Neues Jahresprogramm im Museum Wald und Umwelt

Ebersberg · 300 Jahre nachhaltig

Astrid Weinfurtner, Barbara Kern und Margarete Meggle-Freund (v. l.) vom Museum Wald und Umwelt präsentierten mit Bürgermeister Walter Brilmayer das neue Programm. 	Foto: sf

Astrid Weinfurtner, Barbara Kern und Margarete Meggle-Freund (v. l.) vom Museum Wald und Umwelt präsentierten mit Bürgermeister Walter Brilmayer das neue Programm. Foto: sf

Ebersberg · „300 Jahre Nachhaltigkeit – Ressourcennutzung damals und heute“: Unter diesem Motto steht das neue Jahresprogramm des Museums Wald und Umwelt Ebersberg, das jetzt erschienen ist.

Laut Museumsleiterin Margarete Meggle-Freund soll so daran erinnert werden, dass die Idee der Nachhaltigkeit keineswegs neu sei. Sie stellte das Programm jetzt im April zusammen mit Bürgermeister Walter Brilmayer vor. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wurde bereits 1713 in einem Buch des sächsischen Oberberghauptmanns Carl von Carlowitz formuliert. Er schreibt in seinem Werk „Sylvikultura Oeconomica“ – dem ersten forstwissenschaftlichen Lehrbuch der Welt – von der „nachhaltigen Nutzung der Wälder“. Gemeint ist, dass nicht mehr Holz gefällt werden sollte als nachwachsen kann. Und schon damals habe er gewusst, sagt Meggle-Freund, dass Nachhaltigkeit Einfluss auf drei wichtige, gesellschaftliche Faktoren hat: Ökologie, Wirtschaft und Soziales. Das Thema unter dem Aspekt „gestern und heute“ zieht sich nicht nur wie ein roter Faden durch das gesamte Jahresprogramm, sondern ihm wurde auch eine eigene Ausstellung gewidmet. Im September zeigt sie in reich illustrierten Tafeln den Lebensweg von Carlowitz und seine folgenreichen Verdienste um die Zukunft der Erde auf.

Ein besonderer Programmpunkt dieses Jahr ist außerdem das Schulprojekt „Prima-Klima-Schützer und Energiesparfüchse“, das die Umweltstation Ebersberg konzipierte. Laut Rathauschef Brilmayer ist es eine der ersten Maßnahmen des Ebersberger Klimaschutzprojektes, das die Stadt vergangenes Jahr verabschiedet habe, nämlich die Einbindung des Nachwuchses in den Umweltschutz. Schüler der dritten bis siebten Klasse erfahren beim Projekt auf spielerische Weise, was man im Alltag zum Schutz des Klimas beitragen kann. In den nächsten drei Jahren sollen insgesamt 35 Maßnahmen umgesetzt werden, vom Förderprogramm für energetische ­Sanierung über die Anstellung eines Klimaschutzmanagers bis hin zur gezielten Öffentlichkeitsarbeit. Zu Letzterem trägt das Museum Wald und Umwelt erheblich bei. 10.000 Besucher zählte die städtische Einrichtung im vergangenen Jahr, 329 Veranstaltungen wurden angeboten.

„Ein Erfolg, den wir uns bei der Planung nie hätten träumen lassen“, so Brilmayer. Auch in diesem Jahr stehen wieder über 300 Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene zur Auswahl. Darunter Bewährtes, aber auch viel Neues. Die Schmankerlführungen an jedem letzten Sonntag im Monat von 14.30 bis 16.00 Uhr werden fortgeführt, am Sonntag, 28. April, können die Teilnehmer erstmals Ahornkapern und Bärlauch-Aufstrich probieren. Zum Internationalen Museumstag bietet die Einrichtung am Sonntag, 12. Mai, von 11.00 bis 18.00 Uhr ein offenes Aktionsprogramm für Familien zum Thema „Filzen und Gestalten mit Lehm“ sowie Kurzführungen durch Museum und Freigelände.

Eine Ausstellung im Sommer ist Candid Huber anlässlich seines 200. Todestages gewidmet. Der Biografie des Schöpfers der Ebersberger Holzbibliothek werden aktuelle Installationen des 1964 geborenen Bildhauers Daniel Bräg unter dem Titel „Ebersberger Blüten“ gegenübergestellt. Beide, Huber und Bräg, sammelten beziehungsweise sammeln Naturprodukte, um sie zu Kunstwerken umzugestalten. Wie Bräg das macht, kann man während der Ausstellung vom 15. Juni bis 8. August beobachten, wenn der Künstler aus Material der Streuobstwiese neue Ebersberger Blüten erschafft. Globaler wird die Natur derzeit in der Ausstellung „Es geht um die Welt“ dargestellt, die noch bis 2. Juni zu sehen ist. Internationale Plakatkünstler haben hier Themen wie Klimawandel, Energieverwendung und Ölpest verarbeitet, aber auch soziokulturelle Faktoren wie Migration und Integration.

Das gesamte Programm beinhaltet sowohl Termine für einzelne Interessierte als auch Gruppenangebote für Kindergärten, Schulklassen, Firmen und andere. Kostenlos erhältlich ist es im Museum, im Bürgerbüro des Rathauses sowie in einigen Geschäften und Einrichtungen in Ebersberg und Umgebung. Auf Anfrage per E-Mail an mwu@ebersberg.de wird es auch kostenlos zugeschickt. Außerdem steht es auf der Internetseite www.MuseumWaldundUmwelt.de zur Verfügung. Von Sybille Föll

Am Sonntag, 28. April, findet im Museum Wald und Umwelt um 14.30 Uhr die Schmankerlführung „Ahornkapern und Bärlauch-Aufstrich“ statt

Am letzten Sonntag im Monat gibt es wieder eine Schmankerlführung mit Madeleine Oelmann durch das Museum mit anschließender Verkostung unter dem Titel „Ahornkapern und Bärlauch-Aufstrich“. Gerade im Frühling sehnen sich die Menschen nach frischen Kräutern. Zahlreiche essbare Kräuter wie Girscht und Gänseblümchen wachsen am Waldrand. Welche Vielfalt an Nahrung früher aus dem Wald gewonnen wurde und welch kostbares und knappes Gut sie war, sind Themen dieser Führung durch das Museum. Der altbekannte Bärlauch ist gerade wieder in Mode gekommen. Eingelegte Ahornknospen werden neu entdeckt. Zum Abschluss gibt es für alle Teilnehmer Kräuter-Kostproben. Schmankerlführung: maximal 20 Teilnehmer, Anmeldung erbeten unter Tel. 0 80 92/82 55 60.

Artikel vom 25.04.2013
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