Moosacher beschweren sich über Parkplatznot rund um »Uptown München«

Moosach · Kein Vorzug für Anwohner

Hannelore Schrimpf, SPD-Sprecherin im Bezirksausschuss, ist von der Parkplatznot rund um das Hochhaus am Georg-Brauchle-Ring selbst betroffen.	Foto: ws

Hannelore Schrimpf, SPD-Sprecherin im Bezirksausschuss, ist von der Parkplatznot rund um das Hochhaus am Georg-Brauchle-Ring selbst betroffen. Foto: ws

Moosach · Die Anwohner rund um das Hochhaus am Georg-Brauchle-Ring haben sich über die schwierige Parksituation in den Wohnstraßen rundherum beklagt. Gärtner-, Hardenberg-, Meggendorfer-, Treitschke- und Schegastraße »werden restlos zugeparkt, und das seit zwei Jahren täglich unter der Woche«, beschwerte sich einer von ihnen im Moosacher Bezirksausschuss. »Das Ausmaß ist mittlerweile unerträglich.«

Es sei nicht Sinn und Zweck des Hochhauses mit seinen vielen Büroarbeitsplätzen, dass die unmittelbaren Nachbarn darunter leiden. Zumal es in nächster Nähe den U-Bahnhof »Georg-Brauchle-Ring« gebe. Die Mitarbeiter in dem »Tower« könnten also jeden Morgen und jeden Abend bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln ihren Arbeitsplatz erreichen. Stattdessen kämen etliche Angestellte mit dem Auto und suchten jeden Morgen in den kleinen Wohnstraßen westlich der Hanauer Straße nach einem Parkplatz, wie ein Anwohner aus der Meggendorferstraße den Lokalpolitikern berichtete. »Was gedenkt der Bezirksausschuss zu unternehmen, um die Situation zu entlasten?«, fragt er. Die Stadtviertelvertreter zeigten zwar parteiübergreifend Verständnis für das Problem der Bürger, doch eine schnelle Lösung sei leider nicht in Sicht.

SPD-Sprecherin Hannelore Schrimpf, die selbst in dieser Ecke Moosachs wohnt, bestätigte die Parkplatznot vor ihrer Haustüre. »Ich weiß, wovon Sie reden, ich suche auch einen Parkplatz.« Aber die Situation sei nicht zu ändern. Dieser Teil von Moosach gehöre nicht zu den Gebieten, die die Stadtverwaltung derzeit im Hinblick auf eine mögliche Parklizenzzone prüft. Auch Gremiumskollege Axel Stoßno (FDP) sah keinen Ausweg. Denn »es gibt auf den Straßen kein Vorrecht für die Anwohner. Das ist zwar bitter, aber man wird nicht viel machen können.« Das befürchtet CSU-Sprecher Dr. Alexander Dietrich ebenfalls: »Eine kurzfristige Lösung gibt es nicht.« Auch er fand, dass die Klagen der Bürger nachvollziehbar seien. Das Problem existiere jedoch in ganz München. »Überall, wo Bürogebäude entstehen, werden zu wenig Stellplätze geschaffen.«

»Uptown München« ist mit 146 Metern Höhe das höchste Hochhaus in der Stadt und das zweithöchste Gebäude nach dem Olympiaturm. Vor dem Bau des Wolkenkratzers in Moosach beschloss der Münchner Stadtrat vor etlichen Jahren den Bebauungsplan 1652. »Er setzt fest, dass nur 65 Prozent der Stellplätze verwirklicht werden«, erklärte Katja Strohhäker vom Planungsreferat auf Anfrage. Entsprechend der Bürofläche in dem Hochhaus am Georg-Brauchle-Ring seien 1.217 Stellplätze erforderlich. 65 Prozent davon, also genau 791 Stellplätze, seien auf Grundlage des Stadtratsbeschlusses verwirklicht worden.

Bei der Moosacher SPD verteidigt man diese Entscheidung vehement. Man wolle bei Neubauprojekten grundsätzlich erreichen, dass auf dem Firmengelände mehr Grün entstehe und weniger Stellplätze, argumentierte Hannelore Schrimpf. Zumal das Hochhaus am Georg-Brauchle-Ring mit der U-Bahn sehr gut zu erreichen sei. Der Moosacher Bezirksausschuss leitete die Bürgerbeschwerde schließlich an die Verwaltung weiter, damit bei der Stadt wenigstens bekannt wird, dass in den kleinen Wohnstraßen rund um das Hochhaus Parkplatznot herrscht.

Wally Schmidt

Artikel vom 29.01.2013
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