dortigen Bestände erhöhen, sind wegen des späten Winters offenbar nicht wieder abgezogen. Sie blieben zum Brüten einfach da. Besonders für die Kernbeißer hat sich dieser Trend auch im Kreis Ebersberg bestätigt. Am Zählwochenende, das dank Christi Himmelfahrt einen Tag länger war, bekamen die Teilnehmer im Landkreis verhältnismäßig weniger Vögel zu Gesicht als in den meisten anderen Regionen des Freistaats. Während in Ebersberg durchschnittlich nur 31 Vögel pro Garten beobachtet werden konnten, waren es landesweit 36 Vögel. Im benachbarten Erding lag die Vogeldichte mit 43 Tieren pro Garten noch weitaus höher. Bei der „Stunde der Gartenvögel“ haben mehr als 10.000 Menschen knapp 250.000 Vögel an rund 7.000 Orten gemeldet. Die Ergebnisse konnten auf www.lbv.de live mitverfolgt werden. Interaktive Karten zeigen, wie sich eine Vogelart in Bayern oder einem seiner Bezirke oder Landkreise nach unterschiedlichen Kriterien entwickelt hat.

Jährlich wiederholte Aktionen wie die „Stunde der Gartenvögel“ bieten die Möglichkeit, zuverlässige und flächendeckende Zahlen zum Artenbestand zu sammeln. Nach dem Prinzip der „Citizen Science“ sammeln möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen, die nach Auswertung wichtige Hinweise auf Veränderungen der Bestände liefern.

Artikel vom 11.06.2013
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