Veröffentlicht am 26.04.2013 00:00

Ebersberg/Grafing · Islamvortrag

Die Volkshochschule (VHS) Grafing, Griesstraße 27, lädt am Mittwoch, 8. Mai, um 19.30 Uhr ein zum Vortrag „Die Feinde aus dem Morgenland: Wie die Angst vor den Muslimen unsere Demokratie gefährdet“ im Bürgerhaus (Dachgeschoss) im Klosterbauhof in Ebersberg.

Der Eintritt kostet 8 Euro (Abendkasse). Es gilt auch die VHS-Vortragskarte.

Islamkritik ist en vogue in Deutschland: Der große Erfolg von Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab” hat offenbart, wie weit Ressentiments gegen Muslime verbreitet sind.

Geschürt werden sie von intellektuellen Panikmachern ebenso wie von Rechtspopulisten und Rechtsextremisten, die das Feindbild Islam nutzen, um in breiteren Schichten anschlussfähig zu werden. Dabei wird die Mehrheit der friedlichen Muslime mit einer kleinen Minderheit gewaltbereiter Islamisten gleichgesetzt, der Islam zu einer politischen Ideologie stilisiert und vor einer „Islamisierung Europas” gewarnt.

Wolfgang Benz beschreibt die Strategien, Vorurteile und Verschwörungstheorien der Islamgegner, untersucht ihre Verbreitung und zeichnet ihre Traditionen nach. Dabei macht er sich die Erkenntnisse der Vorurteilsforschung im Allgemeinen und der Antisemitismusforschung im Besonderen zunutze, um die Mechanismen der Ausgrenzung einer Minderheit durch die Mehrheit zu verdeutlichen. Alle Anstrengungen, aus der Erfahrung des Holocaust zu lernen, wären vergeblich, wenn anstelle der Juden andere Gruppen stigmatisiert würden.

Wolfgang Benz, Geboren 1941, Studium (Geschichte, Politische Wissenschaft, Kunstgeschichte) in Frankfurt a. M., Kiel, München. 1969 bis 1990 Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte in München. Mitgründer und Mitherausgeber der Zeitschrift „Dachauer Hefte”.

Herausgeber mehrerer Buchreihen. Seit 1990 Professor an der Technischen Universität Berlin und Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung. Geschwister-Scholl-Preis 1992. Mitherausgeber der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Gastprofessuren in Australien, Bolivien, Mexiko, Nordirland, Österreich. Forschungsschwerpunkte: Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert, Minderheitenfragen, Antisemitismus, Exil- und Migrationsforschung.

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