Stabwechsel im Seniorenzentrum

Wartenberg · Jahrzehnt im Dienst

Stabwechsel nach zehn Jahren: Gustav Weltrich (rechts) übergibt das Amt an Leo Melerowitz. 	Foto: sy

Stabwechsel nach zehn Jahren: Gustav Weltrich (rechts) übergibt das Amt an Leo Melerowitz. Foto: sy

Wartenberg · In Senioreneinrichtungen, in denen, aus welchen Gründen auch immer, kein Beirat gewählt wird, wird ein Heimfürsprecher ernannt, der diese Funktion übernehmen soll. Dieser ist ehrenamtlich tätig, wird von der Einrichtungsleitung vorgeschlagen und von der Heimaufsicht bestätigt.

In Wartenberg hatte zehn Jahre lang Gustav Weltrich dieses Amt inne. „Ich hab’ das gemacht, weil das Seniorenzentrum auch ein Stück weit mein Kind war“, sagte er der Presse bei der Amtseinführung von seinem Nachfolger Leo Melerowitz. In der Tat: Gustav Weltrich war erster Bürgermeister, als das Seniorenzentrum mitten in Wartenberg errichtet wurde. Nachfolger Leo Melerowitz weiß, wie groß die Fußstapfen sind, in die er da tritt. Entsprechend bescheiden drückte er sich aus: „Ich werde im Sinne von Gustav Weltrich weitermachen“, sagte er. Weltrich hatte Standards gesetzt: Er war jede Woche einmal da, und zwar für mindestens eine Stunde.

Das will Leo Melerowitz fortsetzen, und zwar ohne die Zeiten zu ändern. Donnerstags ab 10.30 Uhr ist er da, ansprechbar für die Bewohner. Das ist eine Kontinuität, für die Gabriele Mundigl als Einrichtungsleiterin nur positive Worte fand, denn das ist etwas, was sie als nicht selbstverständlich betrachtete. Sie war es auch gewesen, die auf Leo Melerowitz zugegangen war, als sie erfahren hatte, dass Gustav Weltrich das Amt niederlegen möchte. Melerowitz kennt nämlich das Haus aus zwei Perspektiven: Erstens war seine Mutter dort, und zweitens war er als Besucher dort, und zwar immer hochoffiziell: Er gibt seit Jahren den Nikolaus in der Einrichtung. „Er ist der richtige Mann“, kommentierte denn auch Gustav Weltrich die Nachfolgeregelung.

Und noch etwas bleibt: Der Kummerkasten. Weltrich übergab seinem Nachfolger den Schlüssel dazu. Zwar ist dieser Briefkasten in der Vergangenheit nur wenig genutzt worden, aber auch diese Möglichkeit, sich an den Heimfürsprecher zu wenden, soll bestehen bleiben. Gefragt, was denn die wichtigsten Themen seien, die an den Heimfürsprecher heran getragen würden, fiel Gustav Weltrich eins sofort ein: „Das Essen! Das ist enorm wichtig!“ Hier ist er schon Beschwerden mit dem eigenen Gaumen nachgegangen, hat zur Probe gegessen, mit einem ganz anderen Befund: „Das Essen ist gut, es ist abwechslungsreich.“ Der Heimfürsprecher, das wurde bei dem Pressetermin vor der Einrichtung deutlich, ist nicht nur ein lebender „Kummerkasten“, er liefert auch wichtige Rückmeldungen an das Personal, weshalb auch die Einrichtungsleitung auf seine Erfahrungsberichte nicht verzichten möchte. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, sagte Gabriele Mundigl. sy

Artikel vom 08.05.2013
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