Neue Wege gehen

Oberhaching · Letzte Ruhe finden

Oberhaching · Zur ewigen Ruhe unter einem Baum bestattet werden, ist schon in einigen Gemeinden im Landkreis möglich.

Auf Antrag der Grünen-Fraktion berieten auch die Oberhachinger Gemeinderäte bei ihrer letzten Sitzung, ob diese Art der Bestattung auf dem Gemeindefriedhof in Zukunft möglich werden soll. Angesichts gesellschaftlicher Veränderungen mit weit entfernt lebenden Familienangehörigen und fehlenden Großfamilien sehen die Fraktionsmitglieder der Grünen die Baumbestattung als mögliche Alternative zur steigenden Zahl von Urnenbeisetzungen. Im Unterschied zum klassischen Urnengrab gibt es bei der Baumbestattung keinen Grabstein, sondern die Urne wird zu Füßen eines Baumes eingepflanzt. Zum Gedenken an den Verstorbenen kann ein kleines Täfelchen am Stamm des Baumes angebracht werden. Bis zu acht Urnen könnten nach Vorschlag der Grünen unter jeweils einem Baum bestattet werden.

Die Reaktionen der Räte auf die Idee fiel recht unterschiedlich aus. Während der fraktionslose Markus Hirnschal das für eine »coole Idee« hält, kann sich Karin Göbel (CSU) gar nicht damit anfreunden. »Als Klinikseelsorgerin weiß ich wie wichtig Grabkreuze und Grabsteine für die Hinterbliebenen sein können. Sie sind ein generationenübergreifendes Zeichen der Solidarität zwischen den Lebenden und den Verstorbenen«, findet sie.

Doch genau hier liegt ja das Problem. »Was ist mit denen, die keine Angehörigen mehr haben?« widerspricht Elvira Oberstein (IGAO) diesem Argument. »Das ist ja auch nur ein weiteres Angebot, keiner wird dazu gezwungen«, stellte hingegen Monika Straub (Die Grünen) noch einmal klar. »Wenn wir uns als moderne Gemeinde betrachten, sollten wir das jedenfalls prüfen«, fand Oberstein. Eine Meinung der sich schließlich eine Mehrheit von 19:1 Ratsmitgliedern anschloss und die Verwaltung beauftragte zu prüfen, ob eine solche Anlage auch im Hinblick auf den Platzbedarf in Oberhaching überhaupt möglich wäre. Andrea Pietsch

Artikel vom 24.04.2013
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