Tennisclub Sepp Maier startet in die Saison

Anzing · Mit allen Bällen gut!

Die Torwartlegende Sepp Maier ist Ehrenpräsident und Namensgeber für den von Ursel Emig gegründeten Tennisclub.	Foto: Sybille Föll

Die Torwartlegende Sepp Maier ist Ehrenpräsident und Namensgeber für den von Ursel Emig gegründeten Tennisclub. Foto: Sybille Föll

München-Anzing-Ebersberg · Mit einem Schleiferlturnier läutet der Anzinger Tennisclub (TC) Sepp Maier am Mittwoch, 1. Mai, die neue Saison ein. Es ist die elfte, vergangenes Jahr im Dezember feierte der TC sein zehnjähriges Bestehen.

Der Club hat 134 Mitglieder, davon 84 Jugendliche. Darauf ist Ursula Emig stolz. Die ehemalige Regionalliga-Spielerin gründete den Tennisclub einst als reinen Jugendverein – im Einverständnis mit Sepp Maier. Der ehemalige Torhüter der deutschen Fußball-Nationalelf ist nämlich Inhaber der Tennisanlage und außerdem TC-Ehrenpräsident. „Auf der Anlage konnte man frei spielen, aber es gab keine Punktspiele. Wir hatten guten Nachwuchs, der dann oft in andere Clubs abgewandert ist. Das war schade“, erklärt er die Hintergründe zum Entstehen des Clubs.

Der Münchner Osten ist die Heimat der Fußballlegende, in Haar ging Sepp Maier zur Schule und begann dort zu bolzen. Heute lebt er in der Nähe von Anzing. Tennis war parallel zum Fußball schon immer seine Leidenschaft, auch wenn er eher als passionierter Golfspieler bekannt ist und zu den Besten unter allen Kickern gehört. In Ebersberg ist eine Neun-Loch-Golf-Anlage nach ihm benannt. Doch das Eisen nahm er erst später in die Hand – 1993. „Die Bälle wurden halt immer kleiner“, sagt er lachend.

Bereits 1974 ließ er die Tennisanlage in Anzing bauen, zunächst mit zwei Hallen- und sechs Außenplätzen. „Damals gab es nur wenige Tennisplätze und schon gar keine öffentlichen Mietanlagen. Und man brauchte drei Bürgen, bis man überhaupt zugelassen wurde“, erzählt er. „Also hab ich mir meinen eigenen Platz gebaut!“ 1976 wurde er auf vier Hallen- und 13 Freiplätze erweitert, die gemietet werden konnten – bis heute. Beim TC Sepp Maier wird intensive Jugendarbeit gepflegt. „Das läuft bei uns aber ohne Leistungsdruck ab, denn der Spaß und die Freude am Spielen sollen im Vordergrund stehen“, betont Emig. Dazu tragen auch die Gummibärchen bei, die sie nach dem Training austeilt. „Man muss Kinder motivieren“, sagt die Trainerin.

Seit Jahren führt sie in der Grundschule Anzing das Projekt „Sport nach 1“ durch, das den Kindern außerhalb des Unterrichts Bewegung bietet. Dort entstand auch die Idee zur Gründung des Tennisclubs, „weil die Kinder von dem Sport so begeistert waren“, so Emig. „Jugendarbeit ist die Grundlage für den Leistungssport, aber auch für gesunde Kinder“, so Maier. In seiner Kindheit ist er den ganzen Tag draußen gewesen und hat gespielt, heutzutage sitze der Nachwuchs „vor Facebook“ und werde dick. „Die muss man motivieren“, meint der 69-Jährige.

Auch im Tennis hat sich vieles geändert, das ihm nicht behagt: „Die spielen teilweise in Schlafanzughose und zerrissenem T-Shirt, da kann man nicht zuschauen! Schade, dass die Kultur so verkommt“, schimpft Maier. Emig stimmt ihm zu und wünscht sich, dass es wenigstens Tenniskleidung ist, die auf dem Platz getragen wird. „Vielleicht sollten wir das am Anfang der Saison mal deutlich sagen“, überlegt sie laut.

Derzeit werden die Außenplätze auf Vordermann gebracht, wenn das Wetter mitspielt, kann der 1. Mai eingehalten werden. Zuvor dürfen sich die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen sechs und 18 Jahren auf ein Tenniscamp freuen, das vom 26. bis 29. April stattfindet. Und wenn sie dann brav sind, gibt es vielleicht auch wieder Gummibärchen. Von Sybille Föll

Artikel vom 18.04.2013
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