Erdinger verständigen sich über Verkehrsentlastung

Erding · Patentlösung in Sicht

Die Ortsdurchfahrt von Langengeisling, bisher eine Hauptverkehrsader, wird den Plänen zufolge eine reine Anliegerstraße.	Foto: sy

Die Ortsdurchfahrt von Langengeisling, bisher eine Hauptverkehrsader, wird den Plänen zufolge eine reine Anliegerstraße. Foto: sy

Erding · Der große Wurf zur Verkehrsentlastung vor allem des Erdinger Stadtteils Langengeisling soll es werden: Anbindung an die Nordumfahrung, Abhängen der alten Ortsdurchfahrt und Abstufung derselben zu einer reinen Anliegerstraße.

Landkreis Erding: Nordumfahrung

Die ganze Straßenplanung, die parallel zur jetzigen Ortsdurchfahrt im Bereich des Fliegerhorstes führen soll, wird mit grob 50 Millionen Euro veranschlagt. Das Vorhaben steht auch im Zusammenhang mit den Planungen für die neue Schienenanbindung. Bekanntlich ist daran gedacht, im Bereich des jetzigen Fliegerhorstes den neuen Erdinger Bahnhof entstehen zu lassen. Die Nordumfahrung, wie sie jetzt geplant ist, bindet diesen neuen Bahnhof mit an. Eine von Bürgermeister Max Gotz angesetzte Sonder-Bürgerversammlung wurde konsequent genutzt: Gegner und Befürworter haben sich deutlich angenähert. Das ging so weit, dass sogar die Grunderwerbsverhandlungen leichter werden könnten.

Einzig die Grünen lehnen die Trasse der Nordumfahrung weiterhin konsequent ab. Sie warnen vor den massiven Kosten, die dabei entstehen. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Die Bürgerinitiative „Nordumfahrung – so nicht“ fasste in einer Presseerklärung ihre Kritik so zusammen: „Hier werden Steuermittel in einer Größenordnung von circa 50 Millionen Euro für die Hoffnung investiert, 15 Prozent des Erdinger Durchgangsverkehrs zu verringern. 80 Prozent des Verkehrsaufkommens in Erding werden von dieser Baumaßnahme nicht berührt. Erding wird keine spürbare Entlastung erfahren.“ So schreibt es der Sprecher Hartmut Witting. Die aktuellen Pläne sehen aber vor, die alte Römerstraße, die bisher durch Langengeisling führt, am Ortsende Richtung Berglern zurückzubauen.

Dann ist ein Durchfahren technisch nicht mehr möglich. Irgendwo muss der Verkehr aber hin, und so ergibt sich ein zwangsläufiger Zeitablauf: Die Nordumfahrung kann frühestens dann gebaut werden, wenn die Nordanbindung als die „neue Römerstraße“ fertiggestellt ist. Sonst würde Langengeisling das Gegenteil einer Verkehrsentlastung erfahren. Hierin besteht sogar Einigkeit zwischen Bürgerinitiative, Verwaltung und Planern. Auf der anderen Seite von Langengeisling soll die S-Bahn vorbeiführen.

Befürchtungen aus der Bürgerschaft, dass der Ortsteil dann völlig abgetrennt werde, teilte Bürgermeister Max Gotz nicht. Die Pläne der Bahn würden das nicht vorsehen, und die würden noch in diesem Frühjahr ebenfalls öffentlich gemacht. Der Bürgermeister hatte bei der Sonder-Bürgerversammlung zu einem Novum gegriffen und die 300 engagierten Bürger abstimmen lassen, was sie sich denn vorstellten. Dabei fiel beispielsweise eine Ost-West-Verbindung über die Fellbachstraße knapp durch. Zu groß war die Befürchtung, hier könnten neue Schleichwege entstehen. In der jüngsten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses wurde das Votum aus Langengeisling aufgegriffen, der Bürgerwille ist jetzt soweit Beschlusslage. Noch keine Aussagen gab es über einen Zeitplan. Die Stadt muss sich hier unter anderem mit der Gesellschaft auseinandersetzen, die das Gelände des Fliegerhorstes vermarktet. Allerdings wird der Oberbürgermeister mit den Worten zitiert, dass die Nordanbindung hier ganz oben stehe. sy

Artikel vom 21.03.2013
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