Rund 530 zahlende Besucher beim EHC Klostersee bei den Heimspielen der Saison

Grafing · Zuschauerzahlen: zu wenig, um zu überleben?

Playoff-Athmosphäre im Fanblock des Grafinger Eisstadions: Kann der EHC die Zuschauerzahl noch steigern? 	Foto: smg/Nicky Alexander

Playoff-Athmosphäre im Fanblock des Grafinger Eisstadions: Kann der EHC die Zuschauerzahl noch steigern? Foto: smg/Nicky Alexander

Grafing · Man kennt das von Welt- und Europameisterschaften, aber auch vom höchstklassigen Spielbetrieb hierzulande. Egal in welcher Sportart – sofort nach Spielschluss wird am Fernsehschirm mit jeder Menge statistischer Daten zum soeben übertragenen Begegnung geprotzt.

In der Regel filetieren gleich anschließend die sogenannten Experten das Datenmaterial zur Spielanalyse und natürlich wird es auch vom Trainerstab längst zur Aufarbeitung und Vorbereitung für bevorstehende Aufgaben verwendet.

Das ist beim EHC Klostersee in der drittklassigen Eishockey-Oberliga nicht anders. Während einer Spielrunde etwa wertet Trainer Doug Irwin regelmäßig verfügbare Spielstatistikdaten aus, dazu gibt es in regelmäßigen Abständen auch mit seiner Mannschaft eine Videoanalyse. Immer wieder interessant ist dazu nach einer Saison die komplette Zusammenfassung der erhobenen Zahlen. Auch da ist die Zeit der mühselig per Hand geführten schriftlichen Aufzeichnungen vorbei. Die Zusammenführung des Datenmaterials dauert dennoch immer ein wenig. Bei den Grafingern hat EHC-Präsident Alexander Stolberg die Zahlen im tabellarischen Vergleich zu den beiden Vorjahren kürzlich per Rund-Mail an seine Vorstandskollegen und die sportliche Leitung mit Eishockeylehrer Irwin und Teammanager Markus Amrehn sowie Kapitän Gert Acker versandt. Zu lesen ist da beispielsweise, dass in der Spielrunde 2012/13 insgesamt 27 Spieler das rot-weiße Klosterseer Trikot übergestreift hatten. Ein etwas niedrigerer Wert als in den vorangegangenen Jahren (29/30), aber in etwa in der gleichen Größenordnung.

Ein Dauerbrenner in Grafing ist der Zuschauerzuspruch. »Zuviel zum Sterben, aber eigentlich viel zu wenig um zu Überleben«, fasste Stolberg mit Blick auf 530 zahlende Besucher bei den Heimspielen während der regulären Saison mal wieder zusammen. Damit zieren die Klosterseer in der Oberliga Süd das Tabellenende. Bezogen auf die »Drei-Jahres-Statistik« heißt das: Gut die Hälfte der in der Vorsaison durch den Oberliga-Vizetitel 2010/11 dazu gewonnenen Kundschaft ging wieder verloren. In den Playoffs stieg der Schnitt auf etwas über 800.

»Das wäre in etwa die Anzahl, die uns pro Partie auch in der Hauptrunde sehr gut tun würde«, erklärte der EHC-Chef. Längst ist der Klubführung bewusst, dass das sportliche Abschneiden des Teams dabei wohl nur ein kleines Rädchen ist – neben unter anderem den zahlreichen Alternativangeboten im Ballungsraum München oder dem fehlenden Komfort im in die Jahre gekommenen Grafinger Eisstadion. Die rein sportlich erfassten Dinge brachten Aufschlussreiches, aber auch Überraschendes an den Tag. Nicht nur vor dem Hintergrund, dass US-Boy Michael Dorr die Saison als ligaweit bester Skorer abschloss und zum Spieler der Saison in der Spielklasse gekürt wurde, ist die zurückgegangene Abhängigkeit des Teams von den ausländischen Verstärkungen interessant.

Ein Drittel der erzielten Tore gingen auf das Konto von Dorr und Patrick Cullen (sowie Nick Jaskowiak). Im Jahr davor war die Quote von Patrick White und Ryan Guentzel bei 42 Prozent gewesen. smg

Artikel vom 29.04.2013
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