Bürger wanderten durch den Petueltunnel

Der etwas andere Spaziergang

Milbertshofen-Schwabing · Die Bürgerinitiative Petuelring e. V. hatte für Sonntag, 24. Juni zu einem Rundgang durch die Südröhre des jahrzehntelang heiß umkämpften Petueltunnels eingeladen.

Knapp 400 interessierte Stadtviertelbewohner waren bei strahlend schönem Sonnenschein mit Kind und Kegel zum Sonntagsspaziergang gekommen.

Unter der Führung von Stadträtin Barbara Schöne und Dipl. Ing. Anton Gotz bestaunten sie das Ergebnis der Bauarbeiten seit September 1997: 5.000 Bohrpfähle wurden in die Erde gerammt, 10.000 Tonnen Stahl von 250 Lkw-Ladungen herangefahren und zusammen mit 100.000 Kubikmetern Beton verbaut. 250.000 Kubikmeter Erdreich mussten in 42.000 Lkw-Ladungen teils zum Rodelhügel nach Riem, teils zur Deponie nach Freimann und teils zur Zwischenlagerung abtransportiert werden.

Der unbelastete Kies wird nach Fertigstellung der Tunneldecke zur Modellierung des Petuelparks verwendet.

Die Führung ging 2 Stunden lang durch den Rohbau, der umweltschonend in „Deckelbauweise“ hergestellt ist. Anton Gotz erklärte das komplizierte Innenleben von Münchens größter Baustelle und seine moderne Belüftungs-, Beleuchtungs-, Brandschutz- und Sicherungstechnik bzw. zeigte den Seitentunnel im Bereich der Autobahnzufahrt. Die Bürger interessierten sich vor allem für die zukünftige Videoüberwachung und die geplante Sofort-Maßnahmen für den Ernstfall und warfen ein kritisches Auge auf die Notausgänge und die diversen Durchgänge, die als Fluchtwege in die Nordröhre dienen werden.

Oft wurde die Frage nach der U-Bahn gestellt, die im Bereich der Belgrad-/Knorrstraße den Petuelring unterfährt. Höchst erstaunt waren die Fragesteller, als sie hörten, dass es zwischen dem Bahntunnel und dem Autotunnel nur eine Höhendifferenz von 90 Zentimetern gibt.

Zum Schluss der Führung gab es für einige die Möglichkeit, vom 12., 13., 14. und 15. Stockwerk auf das Jahrhundertbauwerk hinunter zu schauen, bei diesem strahlenden Johannistag war eine ganz besondere Aussicht geboten: Wie ein silbrig glitzerndes Band lag zu Füßen der Tunnelfreunde der Nympenburg-Biedersteiner-Kanal, der nach der Fertigstellung des 1,5 km langen Autotunnels Mitte 2002 sein endgültiges Flussbett erhält. Die provisorischen Brücken und Übergänge werden dann beseitigt und der schmale Petuelpark wird auf den beiden Tunnelröhren und deren Seiten entlang angelegt.

Auf Grund der überwältigenden Resonanz wird der Tunnelspaziergang für die Leser der weiß-blauen Wochenanzeiger wiederholt.

„Es war ein tolles Gefühl, zusammen mit so vielen Tunnelfreunden zum ersten Mal in den Petueltunnel hinein zu spazieren, der das Leben von 100.000 Bürgerinnen und Bürgern positiv verändern wird. Unser jahrelanger Einsatz hat sich gelohnt! Und deshalb war der Tunnelspaziergang für alle ein unvergessliches Erlebnis“, so Stadträtin Barbara Schöne.

Artikel vom 04.07.2001
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