Ausweitung der Ticket-Zone in der Weißenseestraße gefordert

Obergiesing · Park-Wahnsinn

Christof Zoller verweist auf den Parkdruck in der Weißenseestraße und will die Trasse deshalb baldmöglichst in die Parklizenzierung integriert wissen. Doch die Politik wartet ab. 	Foto: HH

Christof Zoller verweist auf den Parkdruck in der Weißenseestraße und will die Trasse deshalb baldmöglichst in die Parklizenzierung integriert wissen. Doch die Politik wartet ab. Foto: HH

Obergiesing · Seit Herbst 2011 sind große, innerhalb des Mittleren Rings gelegene Teile Obergiesings in die Parklizenzierung der Stadt integriert – Seit 2012 wurden die Flächenstücke noch einmal ausgeweitet. Nur noch ganz wenige Straßenareale des 17. Stadtbezirks innerhalb des Rings sind nicht integriert.

Manche Anwohner solcher Trassenstücke empfinden dies schlicht als Schildbürgerstreich.
Ein Anwohner der Weißenseestraße hat seinen Ärger jetzt öffentlich gemacht. Christof Zoller ist Anwohner der Weißenseestraße – eines Flächenstücks, das bisher von der rigiden Parkregelung ausgenommen ist. Doch davon ist er nicht begeistert. »Seitdem im vergangenen Jahr das Parklizenzgebiet in Obergiesing in Richtung Mittlerer Ring erweitert wurde, hat sich die Parksituation in den noch nicht dafür ausgewiesenen Straßen wie der Weißenseestraße massiv verschlechtert«, so Zoller.

Beim Ortstermin im Abschnitt nahe der Wieskirchstraße wird das Problem deutlich: An einem normalen Montagnachmittag ist die Straße dicht zugeparkt, teilweise stehen Fahrzeuge auch einmal in zweiter Reihe. Die Durchfahrt wird zum Schlängelparcours. »Man findet hier vor allem spät nachmittags, abends und an den Wochenenden keine Parkplätze«, klagt der verärgerte Anwohner. »Vor allem auch Kleinlaster und Anhänger blockieren hier jede Lücke – da kommt man sich bereits morgens vor wie in einer Großspedition.« Die Leute würden zum großen Teil dem Parkdruck aus den Lizenzbereichen entfliehen. »Die haben das längst als eine der wenigen Parkoasen im Umgriff erkannt«, meint Zoller. Denn die großen Gebiete weiter nördlich sind längst in die neue städtische Anwohner-Parkordnung integriert. »Dafür zahlen wir hier den Preis«, beschwert sich Zoller. »Man nimmt in Kauf, dass sich die gesamten Nicht-Anwohner-Parker in der Weißenseestraße konzentrieren.« Zudem sei die Weißenseestraße für dieses Vorgehen auch noch aus einem anderen Grund ungeeignet, meint der Bürger. »Wir haben hier ja weiter vorne Richtung Tegernseer Landstraße auch noch eine Grundschule – unübersichtliche Verkehrsführung und verparkte Sichtbeziehungen machen auch die Schulwege für die Kinder nicht einfacher.«

Längst hat sich Zoller in der Sache bereits an die Politik vor Ort und sogar an Oberbürgermeister Christian Ude gewandt. »Leider habe ich wenig Hoffnung, dass sich dadurch an der Situation in absehbarer Zeit etwas ändert«, ist Zoller skeptisch. Im örtlichen Bezirksausschuss (BA) Obergiesing-Fasangarten immerhin war das Anliegen Zollers jetzt Gegenstand der Diskussionen. Nach dem zuständigen Unterausschuss Verkehr hatte auch das Vollgremium des BA die schwierige Thematik in einer der vergangenen Sitzungen auf die Tagesordnung gesetzt.

Doch bei Zoller und seinen Meinungsmitstreitern scheint Geduld gefragt: »Der Bezirksausschuss 17 wird zunächst die Bauarbeiten im Zusammenhang mit der Neubebauung des ehemaligen Agfa-Geländes abwarten und beobachten, wie sich die geschilderte Situation nach Abschluss der Bauarbeiten darstellt. Gegebenenfalls wird er sich dann erneut mit der Angelegenheit befassen«, lautete die Antwort von BA-Chef Horst Walter (SPD) an den Beschwerdeführer. Von Rathaus-Chef Christian Ude hat Zoller noch keine Antwort bekommen. »Könnten Sie bitte in die Wege leiten, dass auch die restlichen Gebiete Obergiesings, die sich innerhalb des Mittleren Rings befinden, so schnell wie möglich zur Parklizenzzone gemacht werden?«, lautet Zollers verkehrstechnisches Stoßgebet ins Rathaus. »Dem Stadtsäckel schadet es nicht und uns wäre mit einem Anwohnerausweis geholfen. Die Jahresgebühr zahle ich gerne«, legte Zoller finanzargumentativ noch nach. Derzeit bleibt aber noch abzuwarten, ob der Gebührenreiz die Stadt zum Einlenken bewegt. Derzeit jedenfalls ist die Weißenseestraße und andere nicht-lizenzierte Kleintrassen im Umfeld vor allem Park-Suchgebiet am Saum der Lizenzierungsgrenze. Harald Hettich

Artikel vom 07.05.2013
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