Moosacher SPD-Ortsverein stellt gelungene Beispiele für das moderne Konzept vor

Moosach · Inklusion: Menschen mit Behinderung

Die Ortsvereinsvorsitzende Julia Schönfeld-Knor mit Margit Wild und Gerhard Wimmer (v. l.).	Foto: VA

Die Ortsvereinsvorsitzende Julia Schönfeld-Knor mit Margit Wild und Gerhard Wimmer (v. l.). Foto: VA

Moosach · Bei seiner Januarversammlung beschäftigte sich der SPD-Ortsverein Moosach mit einem Thema, das nicht erst seit Inkrafttreten der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen an gesellschaftlicher Bedeutung gewinnt.

Rede und Antwort standen die SPD-Landtagsabgeordnete Margit Wild und Gerhard Wimmer aus dem oberbayerischen Bezirkstag, zwei, die sich in ihrer täglichen Arbeit seit langem mit dem richtigen Weg zur Teilhabe Behinderter am Alltagsleben in all seinen Facetten beschäftigen. Inklusion beschreibt einen grundlegenden Wandel in der Arbeit für und mit Behinderten. Über Generationen war dieses Verhältnis vom Gedanken der Fürsorge getragen: Die vermeintlich Starken lindern durch ihren Einsatz das Los der vermeintlich Schwachen. Zeitgemäß ist nun, das Verschiedene als selbstverständlich anzuerkennen. Dieser Ansatz umfasst alle Lebensbereiche.

Ein Schwerpunkt im Bildungssystem

Einen Schwerpunkt bildet im Alltag wie auch bei der SPD-Veranstaltung inklusives Denken im Bildungssystem. Vor allem geht es um die Frage, wie deutlich mehr Kindern als heute der Besuch einer Regelschule ermöglicht werden kann. Die Referenten konnten vom gelungenen Modell in Südtirol aus eigener Anschauung berichten. Schüler mit Behinderungen besuchen dort keine spezielle Schule. Sie werden im Klassenverband mit allen anderen unterrichtet. Selbstverständlich erfordert dies zusätzliches Personal, das direkt im Unterricht Hilfestellungen gibt. Aber der gemeinsame Umgang, das gemeinsame Lernen und Erfahren finden statt, ohne dass dies als außergewöhnlich wahrgenommen würde.

Hierzulande ist so eine Routine noch die Ausnahme. Nur 85 der 5.000 Schulen Bayerns bekennen sich zu einem inklusiven Profil. In der Diskussion wurde deutlich, dass solchen Konzepten bisweilen Skepsis begegnet. Eine betroffene Mutter äußerte ihre Sorgen. Sie war nicht sicher, ob ihr Kind in der Regelschule die erforderliche Förderung erhalten würde, die es heute in einer Schule erfährt, die genau auf dessen Bedürfnisse ausgerichtet ist. Die Angesprochenen machten klar, dass solche Probleme nur im intensiven Dialog gelöst werden können, der keinesfalls die Betroffenen aussparen darf. Getreu dem wichtigen Motto: »Nichts über uns ohne uns.«

Es gibt einen generellen Anspruch

Beinahe zu kurz kam neben dieser Diskussion der umfassende Anspruch der Inklusion. Letztlich sollen alle Lebensbereiche durchdrungen werden, fordert die SPD. Ein konkretes Beispiel brachte Bezirksrat Wimmer mit. Er konnte einen Behördenführer vorstellen, der durchgehend in »leichter Sprache« verfasst ist.

Artikel vom 01.02.2013
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